Hat heute einen (vergleichsweise) runden Geburtstag: Lewis Carroll (27. Januar 1832 - 14. Januar 1898), der skurrile Gentleman mit der Prinzessin-Leia-Frisur, dem wir die schönen Geschichten von Alice im Wunderland verdanken.
Eigentlich war er ja studierter Mathematiker und schlug sich auch beruflich als Mathe-Dozent durchs Leben; nebenbei betätigte er sich aber auch als früher Photograph (mit einem besonderen Faible für kleine nackte Mädchen, was ihm den Vorwurf pädophiler Neigungen einbrachte) und schließlich als Schriftsteller mit Vorliebe fürs Surreale, was ihm wiederum den Verdacht eintrug, er sei womöglich Drogenkonsument gewesen; jedenfalls inspirierten seine Stories (und auch der schöne Disney-Film nach seinen Motiven) die Acid Heads der 1960er Jahre ungemein - vgl. dazu z.B. das Lied White Rabbit von Jefferson Airplane (hier zu sehen und hören) oder auch hier die wasserpfeiferauchende Raupe auf den "Magischen Pilzen" aus dem Film:
Als kleine Kostprobe seiner nonsensualen Qualitäten mag das folgende Gedicht Jabberwocky (in Gegenüberstellung die Nachdichtung von Christian Enzensberger) dienen:
Jabberwocky Twas brillig, and the slithy toves Did gyre and gimble in the wabe; All mimsy were the borogoves, And the mome raths outgrabe. Beware the Jabberwock, my son! The jaws that bite, the claws that catch! Beware the Jubjub bird, and shun The frumious Bandersnatch! He took his vorpal sword in hand: Long time the manxome foe he sought So rested he by the Tumtum tree, And stood awhile in thought. And as in uffish thought he stood, The Jabberwock, with eyes of flame, Came whiffling through the tulgey wood, And burbled as it came! One, two! One, two! And through and through The vorpal blade went snicker-snack! He left it dead, and with its head He went galumphing back. And hast thou slain the Jabberwock? Come to my arms, my beamish boy! O frabjous day! Callooh! Callay! He chortled in his joy. Twas brillig, and the slithy toves Did gyre and gimble in the wabe; All mimsy were the borogoves, And the mome raths outgrabe. |
Der Zipferlake Verdaustig war's, und glaße Wieben rotterten gorkicht im Gemank. Gar elump war der Pluckerwank, und die gabben Schweisel frieben. »Hab acht vorm Zipferlak, mein Kind! Sein Maul ist beiß, sein Griff ist bohr. Vorm Fliegelflagel sieh dich vor, dem mampfen Schnatterrind.« Er zückt' sein scharfgebifftes Schwert, den Feind zu futzen ohne Saum, und lehnt' sich an den Dudelbaum und stand da lang in sich gekehrt. In sich gekeimt, so stand er hier, da kam verschnoff der Zipferlak mit Flammenlefze angewackt und gurgt' in seiner Gier. Mit Eins! und Zwei! und bis auf's Bein! Die biffe Klinge ritscheropf! Trennt' er vom Hals den toten Kopf, und wichernd sprengt' er heim. »Vom Zipferlak hast uns befreit? Komm an mein Herz, aromer Sohn! Oh, blumer Tag! Oh, schlusse Fron!« So kröpfte er vor Freud'. Verdaustig war's, und glaße Wieben rotterten gorkicht im Gemank. Gar elump war der Pluckerwank, und die gabben Schweisel frieben. |
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski