Jetzt ist es also seit dem Äquinoktikum um 5.09 MESZ in der Früh auch kalendarisch amtlich, und nicht nur das heutige Wetter verspricht uns einen heißen Herbst; auch diverse Protestbewegungen möchten gerne einen solchen heraufbeschwören. Schaun mer mal, dann sehn mer schon, wie es unser bayrischstämmiger Spitzenmonarch so unnachahmlich auszudrücken pflegt.
In Bayern tobt ja auch schon seit ein paar Tagen unter großem medialen Begleitgetöse (und mitten im September) das Oktoberfest, mundartlich "die Wiesn", und das auch noch im Jubiläumsmodus (200 Jahre) - da scheint es mir angebracht, daran zu erinnern, dass Selbstmordattentate und Bombenanschläge mitnichten eine muslimische Erfindung oder auch nur Spezialität darstellen und der schwerste Terrorakt der deutschen Nachkriegsgeschichte auch keineswegs auf das Konto der RAF ging und sich auch nicht im später sogeheißenen Deutschen Herbst 1977 abgespielt hat, sondern drei Jahre später, also vor 30 Jahren, als ein Rechtsextremist unter bis heute noch nicht ganz geklärten, da behördlicherseits vertuschten Umständen (und möglicherweise mithilfe der NATO- und CIA-Untergrundorganisation Gladio) auf dem Oktoberfest eine Bombe platzen ließ, wodurch 13 Menschen (darunter er selbst) starben und 211 verletzt wurden, 68 davon schwer.
Hoffentlich wird dieser Herbst nicht ganz so heiß...
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Diese Frau Leutberger-Schnarrenheusser ist anscheinend die letzte Liberale in der FDP - wann tut sie es endlich ihrer Doppelnamensvetterin Brüch-Hammer gleich und tritt aus dieser asozialen, marktradikalen Scheißpartei aus?
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Was, in drei Teufels Namen, finden die Leute bloß so geil an den Grünen?!?
Gut, Nico Fried hat es gestern in der SZ ganz gut beschrieben: Grün ist bequem (...) als Grüner in Berlin ist man ganz sicher unter vielen Gleichgesinnten, wenn man die Thesen von Thilo Sarrazin ganz schrecklich findet, aber das eigene Kind wegen des hohen Ausländeranteils an der einen Schule lieber in eine andere schickt.
Und gleichzeitig konstatiert er völlig zu Recht: Die Grünen (...) waren (...) erledigt, als sie an der Seite von Gerhard Schröder in den Krieg zogen, erst in den Kosovo, dann nach Afghanistan. Zumindest moralisch sind sie das für mich jedenfalls noch immer: erledigt.
Aber nun denn - vielleicht sind sie ja trotzdem noch immer das ein winziges bisschen kleinere Übel als SPD/FDP/CDU/CSU...?
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unsere Schwarzgelben

Kürzen bei den Ärmsten, Präsente für die Konzerne; Knausern bei Entwicklungshilfe bis hin zur internationalen Blamage - aber für Reklame in eigener Sache sind immer noch ein paar Extra-Milliönchen drin...
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Eines vorweg: ich war noch nie in Stuttgart und kann deshalb über dessen legendäre Schönheit bzw. Hässlichkeit (und deren Bedrohung durch das Bauvorhaben "S21") nicht mitreden. Überhaupt fällt mir zu dieser Stadt wenig Architektonisches ein, sondern nur, dass sie Kapitale eines streberhaften Bundeslandes, Firmensitz eines unsympathischen Autokonzerns und Heimat eines uninteressanten (wenngleich zuweilen überraschend erfolgreichen) Fußballvereins ist. Die einzigen Dortigen, die ich persönlich kennenlernen durfte, waren eine ehemalige Exfreundin sowie die Mutter einer noch viel ehemaligeren anderen Exfreundin - an beide (bzw. alle drei) habe ich nicht nur positive Erinnerungen. Und dann wäre da noch das gerne als Inbegriff der besitzstandswahrerischen Bräsigkeit angesehene (und kabarettistisch ausgeschlachtete) Schwäbisch, welches natürlich nie-nie-nie-mals mit dem im ohnehin viel cooleren Baden gebräuchlichen Dialekt verwechselt werden darf.
Und jetzt proben also dort unten die Oberen Zehntausend gemeinsam mit den mittleren und unteren Hunderttausenden den Aufstand gegen ein undurchsichtiges bis unterirdisches Großbauprojekt der mittlerweile längst die Telekom als Buhmann bzw. Bähkonzern der Nation abgelöst habenden Deutschen Bahn...
Was aber darf ich davon halten, wenn selbst ein Ultrarechtsaußen wie Arnulf Baring sich für derlei "Bürgerprotest" laut stark macht?
Stehen wir tatsächlich am Beginn einer aufregenden Wendezeit, in der der Slogan "Wir sind das Volk" anlässlich von Baustellen- und Atom-, aber auch Integrations-Debatten wieder salonfähig - Pardon: straßentauglich wird?
Dann wünsche ich uns allen allenthalben viel Glück und vor allem ein einigermaßen anständiges Reflexions- und Diskussionsniveau auf diesem Weg, den solche Typen wie Sarrazin oder Baring hoffentlich höchstens mit ebnen, aber nicht richtungsweisend bestimmen werden.
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"Ehemalige Exfreundin" ist natürlich Quatsch - das wäre dann ja eine Ex-Ex-Freundin und mithin Wieder-Freundin... Lies also: "Ex-Freundin" oder "ehemalige Freundin".
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Zugegeben: bereits vor gut zwei Jahren befand ich den guten Mann alten Misanthropen - ohne besonderen kalendarischen Anlass - der Ehre einer Würdigung wert. Heute nun jährt sich zum 150. Male sein Todestag, und da darf dem notorischen Eigenbrötler, der es Zeit seines Lebens lieber mit Pudeln als mit Damen hielt (alle seine Wauwis nannte er "Atman"), jeden Morgen zum eigenen Pläsier die Flöte spielte und mit über 70 Jahren noch zum Lebensretter (an einem ertrinkenden Neunjährigen) wurde, durchaus ein Toast ausgebracht werden - in seinen eigenen (Bukowski, s.g.u., inspiriert habenden) Worten:
"Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt."
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... kaum auszuhalten.
Aber wundersamerweise sind die Archive anscheinend noch immer nicht erschöpft...
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Anders als von mir kürzlich fälschlich behauptet, hat Frau Steinbach offenbar doch ein Buch geschrieben, das demnächst erscheinen soll - und da denkt sie wohl, sie könne auf der braunen Sarrazin-Welle mitsurfen und beschimpft (wohl der Publicity wegen) einen 88jährigen Auschwitz-Überlebenden, der sich seit langem um die deutsch-polnische Aussöhnung bemüht, als "schlechten Charakter".
Nach allem, was dazu bis jetzt von Volkes Stimme zu hören ist, bekommt sie dafür aber nicht sooo furchtbar viel Beifall - der Schuss ging also eher nach hinten los. Polen sind offenbar hierzulande (auch Bartoszewskis Verdienst womöglich?) doch besser gelitten als Muslime...
Als Ausweis ihrer ungebrochenen, wenngleich etwas sinistren Popularität im schönen Nachbarlande hier ein kleines Liedchen des polnischen Punkrock-Veteranen Paweł Kukiz: "Heil Sztajnbach" (Videomaterial: Guido Knopp)!
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Eine zünftige Tea Party sieht nicht so aus - sondern so:
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Vor 75 Jahren verabschiedet: die Nürnberger Gesetze.
Vor 16 Tagen veröffentlicht: die Neuköllner Genthesen (übrigens auch mit großem Statistikteil).
Mal sehen, wer langfristig für mehr Furore gesorgt haben wird...

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Roland Koch, Wolfgang Clement, Friedrich Merz, Thilo Sarrazin und Erika Steinbach lauten die Namen, die (laut SpOn) als mögliche Köpfe einer neuen Partei genannt werden, der Meinungsforscher momentan ein Potential um die 20% prognostizieren; und wenn ich mir diese Zombiebande vorstelle, wie sie gemeinsam CDU und FDP kannibalisieren, weiß ich gar nicht, ob ich mich eher fürchten oder ekeln (oder sogar ein bisschen amüsieren) soll...
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Die 1.000 Ohren pro Monat, die der offenbar seine (finanzielle, nicht intellektuelle) Verarmung fürchtende Bestsellerautor und jetzt zurückgetretene (und so seinem Rausschmiss zuvorgekommene) Bundesbankster T.S. zusätzlich ausgehandelt hat, ist exakt achteindrittelmal soviel, wie er einst Hartz-IV-Empfängern zum Essen zubilligen wollte (nämlich 120 Eier Euro monatlich).
Da frägt sich doch der Laie: was will der ehemalige Finanzsenator und zahlenverliebte Rechenkünstler, dieser Prediger des Maßhaltens und Sparens, der stets die "Abzockermentalität" der dummen und faulen (und vorzugsweise muslimischen) Unterschicht angeprangert hat, bloß mit so viel Knete? Wohlgemerkt; hier geht es ja nur um sein Extra. Insgesamt summiert sich seine Pension damit auf schlappe 10.000 Teuronen - wobei seine Tantiemen als Schmierant und Honorare als Vortragshetzender noch um ein Vielfaches höher liegen dürften.
Jedenfalls könnte sich der Mann jetzt für den Rest seines Lebens eines leisten - auch wenn er dies natürlich, aus gesundheitlichen wie selbstzüchterischen Gründen, niemals tun würde: warm duschen.
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Menschen sind Maschinen, die köstliche Früchte in Scheiße verwandeln.
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(1.) Tote bei den Anschlägen: Durch die Anschläge starben insgesamt 3.012 bis 3.015 Menschen, davon 2993 oder 2996 Opfer und die 19 Attentäter. (...) Unter ihnen waren auch zehn Kinder und Jugendliche zwischen zwei und 18 Jahren.
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Tomorrow and tomorrow and tomorrow, |
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Jetzt ist es ja auch schon egal. Nach der eben eingestandenen Untreue gegenüber den eigenen Prinzipien kann ich ja auch gleich noch einen weiteren guten Vorsatz - nämlich den vor drei Tagen formulierten Entschluss, mich an der völlig missratenen Anti-Islam-Debatte nicht weiter zu beteiligen - nonchalant über Bord gehen lassen.
Irgendwie kommt man ja doch nicht daran vorbei. Zumal ja jetzt mit der Ex-CDU-Vorständlerin und (aus dem Reich der Vernunft) Vertriebenen Erika S. eine im Feuilleton schon als "Sarrazine" bezeichnete weitere Kriegerin vom Stamme "Klartext" auf den Plan getreten ist; und während wir uns auf die Gründung der langersehnten und aus dem Stand für 18% guten neuen Partei rechts von der Union (Arbeitstitel: "SS - Steinbach & Sarrazin") dieser beiden Lichtgestalten - sozusagen Adolf und Eva der Neuen Deutschen Herrenrasse - freuen dürfen, gibt es hier noch ein kleines Schmankerl aus den Archiven des ZDF, das zwar nie gesendet wurde, aber wundersamerweise seinen Weg zu YouTube gefunden hat.
Etwa ab Minute 19:33 (die Kurzversion hat das Zweifelhafte Deutsche Fernsehen mittlerweile löschen lassen) lässt sich fein beobachten, wes Geistes Kind dieser Herr ist - etwa wenn er über (sein von ihm selbst ins "Spiel" gebrachtes mutmaßliches Vorbild) Joseph Goebbels sagt: "Ja, der Mann war sehr gut mit Worten, ein Menschenverführer."
- No further comment -
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Ich habe ein Geständnis abzulegen. |
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Und schon wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben - nach Rassismus satt jetzt zur Abwechslung mal eine kleine Prise Revanchismus. Erika Steinbach (geb. im Reichsgau Danzig-Westpreußen, heute polnisch besetzt), die sich seit je für eine Neubewertung des deutsch-polnischen Verhältnisses stark macht, sagt es jetzt endlich ganz deutlich: "DIE haben angefangen!" (den Zweiten Weltkrieg nämlich).
Nur seltsam, dass sie darüber (noch?) kein schönes dickes Buch geschrieben hat - so verpufft die ach so kurzlebige öffentliche Aufmerksamkeit ja völlig ungenutzt...
Schade um den entgangenen Profit.
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Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn,
daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird.
Und wenn du lange in einen Abgrund blickst,
blickt der Abgrund auch in dich hinein.
Nietzsche: "Jenseits von Gut und Böse", §146
Morgen geht der Ramadan zu Ende, und am Tag darauf wird Bayram (das Zuckerfest) gefeiert - dazu schonmal jetzt allerseits ein herzliches Bayramınız kutlu olsun!
Am selben Tag beginnt auch nach jüdischer Zeitrechnung das Jahr 5771 - dazu ebenfalls schonmal שנה טובה ומתוקה (shana tova u'metuka = ein gutes und süßes Jahr)!
Für mich ein willkommener Anlass, die unselige Sarrazin-Debatte nach nunmehr zwei Wochen endlich zu beenden - und diesen unheilverkündenden Namen hoffentlich nie wieder benutzen zu müssen.
Mein Fazit: Scheiße! Scheiße, dass so ein Hanswurst mit seinen Plattitüden derart viel Aufmerksamkeit und Auflage erregen konnte; Scheiße, dass offenbar ein Großteil meiner Landsleute solche dumpfe Hetze gutheißt und sogar bejubelt; Scheiße, dass so von weitaus wichtigeren Problemen abgelenkt werden konnte und kann.
Ich als alter Misanthrop (s.u.) werde mich fürderhin wieder den schönen Dingen zuwenden: Bildende Kunst, Musik, Literatur.
Ach ja, und den Arschlöchern, die am 11. September zur öffentlichen Koran-Verbrennung aufrufen bzw. schreiten wollen, wünsche ich, dass sie es sich noch anders überlegen - und sich ansonsten dabei kräftig die Finger versengen.

Om dat de Werelt is soe ongetrue / Daer om gha ie in den ru
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Der Sarrazin hat ja doch irgendwie recht. Endlich sagt's mal einer. Vielleicht hätte er einiges etwas anders formulieren sollen. Aber die Probleme sind ja da. Nur die ewigen Gutmenschen in den Medien mit ihrem ewigen Multikulti wollen das nicht wahrhaben. Die unterdrücken doch die Meinungsfreiheit. Und haben das Buch alle gar nicht gelesen. Und die Politiker, die diese Kesseljagd auf ihn veranstalten, die haben doch längst den Kontakt zum Volk verloren. Es geht ja gar nicht um links oder rechts, sondern darum, dass jemand endlich die Interessen der deutschen Bevölkerung vertritt. Also, ich würde eine Sarrazin-Partei wählen. Bestimmt würde sie auf Anhieb die Mehrheit im Bundestag bekommen.
Ach, wäre Deutschland doch bloß schon abgeschafft...
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Darf ich vorstellen? Hier sehen wir das Wappen des Autonomen Kreises der Ewenken, einem Gebiet im Inneren Sibiriens, das mit 767.300 qkm mehr als doppelt so groß ist wie Dütschland, aber mit 17.300 Einwohnern noch nicht mal halb so viele Leutchen beherbergt wie Düsseldorf-Bilk.
(Die Ewenken - früher auch als "Tungusen" bekannt - leben übrigens über ein Gebiet verstreut, das größer ist als Europa, von Sibirien über die Mongolei bis nach China, und sind dabei auch nicht mehr als etwa 70.000 Männekes.)
Also, wenn es mir hierzulande irgendwann einmal zu heiß und/oder zu eng werden sollte (wie in letzter Zeit öfters im Eifer der Anti-Islam-Debatte), werde ich mich dort niederlassen. Wilde Camper, heißt es, sind durchaus willkommen!
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski