Ente am Ende
Bad Punk
Montag, 21. Dezember 2009, 10:34

Schade, dass das (noch?) nicht online ist: "Anleitung zur Unanständigkeit", ein aufschlussreicher Artikel auf der Titelseite der heutigen SZ über eine Oper Studie von ver.di (und eben nicht Verdi) zum zynischen Gebahren von Bankberatern und ihren Vorgesetzten...
Ach ja, die Banker mal wieder. Früher nannte sie man ja noch ehrfurchtsvoll "Bankiers"; heute werden sie dagegen gern "Bankster" geheißen, und in der Schweiz übrigens "Bänkler", was ja wiederum an die Hinterbänkler erinnert, die ihnen so gerne nach dem Munde reden und nach der Börse buckeln, so nach dem Motto "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing", was auch anno dunnemal für so manchen Bänkelsänger gegolten haben mag. Mögen sie alle dereinst als Parkbankpennerberber bzw. Parkbanker (Panker?) enden.
Ich möchte jedenfalls diese freischwebende Assoziationskette beschließen mit einem gleichermaßen von B.Brecht wie H.Müller inspirierten Aphorismus:

Was ist ein Sturz von einer Bierbank
gegen die Aufstellung einer Bierbank?

senf dazu



uwe sak, 2009.12.21, 17:51
Das ist mit den Bankern so ähnlich wie mit den Managern. Es sind lediglich bestochene Arbeitnehmer. Nun muß man Manager und Banker nicht sympathisch finden, schließlich verdienen sie am Elend von Arbeitnehmern und Erwerbslosen mit und sympathisieren mit den "Arbeitgebern". Aber viel schlimmer sind die vielen kleinen Ausbeuter im Land:
Der Bäckermeister, der Chef einer mittelständigen Firma usw.

Nur weil es mich dann doch interessiert: der Bäckermeister etc. sympathisiert nicht mit "Arbeitgebern", weil er womöglich selber einer ist. Also wenigstens eine Lüge weniger. Zweitens haftet er für das, was er tut und für das, was seine Leute tun. Seine Leute wollen das im Zweifelsfall eher weniger, sonst wären sie selbst Bäckermeister etc. Sie haben lieber ein "Beschäftigungsverhältnis", also sowas wie einen lebenden Tod.

Auch wenn jemand selbst Arbeitgeber ist, sympathisiert er in der Regel mit anderen Ausbeutern.
Also nichts Lüge!
Und das viele "Arbeitnehmer" lieber ein Beschäftigungsverhältnis haben, liegt nicht daran, dass das so toll wäre, sondern weil das in der Logik des Systems liegt: DIe Menschen werden gezwungen, fremdbestimmt zu arbeiten.
Ein Bäckermeister mit Beschäftigten ist genau so ein Ausbeuter wie der Großaktionär.
Ende der Diskussion!

Warn das noch Zeiten - da gab es hier noch (wenn auch schnell beendete) Diskussionen...
senf dazu
 
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