Ente am Ende
Es geht um die Wurst!
Sonntag, 11. Mai 2014, 00:11

Man kann den Eurovision Song Contest (den ich gerade auf ARD kucke) ja aus vielerlei Gründen Scheiße finden: die Wildcards für die fünf "reichen Geberländer", die Kostenpflichtigkeit der Anrufe, die Halbierung des Zuschauerstimmgewichts zugunsten "nationaler Jurys", und die Mukke sowieso - aber es ist doch eine irgendwie (im Gegensatz z.B. zur EU) halbwegs demokratische Veranstaltung, bei der wirklich alle in Europa (und sogar Israel) mitmachen und abstimmen dürfen.

Und manchmal gibt es ja sogar positive musikalische Überraschungen - ich erinnere nur an Lordi 2006 oder Zdob și Zdub 2011...

Dieses Jahr tippe ich (obwohl der Wettbewerb noch läuft) entweder auf Conchita Wurst (s.o.r.) oder - angesichts weitverbreiteter Homophobie wahrscheinlicher - auf den polnischen Beitrag zwischen krudem Panslawismus und Porno-Rap:

Nachtrag 0:40 Uhr: Wer hätte das gedacht: alle Andern ham verkackt, die Wurst hat gewonnen - und machte dabei eine ziemlich gute Figur (290 Punkte).

Der von mir eben noch zum Favoriten ausgerufene Polen-Trash lief irgendwo unter ganz ferner liefen (62 Punkte; hätten nur die Zuschaueranrufe gezählt, wäre wohl ein weit besseres Ergebnis rumgekommen), knapp vor Elaiza aus Dütschland (mit einem gar nicht so üblen Liedchen und nur 39 Punkten) im hinteren Mittelfeld.

Letzter waren die Franzosen (fünf Punkte) mit ihrer (nach meinem Dafürhalten auch nicht sonderlich mißratenen) Hymne an den Schnürres ("Moustache" - offenbar der falsche Bart)...

Dann freuen wir uns jetzt auf die ganzen blöden Sprüche der Homo- und Transen-Hasser über den Untergang des Abendlandes - und umgekehrt auf das Gesülze und Geschleime darüber, wie "fortschrittlich" Europa heuer abgestimmt habe.

senf dazu


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