Manchmal möchte ich an "meiner" Zeitung (der mir freundlicherweise dauerhaft gratis zugestellten SZ) ja doch schier verzweifeln; so etwa heute, als ich die Anzeige zum "SZ Führungstreffen Wirtschaft 2009" erblicken musste... denn welche Gangstervisagen grinsten mir da entgegen? Nicht weniger als 32 CEOs, Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende, allen voran aber das Merkel, der eierlose Steinmeier und - wer sonst? - der Ackermann.
Was sagt eine solche Veranstaltung noch aus über die kapitalistische Gesellschaft zwischen Hybris und Apokalypse? Vor allem eines: die Damenwelt kommt mit fünf von 32 Geladenen eher geringfügig vor - knappe 16% sind wahrlich nicht sehr repräsentativ. Schaut man dann genauer hin, wird es noch entlarvender: neben der Kanzlerin, Hochsprung-"Rekordhalterin" Ariane Friedrich (was will die denn da?), Labertasche Anne Will und der Direktorin des AWI für Polar- und Meeresforschung (klingt irgendwie nach Feigenblatt) findet sich nur eine "echte" Öko(nomie)-Tusse, eine "Country Executive" der Royal Bank of Scotland.
Dafür ist natürlich wieder mit von der Party, pardon: Partie: der Hohlraumträger mit dem absolut unpassenden Namen "Sinn" vom UFO ifo-Institut, der seinen marktradikalen Sermon mitlerweile in jeder zweiten Talkshow absondern darf...
Ach, wär das schön, wenn da am 20. oder 21. 11. im Adlon zu Berlin ein paar mittelgroße Stinkbömbchen hochgehen könnten!
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