Anlässlich des heute Abend zu erwartenden Länderspiels ist mir wieder einmal aufgefallen, wie uneinheitlich die deutsche Sprache mit Länderbezeichnungen verfährt. Während (soweit ich weiß; und das ist durchaus nicht immer soo besonders weit) im Englischen ausnahmslos alle Länder ohne Artikel auskommen, im Französischen dagegen ausnahmslos alle Länder mit Artikel (feminin, maskulin oder Plural) versehen werden, gibt es im Deutschen beide Möglichkeiten, die allerdings von Fall zu Fall streng geregelt sind und auch kombinatorische Konsequenzen (sprich: verschiedene Präpositionen) mit sich bringen.
Der Normalfall dürfte lauten: kein Artikel. Also: Ich fahre nach Österreich, Polen, Russland usw.
Dann gibt es eine Reihe von maskulinen Ländern: Ich fahre in den Iran, Irak, Sudan, Tschad, Kongo... sowie ein Ppaar feminine: in die Schweiz, Türkei, Slowakei, usw.
Zumindest als Regionen gibt es auch Neutra: ins Elsass, Sauerland usw.
Und einige Länder sind auch im Plural erhältlich: in die Niederlande, USA etc. (Ich war in der Schweiz, aber in den Niederlanden - oder einach in Holland?!)
Bemerkenswert in dem Zusammenhang ist, dass es grammatikalisch als falsch gilt, wenn z.B gesagt würde: *"Ich fahre nach Iran" oder *"Ich fahre nach dem Iran"; ebenso wie *"Auf geht´s ins England (Frankreich)" (aber: das Frankenreich!)
Ein unerschöpflicher Quell von Verwirrung für Leute, die Deutsch lernen (müssen)...
Ebenso schwierig: Inseln. Es heißt zwar: Ich war in Belgien, im Irak, in der Schweiz, in den Niederlanden; aber: auf den Malediven, den Seychellen, den Phillipinen, Hawaii, Madagaskar, Malta, Zypern - trotzdem aber wiederum: in Australien, England, Japan; vielleicht, weil hier (1.) ein Kontinent, (2.) ein Inselteil und (3.) mehrere Inseln vorliegen (was allerdings bei Malediven u.a. auch der Fall ist...)?
Und jetzt der (am Beginn meiner Überlegungen stehende) Spezialfall: Ich fahre nicht in die, aber auch nicht nach (der), sondern an die Elfenbeinküste; und ich war nicht in und nicht auf, sondern an der Elfenbeinküste!
Man steckt nicht drinne...
NAZI SCUM FUCK OFF!!!
Das um so mehr, als Sie da oben wahrhaftig Lehrreiches zum besten geben.
Das stimmt natürlich - aber ich würde schätzen, dass die Mehrheit der Deutsch-Muttersprachler "Holland" als Begriff vorziehen würde (und viele davon womöglich "Niederlande" gar nicht kennen); das geht den vielgeschmähten und missverstandenen Kaasköppen Niederländern von anderer Seite ja ähnlich, wo sie als "Dutch" (also ja eigentlich: "Deutsche") bezeichnet resp. diffamiert werden...
Aber natürlich an dieser Stelle durchaus einer Erwähnung wert. Dank u wel - en jullie hebben de groetjes! ; )
Aber immer her damit, ich freu mich doch...
Und wo wir schon dabei sind: die Deutschen werden ja auch oft "falsch" bezeichnet, nämlich als "Alemannen" (frz., span., türk. u.a.), "Germanen" (engl. u.a.), "Sachsen" (finn. u.a.) oder sogar als "Stumme" bzw. "Stammler" (in allen slaw. Sprachen).
Die guten alten Katzelmacher Italiener aber, die erinnern sich noch an die oben erwähnte Wurzel Þeodisk ("tedesco") - Mille Grazie...
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski