Die stets unions- und unternehmerfreundliche Schweinische Pest barmt unterwürfig: Joachim-Erwin-Straße in Derendorf? Düsseldorf: Schon lange wird diskutiert, wie der 2008 verstorbene Oberbürgermeister geehrt wird.
Joachim Erwin (s. rechts), der sich immer gerne als "Macher" präsentierte, der Stadt ein paar höchst umstrittene (um nicht zu sagen: von der Bevölkerungsmehrheit schlicht nicht gewollte) Großbau-Prestige-Projekte wie LTU-Arena, Düsseldorf-Arcaden und Kö-Bogen bescherte, mit der Bewerbung als Austragungsstätte zur Fussi-WM 2006 kläglich scheiterte, einen Gegenspieler im Rat als "verrückten Kommunisten" bezeichnete, bis es ihm per Zwangsgeld untersagt wurde, und (nach meiner Einschätzung der Höhepunkt seiner Karriere) in dem Kinofilm Beautiful Bitch einen Supermarktkassierer spielte - auch ich hätte einen Vorschlag, wie die Verdienste dieses Mannes gebührend zu würdigen wären: durch die Umbenennung des Schwarzen Weges (Verlängerung der noblen Südalle im wohlsituierten Düsseldorf-Benrath) in Joachim-Erwin-Weg.
Dies würde erstens gut passen, weil der Geehrte ja zeitlebens als politisch besonders "schwarz" galt und wohl auch gelten wollte; und da zweitens zwischen Schwarzer und Wittenberger Weg (...) die vielleicht ärmste Siedlung Düsseldorfs liegt, mit einer Hartz-IV-Quote von 59,2 %, wie die WZ über dieses "Ghetto" schreibt (was übrigens auch der Grund dafür war, dass dieser Teil der Südallee, um die Grundstückspreise am anderen, gutbetuchten Ende nicht zu gefährden, so sinnig umbenannt wurde), wäre es wiederum eine schöne Würdigung (bzw. kleine symbolische Wiedergutmachung) der Folgen Erwinscher Austeritäts- und Sozialpolitik.
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