Ente am Ende
Donnerstag, 11. April 2024
"Das große Golfmogeln"
Donnerstag, 11. April 2024, 17:41

Es muss wohl Schicksal gewesen sein, dass in meinem ersten Micky-Maus-Heft (Nr. 22/1974 vom 1. Juni 1974, s.u.), welches ich kurz vor meinem siebten Geburtstag meiner Mutter beim Einkauf im örtlichen SPAR-Markt im Reisholzer Neubaugebiet abgeschwatzt hatte, direkt als erstes (und damit laut BarksBase einem von nur sieben Heften im Jahre 1974) eine der klassischen Zehn-Seiten-Geschichten des genialen Carl Barks (die Namensähnlichkeit mit Karl Marx würde ich heute ebenfalls als weniger zufällig denn als weltgeistliche Fügung bezeichnen wollen) enthielt (Titel s.o.), was zur Folge hatte, dass ich die nächsten ca. sieben (gar nicht so verflixten, aber doch behexten) Jahre buchstäblich jeden Pfennig für die Hervorbringungen des dubiosen Walt-Disney-Imperiums ausgegeben habe (bis hin zu so halbgaren Produkten wie "Daniel Düsentriebs Rätselheft"); heute blicke ich teilweise mit Unverständnis auf diese kostspielige kindliche Sucht zurück, aber beim Anblick der so liebevoll gezeichneten Cover der amerikanischen Originalausgaben (weitere z.B. hier) gerate ich tatsächlich gleich wieder in wehmütiges Schwärmen...

Es war eben doch nicht alles schlecht.

(Das Cover des besagten deutschen Heftes allerdings war einigermaßen unspektakulär und zeigte die ziemlich periphere Figur "Moby Duck":)

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Donnerstag, 7. März 2024
Skylla und Charibdis
Donnerstag, 7. März 2024, 12:36

Anlässlich der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1968 schrieb Charles Bukowski: when you are given a choice between Nixon and Humphrey it’s like being given a choice between eating warm shit or cold shit*, und vor ähnlich unattraktiven Alternativen stehen die Wähler in den USA in diesem Jahr wieder einmal, nämlich zwischen einem Vertreter des neoliberalen, global-kapitalistischen Establishments (Biden) und dem Repräsentanten eines eher nationalistisch-populistisch ausgerichteten Imperialismus (Trump). Vertreter der althergebrachten Eigentums- und Ausbeutungsverhältnisse sind beide, und es steht zu befürchten, dass angesichts dieser immergleichen alten Scheiße viele fortschrittlich Gesinnte sich gänzlich enthalten werden, denn ein Kandidat für globalen, echt demokratischen Sozialismus steht leider nicht zur Wahl. Und auch in den allermeisten anderen Ländern, in denen überhaupt gewählt wird, existiert solch eine internationalistisch-demokratisch ausgerichtete Partei nicht.

Und das ist zutiefst bedauerlich, denn um unsere Probleme als Menschheit in den Griff zu bekommen, müssten wir uns endlich weltweit zusammenfinden, die Macht und den Besitz gerecht aufteilen und unsere politischen Strukturen dahingehend reformieren, dass nicht mehr ein paar große und viele kleine "Nationalstaaten" gegeneinander operieren, sondern etwa gleich große gleichberechtigte regionale Einheiten miteinander die bestmöglichen Lösungen für unser Zusammenleben finden.

Genau diese momentane, ererbte Struktur der großen "Nationalstaaten" (die ja meist nicht wirklich "Nationen" im Sinne von Sprachgemeinschaften repräsentieren, sondern oft viele kleinere Sprachgemeinschaften umfassen und m.o.w. unterdrücken) verhindert aber, dass wir Menschen bei Wahlen (so solche überhaupt stattfinden) unsere gemeinsamen Interessen wahrnehmen können und zwingen uns statt dessen dazu, innerhalb unserer staatlichen Grenzen das subjektiv "kleinste Übel" auszuwählen, also Parteien, die immer eine gewissen Klientelpolitik betreiben und somit oft die Spaltung der Gesellschaft eher vertiefen, anstatt gemeinschaftliches Vorgehen zu ermöglichen.

Ich möchte daher die Gründung einer Partei anregen, welche weltweit in allen Ländern zu Wahlen antritt und nur einen Programmpunkt kennt: Alle Entscheidungen sollen von allen Betroffenen gleichberechtigt diskutiert und demokratisch (mehrheitlich) entschieden werden.

Eine solche Global-Demokratische Partei könnte sich dann intern schon nach diesem Prinzip des permanenten Plebiszits organisieren und (falls in Regierungsmitverantwortung) ihre jeweilige Positionen auch hier nach der Mehrheitsentscheidung aller Betroffenen, die sich an einer entsprechenden Abstimmung beteiligen, ausrichten - bis dann hoffentlich eines schönen Tages via UNO oder anderswie dieses Prinzip der gleichberechtigten Selbstorganisation in einem bestmöglich ausgehandelten Miteinander weltweit durchgesetzt haben wird.

Wer wäre dabei?

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* Charles Bukowski: "You Say You Want a Revolution?", in: Notes of a Dirty Old Man (1968)

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Montag, 4. März 2024
Wo Mitbestimmung geholfen hätte:
Eine Anekdote aus den 1990er Jahren
Montag, 4. März 2024, 13:47

Damals wohnte ich in einer Dreier-WG im Studentenwohnkomplex "Campus Süd" (s.o.) der Heinrich-Heie-Universität Düsseldorf, wo es insgesamt 376 Plätze in vier Wohnblöcken gab.

Ärger verursachte dort oft der Umstand, dass wir Geisteswissenschaftler:innen oft schon am Donerstagabend unser Wochenende zu feiern begannen, weil bei uns traditionell (das waren noch Zeiten - Näheres gerne auf Anfrage) freitags kaum Veranstaltungen stattfanden, während viele Naturwissenschaftsstudis da regulär Seminare und oft sogar Klausuren zu schreiben hatten.

Dieses Problem hätte sich ganz einfach aus der Welt schaffen lassen, wenn es die Möglichkeit gegeben hätte, ohne großen Aufwand Umzüge zwischen den verschiedenen Blöcken zu organisieren bzw. gleich beim Einzug darauf zu achten, dass die Freitagsfrühaufstehenden (oder allgemein die Ruheliebenden) nicht allzu eng mit den Feierbiestern zusammenwohnen müssten. Diesbezügliche Vorschläge meinerseits, solcherlei zumindest bei einer Vollversammlung aller Insassen zu diskutieren, wurden allerdings sowohl vom Hausmeister als auch der Verwaltung abgeschmettert bzw. gänzlich ignoriert.

So aber musste (nicht nur) ich nach nicht einmal einem Jahr meine fristlose Kündigung wegen wiederholter Lärmbelästigung entgegennehmen und mir eine neue Bleibe suchen.

Das zeigt meiner Ansicht nach "in a Nutshell", welche unangenehmen und überflüssigen Folgen ein Mangel an demokratischer Mitbestimmung haben kann und muss.

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Montag, 22. Januar 2024
Das Lied
der Einheitsfront
Montag, 22. Januar 2024, 20:08

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Ich fühle mich verarscht
Montag, 22. Januar 2024, 13:42

... und zwar vom ARD-Kulturmagazin ttt *, welches hier stellvertretend stehen soll für einen Journalismus, dem nicht nur das Hajo-Friedrichs'sche Abstandsgebot mittlerweile völlig fremd zu sein scheint, sondern der auch noch jegliche Sorgfaltspflicht vermissen lässt.

Geärgert habe ich mich besonders über den gestern Abend ausgestrahlten Bericht über die (mir tatsächlich musikalisch bisher nicht aufgefallene) Musikerin und Dollar-Milliardärin Taylor Swift, von der es in der Anmoderation nicht nur hieß, sie werde hinsichtlich der Qualität ihres Songwritings mit Bob Dylan verglichen (was, wie ich sofort ergoogelte, komplett gelogen ist - kein einziger Treffer), sondern auch (quasi als Fazit), jeder vierte Mensch auf der Welt sähe sie als "beste Freundin" - abgeleitet aus der von Howard Carpendale aufgestellten Behauptung, sie habe "zwei Milliarden Streams - das ist ein Viertel der Weltbevökerung".

Nun hat eine kleine Goggle-Befragung allerdings ergeben: "Mit über 26 Milliarden Streams war Taylor Swift die meistgehörte Person auf Spotify." Hat sie also nun mehr als 26 Millionen Fans, mithin also wohl eine ganze Menge Außerirdische? Oder könnte es sein, dass manche Leute, die Swifts Lieder (von denen es ja wohl auch etliche gibt) gut finden, diese dann auch mehrfach streamen? Z.B. im Schnitt einhundert Mal (eine wohl eher niedrige Schätzung sein dürfte), was dann eine immer noch beträchtliche Anzahl (260 Millionen) Fans ergäbe, aber eben nur noch etwa ein Dreißigstel der Weltbevölkerung...?

Das mögen zwar Lappalien sein - aber genau solche dümmlichen (weil leicht falsifizierbaren) Fake News sind es doch, welche das Vertrauen in die Öffentlich-Rechtlichen Medien untergraben.

* Titten Tresen Testamente oder so ähnlich

Diesen Text habe ich ungefähr so auch per Mail an den NDR geschickt.

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Donnerstag, 28. Dezember 2023
Die Grenzen des Wachstums
(in verständlicher Sprache)
Donnerstag, 28. Dezember 2023, 12:55

Das Dogma des Kapitalismus lautet: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Medizinisch gesprochen bedeutet ewiges Wachstum einen bösartigen Tumor; global demographisch gesehen führt es unweigerlich in die ökologische Katastrophe.

Wer bei einer Weltbevölkerung von acht Milliarden Menschen die Leute heute immer noch auffordert, mehr Kinder zu bekommen – sei es im Namen einer Religion, einer Nation oder einer Volkswirtschaft – ist entweder dumm oder verfolgt eigene dunkle Ziele.

Zyniker gehen davon aus, dass ein Weltkrieg oder eine Pandemie das Problem der Überbevölkerung lösen könnte und eine überlebende Elite hinterher ein schönes Leben führen könnte.

Diesen Zynismus müssen wir überwinden und die Zyniker entmachten, bevor diese Logik uns alle tötet.

Wir müssen die ungeheuer vielfältigen, aber eben auch begrenzten Ressourcen des Planeten endlich gerecht aufteilen und in schonender, nachhaltiger Weise bewirtschaften; der Raubbau muss ein Ende haben.

Wir alle werden lernen müssen, auf einiges zu verzichten, aber wir alle werden dafür etliches gewinnen.

Einige werden materiell sogar große Einbußen hinnehmen müssen, dafür aber immateriell ganz neue Lebensqualitäten erleben.

Was wohl eher nicht mehr gehen würde: Millionenerbschaften, Zweitvillen, Riesengrundstücke und Luxusyachten in Privatbesitz, Fernreisen zum Schnäppchenpreis...

Was es dafür geben könnte: Weltfrieden ohne Mangel und Armut, ein existenzsicherndes Grundeinkommen für alle, gerechte Löhne und Preise, eine sauberere Umwelt, maximal selbstbestimmtes Wohnen und Arbeiten...

Vor allem aber würde das Problem der Überbevölkerung verschwinden, da nachweislich mit steigendem Wohlstand das menschliche Wachstum menschlicher Populationen zurückgeht.

Dazu müssen wir "nur" die Macht, die heute noch so ungleich verteilt und fast ausschließlich in den Händen einer kleinen reichen Minderheit liegt, neu und diesmal wirklich demokratisch organisieren.

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Samstag, 25. November 2023
Einfach mal einfach
Samstag, 25. November 2023, 14:23


Einer meiner meistgeteilten Beiträge bei Fratzbuch seit Menschengedenken...

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Freitag, 27. Oktober 2023
Ein demokratischer Weg zu friedlicher Koexistenz
am Beispiel von Israelis und Palästinensern
Freitag, 27. Oktober 2023, 14:22

Problem: Zwei (oder mehr) unterschiedliche (ethnisch, religiös, politisch definierte) "Volks"-Gruppen bewohnen gemeinsam und beanspruchen aber für sich jeweils exklusiv die selbe Fläche Land und führen darum Krieg.

Lösung: Das Land wird nach demokratischen Grundsätzen gerecht aufgeteilt.

1. Schritt: Die Größe der jeweiligen Gruppen wird per Selbstzuschreibung in freier Wahl ermittelt.

2. Schritt: Anhand von Siedlungsschwerpunkten wir das Land in zwei (oder mehr) getrennte (möglichst jeweils zusammenhängende) Gebiete aufgeteilt.

3. Schritt: Bewohner, die nicht als Minderheit in einem anderen Mehrheitsgebiet leben wollen oder können, ziehen um und werden angemessen großzügig entschädigt.

Beispiel: In Israel (ohne Gaza-Streifen und Westjordanland) leben laut UN-Angaben ca. 9 Millionen Menschen, davon ca. 2 Millionen israelische Araber; im Gaza-Streifen ca. 2 Millionen Palästinenser und im Westjordanland ca. 2,5 Millionen Palästinenser sowie 0.5 Millionen jüdische Siedler (zusammengenommen 14 Millionen Menschen). Diese Zahlen müssten gemäß freier Selbstzuschreibung (also in einer idealerweise von der UNO überwachten demokratischen Wahl) bestätigt werden (1. Schritt).
Angenommen, die siebeneinhalb Millionen Israelis jüdischen Selbstverständnisses würden sechseinhalb Millionen Palästinensern gegenüberstehen, könnte das Land nahezu hälftig (im Verhältnis 54:46) aufgeteilt werden. (Sollte eine nennenswerte Anzahl Palästinenser, z.B in den Gegenden um Nazareth, lieber bei Israel verbleiben - oder umgekehrt eine nennenswerte Anzahl Israelis sich zu Palästina bekennen - würden sich die Anteile entsprechend verschieben.) Dazu würde es sich anbieten, die heutigen hauptsächlichen palästinensischen Siedlungsgebiete (Gaza-Streifen und Westjordanland abzüglich jüdischer Siedlungen) durch einen Bogen durch den (momentan weitgehend unbewohnten) Süden des heutigen Israels zu verbinden (2. Schritt). Die von beiden Seiten beanspruchte Hauptstadt Jerusalem könnte wie bereits zuvor geteilt werden (in ein israelisches West- und ein palästinensisches Ost-Jerusalem; vgl. West- und Ost-Berlin 1945-1990). So gäbe es fortan ein kleineres, aber homogenes zusammenhängendes Israel im Norden und ein ebenso zusammenhängendes ("from the river to the sea", also vom Jordan bis zum Mittelmeer reichendes) Palästina im Süden.

Ausblick: Ein ähnliches Vorgehen empfähle sich natürlich auch für die zwischen Russen und Ukrainern umstrittene Südostukraine (Donbass und Krim), für das von Armeniern und Aserbaidschanern umkämpfte Berg-Karabach, das Bürgerkriegsland Jemen und überhaupt für alle derartigen Konflikte weltweit.

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Donnerstag, 5. Oktober 2023
Beschwerde an den WDR wg. Schleichwerbung
Donnerstag, 5. Oktober 2023, 12:50

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit einigem Befremden habe ich am 4. Oktober 2023 in der 16-Uhr-Ausgabe von "WDR Aktuell" Ihren Bericht über die Spielemesse in Essen zur Kenntnis genommen, in dem ziemlich unverhohlen für ein kommerzielles Angebot namens "Kanzleramt" geworben wurde, mit dem die Entwickler nach eigenem Bekunden ihren Ärger über den Abwahl-Auftritt von Gerhard Schröder 2005 Luft machen wollten und in dem sie offenbar ihre eigenen politischen Ansichten verbreiten; Kostprobe einer aktuellen "Ereigniskarte" (Ausschnitt aus dem Bericht):


Heizungsgesetz

Schlechte Kommunikation und
Missachtung der Bedürfnisse der
Bevölkerung haben viel Vertrauen verspielt.
Deine Zustimmungswerte sinken massiv.

Alle deine Figuren gehen zurück in die
Parteizentrale.


Ich frage mich ernsthaft, inwiefern ein solcher Beitrag mit ihrem Auftrag zur politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit vereinbar ist.

Mit freundlichen Grüßen


usw.

Link zur Sendung im WDR-Archiv (Bericht ab Min. 9:23)

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Montag, 28. August 2023
Au Backe - Aiwanger
Montag, 28. August 2023, 13:56

Nachdem ich nun das allseits skandalisietrte "Flugblatt" aus dem Aiwangerschen Kinderzimmer gesehen habe, muss ich sagen: Das ist eine Art Pennälerhumor, den ich (Jahrgang 1967) auch noch aus der Schule kenne...
Natürlich total dämlich, geschmacklos und gewaltverharmlosend (aber das sind Bud-Spencer-Filme schließlich auch), aber m.E. keineswegs antisemitisch (schließlich geht es explizit um Deutsche) und auch nicht holocaustleugnend.
Ich bin in keinster Weise Fan von Aiwanger und seinen Freien Wählern, aber anlässlich eines solchen schlechten Scherzes von damals Minderjährigen 35 Jahre später eine solche Hexenjagd zu veranstalten, finde ich doch ziemlich überzogen. Dieser Schiss wird vermutlich wieder mal nach hinten losgehen... 😕

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Mittwoch, 5. Juli 2023
Das wird Einigen nicht schmecken!
Mittwoch, 5. Juli 2023, 11:36


Erregendes gibt es vom Liebesleben der Fahnenbarsche zu berichten:

Werden Jungfische geschlechtsreif, so nehmen sie zunächst das weibliche Geschlecht an. In jedem Schwarm stellen die Weibchen immer die überwältigende Mehrheit der Tiere. Oft kommen auf ein Männchen etwa 50 Weibchen. Durch „soziale Unterdrückung“ hindern die dominierenden Männchen die Weibchen ihres Harems daran, sich zu Männchen umzuwandeln. Stirbt ein Männchen, wandelt sich das stärkste Weibchen in wenigen Tagen zu einem Männchen um, nimmt das äußere Erscheinungsbild und die Färbung der Männchen an und übernimmt die freigewordene Stelle.
(Quelle: Wikipedia)

Genau andersherum machen es die Anemonenfische:

Anemonenfische sind nach Erreichen der Geschlechtsreife zunächst männlich. Sie leben in Polyandrie, ein Weibchen mit mehreren Männchen, in einer oder einer kleinen Gruppe von Anemonen. Das dominierende, größte Tier in einer Anemone ist immer das einzige Weibchen. Stirbt das Weibchen, wandelt sich das stärkste Männchen in ein Weibchen um. Der Umwandlungsprozess beginnt sofort, dauert aber bis zur Vollendung insgesamt ein Jahr und mehr. Nach neueren Forschungsergebnissen sind Anemonenfische das erste Tier-Beispiel, bei dem die Umwandlung zuerst im Gehirn und danach in den Geschlechtsorganen stattfindet.
(Quelle: Wikipedia)

Noch toller treiben es allerdings die Hamletbarsche:

Hamletbarsche sind Zwitter und bei der Paarung mit demselben Partner nehmen die Fische oft nacheinander beide Geschlechterrollen ein, das heißt beim ersten Laichvorgang nimmt ein Partner die männliche Rolle ein und der andere fungiert als Weibchen, beim zweiten Laichvorgang werden die Rollen getauscht. Da für die Produktion von Eizellen mehr Energie gebraucht wird als für die Produktion von Spermien, ist die männliche Rolle attraktiver und es kommt zu Betrügereien, indem ein Fisch, der bei der ersten Paarung die männliche Rolle hatte, nach der Paarung davonschwimmt, ohne bei einer zweiten Paarung die Rolle des Weibchens zu übernehmen. Bei der Paarung krümmt sich der den männlichen Part übernehmende Fisch um das "Weibchen".
(Quelle: Wikipedia)

... und erst die (oft mit dem Attribut "geil" belegten) Schnecken:

Im Gegensatz zu den meisten meereslebenden Schnecken sind neben manchen Wasserschnecken die Landlungenschnecken (Stylommatophora) ausschließlich Zwitter (Hermaphroditen): Geschlechts- und Hilfsorgane befinden sich in einem gemeinsamen Genitalapparat. (...)
Nach mehreren meist erfolglosen Begattungsversuchen kommt es schließlich zur eigentlichen Begattung, die bei Weinbergschnecken gleichzeitig und wechselseitig stattfindet, im Gegensatz zu anderen, auch zwittrigen, Schneckenarten, bei denen einer der beiden Partner als Männchen und der andere als Weibchen wirkt.
(Quelle: Wikipedia; Hervorhebung von mir)

Ja, da brat mir doch einer einen (oder eine von) Storch!!!

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Dienstag, 4. Juli 2023
Es könnte alles so schön sein...
Dienstag, 4. Juli 2023, 11:12


Ein Plädoyer für permanent plebiszitäre Demokratie (mal wieder)

Angenommen, wir wären als menschliche Gesellschaft so verfasst, wie es technisch bereits möglich wäre, dass jede politische Entscheidung (von der Frage, wer heute den Müll rausbringt, bis zu der Frage, ob wir eine Mars-Mission finanzieren wollen) gleichberechtigt und mehrheitlich von allen Betroffenen gemeinsam getroffen werden würde: Wie viel besser könnte unser Leben sein?!

Sicherlich würden wir schnell übereinkommen, dass es besser und gerechter wäre, wenn nicht einige wenige "Eigentümer" darüber befinden dürften, ob und wo Wälder abgeholzt oder Bodenschätze abgebaut werden sollen, sondern wenn wir uns darauf einigten, dass die Erde und all das Land, das Wasser und die Luft sowie alles, was sich darauf und darin befindet, uns allen gleichermaßen gehöre und betreffe, und dass nicht nur jedem Individuum ein gerechter Anteil an den Früchten davon (eine Art globales Grundeinkommen) zustehe, sondern auch ein Mitspracherecht darüber, ob und wie es ausgebeutet bzw. genutzt werde.

Wir könnten unser Zusammenleben so gestalten, dass es möglichst wenig Zumutungen bereithielte. Wohnungen müssten nicht dem "freien Markt" unterliegen, sondern in einer Art Tauschbörse könnten alle eine Wohnung in gewünschter Größe, Lage und Nachbarschaft finden.

Niemand wäre mehr aus wirtschaftliche Gründen gezwungen, in ein "reiches Land" zu ziehen, da es keine reicheren und armeren Länder mehr gäbe.

"Nationen" gäbe es nur noch in dem Sinne, dass Menschen, die eine bestimmte Sprache sprechen, dafür gemeinsame Institutionen und Infrastrukturen (Schulen, Ämter usw.) vorfinden. Grenzen und Zäune zum Erhalt von Reichtumsunterschieden wären nicht mehr vonnnöten.

Unsere Arbeit (die zweifelsohne weniger wäre als heute, da alles, was mit Absicherung von Reichtum oder Konkurrenz zu tun hat, wegfiele) könnten wir jederzeit neu aufteilen.

Unseren Verbrauch (Konsum) könnten wir fast verlustfrei organisieren, ohne Verschwendungen oder Mängel.

Somit fielen nahezu alle Ursachen für heutige Gewalttaten weg, und wir könnten uns den schönen Dingen und dem Erhalt unserer Welt widmen.

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Mittwoch, 14. Juni 2023
Ein paar unsortierte (und leicht verspätete) Gedanken zur Causa Lindemann/Rammstein
Mittwoch, 14. Juni 2023, 14:02

Wäre ich ein paar Jahre jünger gewesen, wäre ich vielleicht Rammstein-Fan geworden - immerhin kamen die Mitglieder (v.a. der Flake) wie ich vom Punk her (und in der DDR war ich in der zweiten Hälfte der 1980er regelmäßig im Urlaub). Allerdings war ich schon fast 30, als die Band (mir) bekannt wurde, und da hatte meine jugendliche Begeisterung für Musik bereits etwas nachgelassen. Immerhin habe ich ihren brachialen Sound durchaus geschätzt (wie wohl auch David Lynch, der das Lied "Rammstein (Ein Mensch brennt)" in seinem Film "Lost Highway" verwendete); die Leni-Riefenstahl-Ästhetik erinnerte mich an die ebenfalls goutierten Bands Laibach ("Neue Slowenische Kunst") und DAF, und den Vorwurf, selbst rechte Ansichten zu vertreten, haben sie doch (u.a. mit dem Video zum Stück "Deutschland") wohl eindeutig widerlegt. Auch die Bühnenshow (die Pyrotechnik und der Ritt auf dem schaumsprittzenden Riesenpimmel, s.o.) fand ich aus sicherer Entfernung vor dem Bildschirm durchaus erheiternd.

Die Gedichte von Till Lindemann fand ich nicht so gut, hatte mir das Buch aus der Bücherei besorgt, aber dann (trotz oder sogar wegen der - kalkuliert? - "schockierenden" Inhalte) uninteressant gefunden und nicht mal komplett durchgelesen. Zu seiner öffentlichen Rolle gehört ja offenbar das martialische Potenzgeprotze, das mir allerdings in dieser Übertriebenheit immer ironisch gemeint erschien. Jedenfalls passt in das Bild, das ich mir von Combo und Sänger gemacht habe (und das natürlich auf viel PR und wenig echten Informationen beruht) die Geschichte mit den KO-Tropfen nur schlecht hinein.

Angenommen, dass dieser Herr von inzwischen 60 Jahren es immer noch nötig hat (bzw. meint, es seinem Image schuldig zu sein), jeden Abend nach einem sicher auch aufreibenden Konzert noch seriell Geschlechtsakte zu vollziehen, anstatt sich mit einem gesunden Getränk und einem guten Buch frühzeitig ins Bett zu begeben - dann hätte er doch höchstwahrscheinlich kein Problem, für die Realisierung dieses Rock-n-Roll-Klischees genügend Freiwillige (ist der Begriff "Groupie" eigentlich noch okay?) zu requirieren, ohne dafür wie ein verklemmter unattraktiver "Incel" auf hinterhältige Drogeneinflößungen zwecks nachherigem Missbrauch der betäubten Opfer angewiesen zu sein.

Sollte solches allerdings tatsächlich vorgekommen sein (und sei es auch nur im Einzelfall und nicht unbedingt systematisch), dann wäre dies für mich ein klarer Fall von Körperverletzung und somit im Zuständigkeitsbereich der Justiz! (Früher fand ich die - nie umgesetzte - Idee, den Großeltern zu Weihnachten Haschkekse vorzusetzen oder allgemein LSD ins Trinkwasser zu mischen lustig, aber das hat sich geändert.)

(Nebenbei bemerkt: Die verbreitetste Substanz, auf deren Konto wohl auch die meisten hinterher bereuten Aktionen und Erfahrungen sexueller und nichtsexueller Art gehen, sind wohl immer noch die alkoholischen KO-Tropfen - und die geben sich viele ja oft freiwillig...)

Nun habe ich auch ein (zugegebenermaßen ziemlich einseitiges) Bild von gewissen sogenannten "Influencern", die für ein bisschen "Fame" und entsprechende "Likes" so ziemlich zum allem bereit sind, und obendrein habe ich leider auch persönlich sehr unschöne Erfahrungen mit unzutreffenden Anklagen* gemacht; insofern finde ich die allfälligen Vorverurteilungen, aus der verständlichen, aber nicht immer gerechtfertigten Haltung heraus, dem (vermeintlichen) Opfer sei grundsätzlich zu glauben, nicht nur in diesem Fall ziemlich übel. (Noch übler freilich ist die Haltung gewisser "Fans", alle Anschuldigungen von vornherein als komplett erlogen abzutun und den betreffenden Frauen den Tod oder Schlimmeres zu wünschen - Stichwort "Victim Blaming") Vielleicht sollten alle, die nicht selbst dabei waren, erst einmal abwarten, was die hoffentlich "rückhaltlose" Aufklärung ergeben wird; aber dafür ist es - offenbar jetzt ja auch für mich - bereits zu spät.

Ganz schlimm finde ich allerdings, dass (so z.B. kürzlich in der 3SAT-"Kulturzeit") gefragt wird, ob es überhaupt noch möglich sei, ein Ramstein-Konzert, einen Johnny-Depp-Film oder eine Ausstellung von russischen Künstlern stattfinden zu lassen; da wird das (von den Rechten gerne für ihre braune Agenda verwendete) Schreckgespenst "Cancel Culture" auch für mich zum ganz realen Horror.
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* Der vielleicht wertvollste Tipp, den mir mein Alter (ehemaliger Anwalt) mit auf den Weg gegeben hat: "Steig niemals alleine mit Minderjährigen in einen Fahrstuhl!"

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Dienstag, 13. Juni 2023
Ganz neue Erkenntnis
Dienstag, 13. Juni 2023, 19:38

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Dienstag, 21. März 2023
Zeitgeist 2023
Dienstag, 21. März 2023, 02:11

Was mich im Moment am meisten zur Verzweiflung bringt, ist die totale Verwirrung und (naja, wieder einmal) Spaltung unter den (oft auch nur ehemaligen oder vermeintlichen) Linken, von denen einige zu glauben scheinen, Putin sei in irgend einer Weise ein Sozialist (dabei ist er genauso ein korrupter Imperialist wie Xi Jinping und aber eben unsere mehr oder weniger demokratisch bemäntelten Herrschaften im "freien Westen"), während andere in ihm (unisono mit Regierung und Mainstream-Journaille) einen Wiedergänger Hitlers sehen (und damit übrigens die Nazi-Verbrechen übelst relativieren) und zu seiner Bekämpfung nun plötzlich für massive Aufrüstung und die Logik von Waffenlieferungen und Abnutzungskrieg plädieren, zur Freude von Rheinmetall und Konsorten und zum Schaden von Menschheit und Umwelt.

Jetzt steht die Gründung einer neuen (linken?) Partei rund um Sahra Wagenknecht im Raum; und so sehr ich mir wünsche, es gäbe hierzulande eine echt antikapitalistische, internationalistische Wahlalternative (die dann bitte am besten als Ein-Themen-Partei endlich die permanent plebiszitäre Demokratie anstreben würde), so sehr befürchte ich, dass dies doch wieder nur der Ego-Trip dieser einst von mir sehr geschätzten, inzwischen aber durch jahrzehntelange mediale Aufmerksamkeit wahrscheinlich doch ziemlich korrumpierten Frau werden kann, die dann mit ihren Forderungen im nationalen Rahmen verbleiben und nach persönlicher Macht streben wird (wie das ja leider bei den Vorsitzenden von Parteien mit ihren hierarchischen Strukturen zwangsläufig zu gehen scheint).

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... ältere Einträge

Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski