Kam gerade im Ersten und ist noch ein paar Tage in der Mediathek zu sehen: das mit zahlreichen bislang ungesendeten Originalaufnahmen aufwartende "Doku-Drama" 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs.
Eine der dort porträtierten Personen ist die (mir bislang unbekannt gewesene) 1902 geborene Elfriede Alice Kuhr, später unter dem Pseudonym Jo Mihaly tätig als Tänzerin, Schauspielerin, Dichterin, Autorin, SDS-Gründerin, KPD-Abgeordnete und (in ihren 20ern und eigenen Worten) Tippelschickse (soll heißen, dass sie - wie ich demnächst wohl auch - ohne festen Wohnsitz herumzog und sich u.a. für die Rechte von Sinti und Roma starkmachte).
Hier ein kleines Poem aus ihrer Feder über diese Zeit:
Ich bin in die Ferne gewandert,
so weit der Himmel reicht –
ich habe in manchen Spelunken
mein Quantum Verstand vertrunken
und mich wieder nüchtern geküsst...
Die Straße ist ein Meister
mit Hammer, Stichel und Stein –
sie grub in meine Visage
die ganze große Blamage
bewundernswert hinein.
Denkt mal drüber nach...
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski