Die Europawahlergebnisse lassen einen (=mich) ja ziemlich ratlos bis entzürnt zurück - inmitten der größten Weltwirtschaftskrise aller Zeiten(?) macht das Stimmvieh den Bock zum Gärtner, sprich: die neoliberalen Abgreifer sahnen ab (und die Rechtsradikalen gleich mit), die Halb- und Pseudolinken verkacken total und die Linken stagnieren auf niedrigem Niveau - da muss man schon lange suchen, um all dem noch irgendwas Positives abzugewinnen.
Immerhin hat die Piratenpartei in Schweden beträchtliche 7,1% geholt (und ist dort wohl bei den Unter-Dreißigjährigen stärkste Partei geworden), wofür dann auch ein Sitz im Europaparlament herausspringt, während die hiesige Sektion mit beachtlichen 0,9% (knapp hinter Tierschutz und Familie) zumindest Wahlkampfkosten-erstattung erhält (und angeblich in einem Hamburger Stadtteil sogar die CDU hinter sich ließ)...
Interessant die verschieden hohen Wahlbeteiligungen: in Luxemburg 91% (und bei den oft als phlegmatisch verschrieenen Belgiern 90,4% - na gut, bei den beiden war es ja quasi ein "Heimspiel"; außerdem herrscht da - wenn auch juristisch nicht durchgesetzte - Wahlpflicht), in der Slowakei dagegen schlappe 19,6% (und 20,5% in Litauen) - da ist die EU wohl im Moment eher nicht sooo populär.
Wenden wir uns Erfreulicherem zu: Heute jährt sich zum 75. Male der erste öffentliche Auftritt von Donald Duck (fälschlicherweise oft als "Geburtstag" bezeichnet), und obwohl mit diesem sympathischen Prekariatsangehörigen* seitdem viel Schindluder getrieben wurde, gehören seine (natürlich von Carl Barks gezeichneten und Dr. Erika Fuchs auf Deutsch veredelten) Comic-Geschichten zum Herausragendsten, was die Weltliteratur zu bieten hat - Quak, ich habe gesprochen!
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*PS: Vielleicht noch ein bisschen sympathischer und prekariatsaffiner ist sein schwedisches Alter Ego, der anarchistische Alkoholiker-Erpel Arne Anka!
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
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Charles Bukowski