Ente am Ende
's ist wieder mal Krieg (diesmal um Timbuktu)
Donnerstag, 17. Januar 2013, 00:17

Auf der Karte erkennen wir die etwas ungewöhnliche Form des Landes Mali. Die größere nordöstliche Hälfte (rechts oben) ist hauptsächlich Wüste und ziemlich dünn besiedelt von Tuareg, die nirgendwo in der Sahara Selbstverwaltung genießen - auch nicht in Algerien, Libyen, Niger und Burkina Faso, wo sie ebenfalls m.o.w. große Landesteile bewohnen - und das jetzt offenbar ändern wollten; dafür haben sich Einige anscheinend von (bzw. unter dem Namen) "al-Qaida" bewaffnen lassen (zumindest in den Darstellungen der Medien) und also einen Pakt mit Beelzebub gegen den "Großen Teufel" geschlossen; und deshalb dürfen jetzt La Grand Armée und die Deutsche Wehrmacht (letztere noch ohne eigenes Personal) ihre neuesten Waffensysteme ausprobieren und zur Schau stellen, die dann "zum Wohle des Landes" ertragreich in alle Welt exportiert werden können; denn Islamisten sollen und müssen (ob "konventionell" oder per Drohne) beschossen, zerbombt, vernichtet werden - das ist längst Konsens und fast schon Tradition.
Es wirkt allerdings etwas absurd, mit welchem Enthusiasmus hier von einem NATO-Staat und seinen Verbündeten schon wieder ein neuer Krieg begonnen wird, angesichts der jahrzehntelangen sich immer noch hinziehenden und kläglich gescheiterten "humanitären Missionen" in Afghanistan und im Irak.
Aber es geht natürlich auch darum, die Interessen der Franzosen und anderen Erste-Welt-Geschäftsleute in und um die Hauptstadt Bomako, die malische Regierung und die gemeinsam ausgebeuteten Bodenschätze zu schützen.
Dass die meisten Staatsgrenzen in Afrika ein empörendes, den tatsächlichen kulturellen Zugehörigkeiten hohnsprechendes Überbleibsel der erst 50 Jahre (offiziell) zurückliegenden Kolonialzeit sind, steht noch nicht einmal auf einem anderen, sondern auf genau dem selben Blatt.

Interessanterweise sieht Afrika als Kontinent von der Form her ein bisschen aus wie ein Totenschädel im Profil (mit dem Viktoriasee als Augenhöhle), der nach rechts unten auf seine abgefallene Nase (Madagaskar) kuckt - und Mali sieht wiederum aus wie ein kleiner Bart Simpson mit Schweinenase, der seinen Arsch nach Westen raushängen lässt. Seht ihr's auch?
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Ceterum censeo imperialismum esse opprimendum.*

* "Außerdem bin ich der Meinung, dass der Imperialismus überwunden werden muss."

senf dazu


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