
Nun ist also auch das endlich offiziell: Ballack ist raus aus dem Spiel. Tja, meinen Nachruf auf den alten Schwalbenkönig hatte ich ja bereits im Juli 2010 geschrieben; und wenn dieses (um hier einmal Prinz Poldi zu zitieren) Arschloch jetzt (offenbar beleidigt) auch noch auf sein Abschiedsspiel verzichten will, soll mir das auch recht sein - möge er uns in Erinnerung bleiben als der erfolglose Spieler, der er immer blieb, und der nur eines einigermaßen gut konnte: das Maul aufreißen!
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Nun ist es also offiziell: Uni entzieht Koch-Mehrin den Doktortitel; die entsprechenden Vorwürfe gegen ihre Parteifreunde* Jorgo Chatzimarkakis und Bijan Djir-Sarai erhärten sich derweil.
Woran es wohl liegen mag, dass diese Enthüllungen bis jetzt nur Politiker der schwarz-gelben Regierungsparteien (bzw. mit Frau Saß die Tochter eines solchen) betreffen? Vielleicht daran (wie rechte Verschwörungstheoretiker nicht müde werden zu behaupten), dass die Plagiatejäger allesamt linke Umstürzler wären? Oder doch eher daran, dass diese pseudoliberalen Marktradikalen schon lange nach der alten Werber-, sprich: Konsumpropagandisten-Devise leben: "Mehr scheinen als sein"?
* FDP = "Freche Dissertations-Plagiate"
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Dass die Linke als Gefahr für die kapitalistische bzw. imperialistische Weltordnung angesehen und daher systematisch medial bekämpft (und dabei abwechselnd totgeschwiegen, lächerlich gemacht oder dämonisiert) wird, ist nun wahrlich nichts Neues. Leider scheint dieses Phänomen aber seit einiger Zeit Wirkung zu zeigen, da die Zustimmung zur PDL nicht nur in Umfragen und bei Wahlen stagniert oder gar rückläufig ist, sondern es intern immer öfter zu grundsätzlichen Verwerfungen kommt, meist zwischen (wie es bei den Grünen früher hieß) "Realos" (nach meinem Verständnis Leute, die für ein klein wenig Regierungsbeteiligung bereit wären, über fast jedes von den Rechten hochgehaltene Stöckchen zu springen; etwa die Fraktion "Forum Demokratischer Sozialismus") und "Fundis" (Linke, die für ihre Grundsätze im Zweifelsfall auch in der Opposition zu bleiben bereit sind; z.B. die "Kommunistische Plattform", der ich mich nebenbei erwähnt auch zurechnen würde).
Ein Beispiel für solche Selbstzerfleischung war Anfang des Jahres die Debatte um das sogenannte "K-Wort", die in übler Hetzmanier (aus dem Zusammenhang gerissene und schlichtweg erlogene Äußerungen usw.) von einigen rechten Kampfblättern geführt wurde und in dessen Rahmen sich einige "Linke" vom rechten Flügel tatsächlich genötigt fühlten, sich vom "Kommunismus" und damit Marx lossagen zu müssen...
Ein weiteres trauriges Beispiel ist die vom Zaun gebrochene Debatte über angeblichen Antisemitismus in der PDL, der leider einen höchst unglücklichen Maulkorb-Beschluss nach sich zog, der jetzt (meines Erachtens zu recht) innerparteilich scharf kritisiert wird.
Es sollte für eine internationalistische Partei selbstverständlich sein, dass in ihr "völkische" und rassistische Positionen keinen Platz haben. Ebenso selbstverständlich sollte es sein, dass legitime Kritik an der Politik der israelischen Regierung sich nicht gegen das "Volk" (oder die "Rasse" oder die Religionsgemeinschaft) der Juden richtet (wie es höchstens irgendwelche restlos verbohrte oder bösartige "Antideutsche" immer wieder behaupten).
Ob es dabei hilfreich ist, zum Boykott israelischer Waren aufzurufen, wie es wohl im Bremer Landesverband getan wurde, darf natürlich erheblich bezweifelt werden (immerhin richteten sich aber ähnliche Boykottaufrufe gegen das vormalige Apartheids-Regime in Südafrika auch nicht gegen die - "weiße" oder "schwarze" - Bevölkerung, sondern gegen die damalige menschenverachtende Regierungspolitik); solches Engagement für die Sache der unterdrückten und ghettoisierten Palästinenser mit der Nazi-Kampagne "Kauft nicht bei Juden" gleichzusetzen (wie vielerorts geschehen) ist allerdings schlichtweg perfide und nicht hinnehmbar.
Wenn wir Linken anfingen, den Kakao, durch den sie uns ziehen, auch noch selbst zu trinken, dann könnten wir uns auch gleich ganz auflösen und bei den (Oliv-)Grünen oder Spezialdemokraten mitmachen.
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Auntie of Abolitionism
Einen kleinen Eintrag wert:
Harriet Beecher-Stowe
14. 6. 1811 - 1. 7. 1896
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Italien auf dem Weg zur Besserung - da kann ja demnächst auch vielleicht der private Pizza- und Pasta-Boykott noch einmal überdacht werden.
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In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten gehörten die Besuche des dortigen Jazzfestivals ("Helga")* zu Pfingsten - mal mehrere Tage mit Zelt, mal nur als Tages- oder Übernachtungsgast - zu meinem Selbstverständnis als vergnügunswilligem Polytoxikomanen, auch wenn es meistens irgendwann wie aus Eimern schüttete und auch die einst legendär entspannte Stimmung im Laufe der Zeit immer mehr verschütt ging und z.B. Klauereien sich häuften; als ich nun davon erfuhr, dass dieses Jahr (das 40. insgesamt immerhin) das Campen rund ums Festivalzelt (für dass ich natürlich nie eine Eintrittskarte mein Eigen nannte) kostenpflichtig sein sollte, und das sogar ganz erheblich, schwante mir bereits, dass die lustigen Verhältnisse damit endgültig vorbei sein dürften - da natürlich ein Großteil der üblichen Hänger- und Slacker-Klientel unter diesen Umständen der Veranstaltung fernbliebe, vor allem aber, weil zur Durchsetzung der Zeltplatzpacht natürlich ganze Heerscharen von Kontrollettis und SS (Security Service) das Gelände unsicher machen würden.
Und siehe da, diese Befürchtungen waren offenbar nicht unberechtigt: "Brutale Attacke auf dem Moers Festival - Security tritt auf wehrlosen Mann ein"...
Wieder eine Institution** weniger.
* Ach ja: Helge hat auch abgesagt!
** Dass man in den einst so permissiven Niederlanden trauriger- bzw. empörenderweise seit einiger Zeit schon keine Zauberpilze mehr legal erwerben kann und demnächst als Nicht-Niederländer auch keine Rauchcannabis-Produkte mehr, dürfte sich ja inzwischen auch herumgesprochen haben...
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...die Fachschaft Philosophie der HHU D'dorf nämlich, z.B. 1997 ins "Haus der Freunde" im idyllischen Udenhausen im Hunsrück, wo neben ausgiebigen Alkohol-, THC- und Pilz-Experimenten und fleißigem Geschrammel und Getrommel (sowie einem verflixt kompliziertem dreitägigen PhilosopInnen-Quiz) auch zu dem ersten Anschein nach ganz unphilosophischen Tätigkeiten kam wie z.B. dubiosen jugoslawischen Kartenspielen ("Tablić" bzw. "Tisch frei"), einem recht planlos betriebenem Gekicke mit einem überdimensionalen Federball ("Indiaca") sowie der Entwicklung sinnbildlicher Alliterationen zu deutschen Berufsbezeichnungen, von denen mir leider nur noch drei gewärtig sind:
Bäcker Breiti backt das Brötchen;
Pastor Peter paukt die Predigt
sowie (bereits etwas abfallend hinsichtlich der Stringenz)
Fischwart Friedrich fistfuckt Frauke
Wenn ich nochmal genau drüber nachdenke, war es wohl doch eher das verlängerte Wochenende über Christi Himmelfahrt, denn ich meine mich zu entsinnen, im selben Jahr auch in Moers beim (wohlgemerkt: nicht auf dem) Jazzfestival gewesen zu sein...
Ach, und das mit den Alliterationen war glaube ich auch in einem anderen Jahr, 1998 vielleicht oder sogar schon 2000 oder 2001...?
Alzheimer, ich kooomme...
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d'Truebli di sin zuckersiës,
d'Öpfel die sin sur,
der Bammert isch e Lumbebur
Jetzt sind's also doch wieder die Sprossen aus Bienenbüttel - kann mir relativ wurscht sein, da ich solche Lifestyle-"Lebensmittel" nicht erwerbe und somit auch seltenst verzehre.
Um so lustiger darf ich dann auch den Namen der Ortschaft finden (der mich v.a. an die alte Musikerlegende Erwin Schlapf-Beutel erinnert), wobei vor meinem geistigen Auge ein Gerichtsdiener (auch Fronbote oder Weibel genannt) bzw. ein Bammert (ein "Flur-, Wald- oder Rebhüter") einen Schwarm wütender Immen hütet respektive vor ihnen davonläuft - wie wir alle ab jetzt vor Allem, was Sprossen enthält (u.a. Leitern, Geweihe, Rothaarige)...
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Nachdem das Fachblatt Titanic schon vergangenen Freitag überzeugend nachgewiesen hatte, dass EHEC im SEEHECHT steckt, zeichnet sich jetzt ab, dass der Erreger sich ebenfalls in den allfälligen STEHECKEN der Schnellgastronomie befindet. Die bisherigen Verdächtigen GURKEN, TOMATEN, SALAT und SPROSSEN enthalten dagegen nur vergleichsweise harmlose Verbindungen.
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Die Endzeit! Ja!! Sie bricht heran!!!
Es mehren sich die Zeichen...
Der Weltuntergang ist ja schon öfter prophezeit worden (zuletzt erst für den 21. Mai vor zweieinhalb Wochen, jetzt erstmal verschoben auf den 21. Oktober); und nach vielfachem Dafürhalten (und dem Maya-Kalender) soll es ja spätestens am 21. 12. 2012 endlich soweit sein. Nun, die Zeichen - Atomkatastrophe, rätselhafte Seuche, Vulkanausbrüche, infernalische Regenfälle* - mehren sich, und so wäre es zumindest ein kleiner Trost, wenn wir vorher wenigstens noch die Fußball-EM in Polen und der Ukraine und die Olympischen Spiele in London verfolgen dürften.
Meine ganz persönliche Apokalypse ist dagegen schon in vollem Gange: in meiner langjährigen Stamm- und Lieblingskneipe (zugleich die einzige Pinte, in der ich mir noch ein Quantum Bier leisten konnte) wurde vorgestern in Abwesenheit und aus mir noch unbekannten Gründen ein Hausverbot gegen mich verhängt, und gestern bekam ich einen Anruf von meiner Vermieterin, in der sie mir wegen wiederholter nächtlicher Ruhestörung die fristlose Kündigung meiner Wohnung ankündigte.
Das Ende ist nah...
* "Infernalische Regenfälle" sind natürlich ein Oxymoron, gilt die Hölle doch allgemein als eher trockener Ort.
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Obwohl ich mich vor gut zwei Jahren zu diesem Thema schon einmal kurz geäußert hatte und trotz meines zugegebenermaßen befremdlichen gelegentlichen Faibles für TV-Trash der übelsten Sorte ("Familien im Brennpunkt" u.a.) habe ich mir bisher keine Minute von Frau Klums Mädchenverwurstungs-Format angeschaut (von den Schrecksekunden zwischen versehentlichem Rein- und sofortigem Wegzappen einmal abgesehen). Da dies aber anscheinend einem Gut(?)teil der Bevölkerung anders ergeht und sogar m.o.w. seriöse Medien wie die SZ oder die RP zuweilen über diesen frauenverachtenden Mumpitz berichten, erfuhr ich, dass beim übermorgendlichen Finale der diesjährigen Scheiße Staffel eine väterlicherseits aus Afghanistan stammende Dame mitposen darf - ein m.E. pikantes Detail angesichts des Krieges, mit dem "wir" seit nunmehr einem Jahrzehnt dieses Land überziehen. Zunächst fragte ich mich, ob das nun die Chancen der Betreffenden eher erhöhen (nach dem Motto: "wir haben ja eigentlich nichts gegen die") oder verringern ("die haben unsere Jungs auf dem Gewissen") würde; da ich aber inzwischen weiß, dass die Gewinnerin gar nicht vom Publikum gewählt (bzw. "gevoted"), sondern von einer Jury u.v.a. den Sponsoren der Sendung ausgekungelt wird, stellt sich diese Frage wohl so nicht.
Egal: einen schönen Kommentar (wenn auch nicht ganz so schön wie der von Roger Willemsen: "Sechs Sorten Scheiße") zu dieser Zwangsprostitution mit öffentlicher Dauerdemütigung und Knebelverträgen hat m.E. Martina Hill bei "Switch Reloaded" abgegeben: ...als Leberwurst muss man von der ersten Sekunde an hundertprozentig da sein.
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In Ermangelung der nötigen Energie für einen eigenen Erguss hier heute mal - passend zur kommenden Sommerurlaubszeit - ein kleines feines Gedicht des großen Robert Gernhardt †:
Deutscher im Ausland
Ach nein, ich bin keiner von denen, die kreischend
das breite Gesäß in den Korbsessel donnern,
mit lautem Organ "Bringse birra" verlangen
und dann damit prahlen, wie hart doch die Mark sei.
Ach ja, ich bin einer von jenen, die leidend
verkniffenen Arschs am Prosecco-Kelch nippen,
stets in der Furcht, es könnt jemand denken:
Der da! Gehört nicht auch der da zu denen?
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Ich möchte (nun, da der "Wonnemonat Mai" vorbei ist) einen wahrscheinlich eher unpopulären Gedanken zu Protokoll geben, der mir aber schon seit einiger Zeit durch den Kopf geht: dass nämlich wenn schon nicht das ganze, so doch ein Großteil Unglück der Menschheit von der simplen Tatsache herrührt, dass wir uns zweigeschlechtlich fortpflanzen.
Und damit meine ich nicht nur die ganz privaten Irrungen und Wirrungen in "Liebes"-Dingen, die uns von Anbeginn der Pubertät bis ans Ende unseres Lebens zwar so manche schöne Stunde, aber meist vor allem mannigfach Kümmernisse und heulendes Elend bescheren; ich meine auch die allgemeine Verfasstheit der Welt, in der die Weibchen allzu oft machtlos und unterdrückt sind, während die Männchen in einer ständigen Konkurrenz um Reviere, Ressourcen und letztlich Fortpflanzungserfolg allfällig Gewalt ausüben und aber auch ausgesetzt sind; ich meine das Elend der Überbevölkerung genauso wie die testosterongesteuerten Verbrechen im Kleinen wie im Großen, von der "ganz normalen" Übergriffigkeit und Vergewaltigung, Mord und Totschlag aus Eifersucht oder um der "Familienehre" willen bis hin zu Rassismus, Krieg und Völkermord.
Vielleicht (und ich glaube: bestimmt) könnte die Erde ein schönerer Ort sein, wenn uns allen die Sexualhormone schlagartig ausgingen, jedwelche sexuelle "Spannung" von uns abfiele und wir uns stattdessen anderen (schöneren?) und ergiebigeren (befriedigenderen?) Genüssen hingeben könnten - den schönen Künsten sowie Wissenschaft und Forschung etwa. Womöglich würde die Menschheit dann bald aussterben; oder es ergäbe sich eine Möglichkeit, durch Klonung oder Parthenogenese ("Jungfernzeugung") kommende Generationen zu zeugen (die in letzterem Falle dann allesamt weiblich wären). Aber so oder so würde es wahrscheinlich friedlicher zugehen als heutzutage.
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Da hast Du aber einen schönen langen Brief geschrieben. Und weißt Du was? Das Meiste von dem, was Du geschrieben hast, kann ich nachvollziehen. Eines aber hat mich doch ziemlich geärgert: Du schreibst ungefähr so, wie ein kinderloser Pädophiler mit einer Fünfjährigen sprechen würde, und das wahrscheinlich auch nur in einer dieser langweiligen Alte-Leute-Sendungen mit Christine Neubauer. Und das finde ich ehrlich gesagt ziemlich respektlos.
Der Redaktion von ZEIT ONLINE hat es gefallen, diesen meinen Leserkommentar umgehend zu löschen:
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf derartige Vergleiche und bemühen Sie sich zukünftig um eine konstruktive Kritik. Danke. Die Redaktion/ag
link (0 mal senf) schon 629 x druppjeklickt senf dazu
Die Gepflogenheiten im horizontalen (und angeblich weltweit ältesten) Gewerbe und dessen Umfeld sind ja manchmal schon etwas rätselhaft. Wieso, fragt sich da der Laie, empfindet es (wie dem Vernehmen nach gestern in Eschweiler geschehen) eine Frau, die sich mit dem nackten Arsch auf das Gesicht eines ihr unbekannten Mannes setzt, als dermaßen anstößig, wenn dieser ihr (angeblich aus Atemnot) an selbigen Poppes fasst, dass sie ihm daraufhin mehrfach eine Wodkaflasche über den Schädel zieht?
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Morgen wird der alte Haudegen Charlie Watts, der doch tatsächlich immer noch die Schießbude bei den Rolling Stones verwaltet, ehrwürdige 70 Jahre alt - und wie ich das gerade lese, erinnere ich mich an einen heißen Tag vor beinah 30 Jahren, den 5. Juli 1982, als ich die Ehre und das Vergnügen hatte, mit grade einmal 15 Lenzen im Müngersdofer Stadion zu Kölle die "Steine" live zu erleben.
Mein Kumpel Kian und ich hatten eigentlich nur Karten für die Gegengrade, aber im Getümmel der 72.000 Rocker konnten wir zwei Hänflinge irgendwie in den Innenraum durchflutschen und uns bis ziemlich weit vor die (etwa 100 Meter breite) Bühne mogeln.
Als erstes spielte BAP (damals noch relativ unverbraucht), als nächstes der glücklose Peter Maffay, der (wie auf allen Stationen der D'land-Tournee) gnadenlos ausgepfiffen und mit Unrat beworfen wurde, sodann die J. Geils Band (die damals mit Centerfold einen veritablen No-1-Hit hatte) und schließlich die Legenden selbst - mit einem unglaublichen Brimborium, u.a. einem Kranausleger über das Publikum und 100.000 Luftballons beim letzten Stück ("Satisfaction"), aber ohne eine einzige Zugabe, was mich damals zu der mauligen Aussage verleitete, die einstigen Wilden Kerle seien ja doch schon etwas alt geworden - dabei waren sie damals (außer Bill Wyman, Jahrgang 1936) allesamt jünger als ich heute; und während ich jetzt meine Frührente (alias Hartz IV) verzehre und ansonsten kaum mal in die Senkrechte komme, rocken diese Tiere irgendwie immer noch...
Höhepunkt des Abends war dann allerdings, als die Mamma meines Kumpels, die uns am Stadion mit der Karre abholte*, davon berichtete, dass in der Zweiten Finalrunde der WM in Spanien (die vorher mit dem 1:2 gegen Algerien und der Schande von Gijón so unrühmlich begonnen hatte) die Derwall-Truppe dank eines 0:0 zwischen England und Spanien ins Halbfinale eingezogen war (während Brasilien am selben Tag gegen Italien verloren und damit verkackt hatte).
* Wie wurde sowas eigentlich damals ohne Handy koordiniert?
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Hier einige Szenen aus Berlin von Montagabend, Haus Schlesische Str. 25 in Kreuzberg: Bei der Räumung des besetzten Hauses wurden zwei Frauen von den Bullen krankenhausreif geschlagen, es gab etliche weitere Verletzte. (Richtig derbe zur Sache geht's ungefähr ab Min 3:30)
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Und wieder Bilder von Polizeigewalt gegen friedfertige Demonstranten: am Sonntag wurde auf der traditionsreichen Place de la Bastille in Paris ein (mit der spanischen Jugend solidarisches) Protestcamp geräumt. Dazu kann ich jetzt vor allem eines empfehlen: Indignez-vous - Empört Euch!
CRÉER, C'EST RÉSISTER.
RÉSISTER, C'EST CRÉER.
Hier noch ein paar rustikalere Szenen:
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Schwarzer Tag für Schwarzer*: Kachelmann** freigesprochen!
* Es liest sich ja heute schier unglaublich, wenn man erfährt, dass diese Dame früher mal mit Koryphäen des undogmatischen Humors wie den späteren Titanic-Gründern F. K. Waechter, F. W. Bernstein und Robert Gernhardt in der Pardon-Redaktion gesessen hat. Letzterer schrieb dazu schon 1994: Sie ist der seltene Fall einer Person, die ihren natürlichen Humor unterdrückt und vorgetäuschten Ernst für ihre Zwecke instrumentalisiert.
** Dass der Wetterarsch, der sich übrigens auch nicht zu doof war, mit Sackgesichtern wie Arnulf Baring, Wolfgang Clement oder Oswald Metzger in der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft gemeinsame schlechte Sache zu machen, als Mensch und gerade, was seinen Umgang mit der Frauenwelt angeht, offenbar eine regelrechte Katastrophe darstellt, bleibt immerhin als Erkenntnis dieser juristischen Schmierenkomödie.
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Hochanständig: Nato entschuldigt sich für Tötung von Kindern! Mit welchen Worten wohl? "Sorry, folks - their fathers were meant to be killed"?!? Und wenn es demnächst mal wieder einen von "unseren" Bundis erwischt, heißt es dann sicherlich beleidigt: "Aber wir hatten uns doch entschuldigt!"
Auch ein veritabler Kriegsgrund übrigens: Iran blockiert Merkels Indien-Flug (nur "kurzfristig" zwar, aber trotzdem)! Dabei geht es bei der Fernreise doch um einen wahrhaft guten Zweck: Die Kanzlerin will bei ihrem Besuch auch für das Kampfflugzeug Eurofighter werben. Das Eurofighter-Konsortium von Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien bewirbt sich um einen Auftrag der indischen Luftwaffe für 126 Maschinen im Wert von sieben Milliarden Euro.
Also, Perverser: noch so'n Ding, und es rummst!
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski