Ente am Ende
(Zweit-)Verwertung: Bedingungsloses Grundeinkommen
Sonntag, 20. Januar 2013, 18:39

Ich erlaube mir, aus einem Forum der Piratenpartei zu zitieren - nämlich die

Umfrage: Ich stehe wie folgt zu einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle (also auch für faule und arbeitsverweigerer[sic!]):

[ ] Nein, ich bin dagegen, daß auch faule und arbeitsverweigerer einBGE
[sic!] erhalten sollen
[ ] Ja, ich bin dafür. Auch faule und arbeitsverweigerer sollen bedingungslos,von
[sic!] Steuergeldern gut leben können.

1. Wer soll sowas finanzieren ?
2. Wer hätte von der großen Unterschicht und weiten Teilen der Mittelschicht dann überhaupt noch Lust und Anreiz zu arbeiten ?

Denn: Grundlage globaler gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Existenz,
[sic!] stützt sich nach wie vor auf das Prinzip von "ARBEIT"[sic!] und nicht von vorsätzlicher Faulheit und Arbeitsverweigerung !

So einen Mumpitz konnte ich natürlich nicht unkommentiert lassen:

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Arbeit und Geld extrem ungleich und ungerecht verteilt sind: Einerseits gibt es die Mehrheit derer, die gezwungen sind, oft stupide Tätigkeiten acht Stunden täglich, fünf Tage die Woche und am besten ihr gesamtes Arbeitsleben (ca. 50 Jahre) lang auszuüben, sowie die Drohkulisse der verelendeten Arbeitslosen; andererseits die kleine "Elite" von Wohlhabenden und Mächtigen, bei denen das Privileg von selbstbestimmten, angenehmen Tätigkeiten mit hohen Einkommen verbunden ist.

Arbeit kann und sollte aber gerechter verteilt und entlohnt werden (dazu:
Prinzip Permanentes Plebiszit: 6. Arbeit und Konsum). Viele heutige Tätigkeiten sind überflüssig oder sogar schädlich, viele sind menschenunwürdig und könnten maschinell erledigt werden (aber Humankapital ist eben leider oft "billiger"). Und es gehört zu den menschlichen Eigenschaften und Rechten, sich in einer sinnvollen Tätigkeit selbst zu verwirklichen - wobei die Entlohnung sekundär ist und allenfalls als Maßstab der gesellschaftlichen Anerkennung dient.

Wer dagegen das Gespenst von einer degenerierten Gesellschaft an die Wand malt, in der alle stinkend faul sind und niemand mehr arbeiten will, betreibt nur (absichtlich oder ahnungslos) das Geschäft der wenigen Reichen und Mächtigen, die die restliche Menschheit und die gesamte Erde zum eigenen kurzsichtigen Vorteil erbarmungslos unterdrücken und ausbeuten.


Ist doch wahr. Oder?
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Ceterum censeo capitalismum esse opprimendum.*

* "Außerdem bin ich der Meinung, dass der Kapitalismus überwunden werden muss."

senf dazu


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Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

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Charles Bukowski