Jetzt, wo seine Inauguration auch schon wieder eine Woche zurückliegt, möchte ich doch auch mal was zu Herrn Obama sagen.
So sehr mich der ganze Hype um seine Kandidatur am Ende genervt hat, so enttäuschend ich zum Teil seine (eine ungute Kontinuität signalisierenden) Kabinettsberufungen fand und so wenig ich daran glaube, dass der Mann die vielfältigen Erwartungen, die in ihn gesetzt werden, auch nur ansatzweise erfüllen kann, muss ich doch anerkennen, dass er immerhin von einer irgendwie fortschrittlichen Mehrheit in dieser Problemgesellschaft USA gewählt worden ist, während die ewiggestrigen Rednecks und Clansmen schon fieberhaft darüber brüten, wie sie ihn so schnell als möglich über die Klinge springen lassen könnten; und dass er den Mut hat, sich von Anfang an z.B. mit der CIA anzulegen, indem er ihr die von Bush großzügig gewährten Spielzeuge (Guantánamo, Waterboarding usw.) wieder wegnimmt (zu diesem Thema soll übrigens - laut SZ-Rezension - ein sehr lesenswertes Buch erschienen sein, dass ich, ohne es gelesen zu haben, hier einfach mal weiterempfehle: Egmont R. Koch: Die CIA-Lüge. Folter im Namen der Demokratie. Berlin: Aufbau-Verlag 2008).
So weit, so gut erstmal. Allerdings muss das ja noch nichts heißen. Schon 1976, als die Amis nach ihrem bis dahin schlechtesten Präsidenten (Wassergatte Nixon, dem einzigen, der jemals zurücktreten musste) wieder die Wahl hatten, kürten sie einen Demokraten (Erdnussmann Carter), der mit überwältigender Beliebtheit antrat, aber schon nach einer Amtszeit (und v.a. einer glücklos verlaufenen Militäroperation gegen den Iran) dem ultrarechten Hardliner Reagan weichen musste...
Es gibt also viel zu sehn - warten wir´s ab. Ja, das können wir!
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski