Ente am Ende
Abgründe der Ungerechtigkeit
Mittwoch, 22. Januar 2014, 16:12

Derweil sich immer mehr Menschen (so auch ich) für dauerhaft lanzfreie Abende im ZDF einsetzen und Millionen den knallharten Überlebenskampf des Promi-Prekariats im australischen Outdoor-Studio verfolgen, offenbart der Oxfam-Vermögensverteilungsbericht schier Unglaubliches (wenn auch leider eigentlich Altbekanntes):

Die 85 reichsten Menschen der Welt hätten das gleiche Vermögen wie die arme Hälfte der Weltbevölkerung auf der anderen Seite (...) Die Hilfsorganisation kritisiert unter anderem die Steuervermeidung über Steueroasen sowie staatliche Sparpolitik, die vor allem die unteren Einkommensschichten treffe. (...) Demokratie werde ausgehebelt, die Reichen könnten politische Entscheidungen beeinflussen - sowohl in entwickelten wie auch in Entwicklungsländern.

Angesichts dieser unhaltbaren Zustände fragen sich Viele (zu Recht), wieso ein vergleichsweise unwichtiges Anliegen (der Rausschmiss des Herrn Lanz - gebührenfinanziertes Einkommen derzeit angeblich jährlich 1.248.000 €) binnen weniger Tagen so viel Unterstützung bekommt wie die meisten Petitionen an den Bundestag in vier Wochen nicht...

Ich bin da allerdings zweckoptimistisch: sollten die Leute erst einmal die schöne Erfahrung machen, dass ihre Einmischung etwas bringen kann (sprich: dass das ZDF irgendwann - und sei es auch erst bei etlichen Millionen Unterschriften - gezwungen ist zu reagieren), dann werden sie vielleicht demnächst noch viel bereitwilliger die Mitentscheidung über ihre eigenen Belange suchen und betreiben, und die Welt wird so am Ende (auch dank dem doofen Herrn Lanz) ein besserer und gerechterer Ort.

In diesem Sinne: bitte weitermachen - aber darüber das Wesentliche nicht vergessen!

senf dazu


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Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

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