Ente am Ende
Droht jetzt die "Schande von Recife"?
Montag, 23. Juni 2014, 09:41

Erinnert sich vielleicht eine(r) der Älteren noch an die "Schande von Gijón" 1982?
Damals war die Konstellation beim letzten Gruppenspiel so, dass das (nach zehn Minuten hergestellte) Ergebnis (1:0) den beiden Teams von Doitschland und Österreich so gut in den Kram passte, dass alle Beteiligten den Spielbetrieb quasi einstellten und geschlagene 80 Minuten den Ball "zurück zum Torwart" gaben; Opfer des schändlichen Treibens bzw. Unterlassens waren seinerzeit die Algerier, die Doitschland zuvor blamiert hatten und dann aber wegen des schlechteren Torverhältnisses nach Hause fahren mussten.

Am letzten Spieltag der Gruppe G droht (32 Jahre und einen Tag später) angesichts der Ausgangskonstellation ein ganz ähnlicher Nichtangriffspakt: Doitschland und USA haben jeweils vier Punkte, Ghana und Portugal jeweils einen. Das heißt: wenn Doitschland und USA kommenden Donnerstag in Recife unentschieden (z.B. 0:0) spielen würden, wären beide mit fünf Punkten sicher weiter, egal, wie hoch gleichzeitig Ghana oder Portugal auch gewinnen würden; andernfalls würde dem Verlierer (also Doitschland oder USA) das Vorrundenaus drohen. Und es müsste doch wirklich schon mit dem Teufel (bzw. hier: mit dem Fußballgott) zugehen, wenn sich die gewieften Strategen und Intimfreunde Jogi und Klinsi in einer solchen Situation gegenseitig in die Suppe spucken würden...

Aber vielleicht haben sie ja wenigstens den Anstand oder die Rafinesse, das für beide so vorteilhafte Unentschieden mit ein paar spektakulären Spielzügen und vielleicht sogar Torszenen zu kaschieren - warten wir's ab.

senf dazu


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