
Den Manne hatte ich seinerzeit allzu kurz abgehandelt, deshalb heute (zum 130. Jahrestags seines erfreulichen Erscheinens auf diesem blaugrauen Planeten) noch einmal in aller Eindringlichkeit:
Leute: Lest Leo Perutz!!!
Warum? Weil der Versicherungsmathematiker und Schriftsteller (geboren, aufgewachsen und bekannt geworden in Prag, dann tausend Jahre notgedrungen im palästinensischen Exil, schließlich gestorben 1957 in Bad Ischl/Österreich), der ein relativ überschaubares Werk (knapp 20 Bücher) hinterlassen hat, das unverständlicherweise ziemlich in Vergessenheit geraten ist, in der einigermaßen gutsortierten Stadtbücherei aber erhältlich sein sollte, für mich die literarische Entdeckung des letzten Jahrzehnts war (an dieser Stelle herzlichen Dank an meine Ex-Kommilitonin Veronika, die über den alten Filou ihre Magisterarbeit geschrieben hat und der ich diese Bekanntschaft verdanke).
Seine Romane sind hochspannend, oft historische Stoffe (somit auch lehrreich), und häufig enthalten sie ein Element des Phantastischen (auch Rauschdrogen kommen hier und da vor). Als Einstieg empfehle ich sein erzähltechnisch raffiniert verschachteltes, aber nichtsdestotrotz flott wie Nichts wegzulesendes Opus Magnus Nachts unter der steinernen Brücke (Ein Roman aus dem alten Prag), an dem er uns zum Gefallen fast drei Jahrzehnte gefeilt haben soll...
Wer aber jetzt sofort am PC loslesen will, kann sich hier beim "Projekt Gutenberg" das frühe Werk Zwischen neun und neun zu Gemüte führen.
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Charles Bukowski