Wer hätte das gedacht, dass ich diesem außenminister-gewordenen Furunkel noch einmal würde zustimmen müssen - aber was "Welle" (wie ihn wohl seine Freunde nennen würden, so er denn welche hätte) im Rahmen einer Replik auf dessen unerträgliche Kriegstreiberei über seinen verbrecherischen Vorgänger Josef Fischer (den "Joschka" zu nennen schon immer - und heutzutage erst recht - schleimige Ranwanzerei war und ist) schreibt, bleibt zweifellos wahr: dass der nämlich so viele deutsche Soldaten wie kein Bundesaußenminister vor und nach ihm in neue Kampfeinsätze geschickt hatte.
Und überhaupt: wieso heißt es denn jetzt immer, Dütschland sei nach seiner Enthaltung im UN-Sicherheitsrat "außenpolitisch isoliert"? Immerhin haben sich mit China, Indien, Brasilien und Russland auch das erst-, zweit-, fünft- und neuntgrößte Land der Erde (nach Einwohnern) ebenfalls enthalten - und die haben doch vielleicht etwas mehr Gewicht als z.B. Gabun, Libanon und Bosnien-Herzegowina...
(Trotzdem ist so eine Enthaltung natürlich windelweich. Mutig wäre es dagegen gewesen, die - immerhin die Souveränität Libyens als Staat verletzende - Resolution abzulehnen.)
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Das waren Zeiten, als die Abkürzung JU noch für Deutsche Wertarbeit ("Tante Ju" und "Stuka") stand (und als KFZ-Kürzel für die wegen ihrer spätmittelalterlichen Pogrome bekannte steirische Gemeinde Judenburg); auch noch im Jahr 2009 machte die Nachfolgeorganisation der Hitler-Jugend (siehe dazu auch hier) in altbewährter Weise von sich reden, als ihr Vorsitzender mutig das unwerte Leben der Sozialschmarotzer (neudeutsch: "Hartz-IV-Empfänger") geißelte - aber jetzt das: (1.) Der Vorsitzende der Jungen Union (JU) Schwaben, Alexander Kolb, ist zu den bayerischen Grünen gewechselt. Und (2.): Hinter dem Diebstahl etlicher Wahlplakate der Linken und der SPD in Ellwangen und im Ostalbkreis steckt die Junge Union. Einer der Diebe, die vergangene Nacht von der Polizei gefasst worden waren, ist der JU-Kreisvorsitzende.
Ist mit so einem Menschenmaterial überhaupt noch ein Krieg, geschweige denn ein Wahlkampf, zu gewinnen?
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Jetzt wurde auch noch Genschers historischer Füller gestohlen - Zeit, die Leibstrafen wieder einzuführen!
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Inzwischen hat die Aktion "Abschalten!" erstmals auch in der Presse eine kleine, lobende Erwähnung gefunden:
Die Protestformen im Netz sind vielfältig. (...) Manche Aktionen sind so ausgefallen wie kreativ. So rufen Facebook-Nutzer zum „Abschalten“ auf – einer Protestveranstaltung, die am heimischen Lichtschalter stattfindet: Bis Ostern soll jeden Sonntag von 19.30 bis 20.30 Uhr daheim der Strom abgeschaltet werden. Eine Idee, die Facebook-Mitglieder aus anderen Ländern bereits kopieren.
Geht doch : )
Wegen des überwältigenden Erfolges plane ich übrigens bereits eine neue Kampagne: Was wirklich wichtig ist
Vergesst die Kernschmelze in Japan und den Krieg in Libyen – das Gebot der Stunde lautet: KLONT KNUT!
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Kaum geht der Frühling richtig los, habe ich auch schon einen fetten Brummer bei mir in der Bude.
Und damit meine ich leider(?) keinen weiblichen Übernachtungsbesuch, sondern eine lautstark durch die Zimmer düsende Schmeißfliege!
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Du merkst, dass du alt geworden bist, wenn dir bei der Vokabel Skater spontan nicht mehr Jugendliche auf Rollen einfallen, sondern vielmehr gesetztere Herrschaften beim Kartenspiel!
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So, da haben wir's ja: Tripolis wird bombardiert. Von Kriegsschiffen und U-Booten aus starteten die USA und Großbritannien Raketenangriffe auf militärische Ziele des Gaddafi-Regimes. Zudem griffen französische und britische Kampfjets in die Militäraktion ein. Beschossen wurden vor allem Ziele in Küstennähe... also da, wo die meisten Menschen wohnen. "Zivile Kollaterralschäden" werden offenbar wieder einmal billigend in Kauf genommen.
Vom Deutschen Freidenker-Verband gibt es dazu eine etwas unausgewogene Stellungnahme, die aber zumindest einige sehr bedenkenswerte Punkte enthält:
Doch bei näherem Hinsehen ist die Situation in diesem Land mit der geringsten Armut auf dem ganzen afrikanischen Kontinent eine andere. (...) Anders als in Tunesien, Ägypten, Bahrain oder im Jemen schwenken sie [die Aufständischen] nicht die Staatsflagge, welche die nationale Befreiung vom kolonialistischen Joch symbolisiert, sondern die alte Flagge des Königreichs Libyen, die Flagge der kolonialen Sklaverei. (...) Während der Westen angesichts unbewaffneter Demonstranten in Tunesien und Ägypten 'beide Seiten' zum 'Gewaltverzicht' aufrief, wird dies angesichts schwerbewaffneter Rebellen in Libyen nur von der Regierung verlangt. Gegen die saudische Militärintervention gegen die gewaltfreien Demonstranten in Bahrein gibt es nur laue Ermahnungen.
Das Fazit des DFV lautet: Es geht um geopolitische Machtfragen sowie den Zugriff auf die Erdöl- und Erdgasvorkommen des Landes.
Da könnte was dran sein...
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In Libyen wird aus dem Bürgerkrieg jetzt ein Weltkrieg...
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Vielleicht wäre es erstmal ganz nützlich...
... sich vor Augen zu führen, was Verstrahlung eigentlich bedeutet...
... und dann nochmal drüber nachzudenken!
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Irgendwann verliert irgendein AKW-Arbeiter oder -Ingenieur, dem das ganze Geschwätz der Politiker und Eenrgielobbyisten, die hiesigen Nuklearanlagen seien narrendicht und es könne zu gar keinem GAU kommen, ganauso auf den Zeiger (bzw. Geigerzähler) geht wie z.B. mir, die Nerven und macht irgendwas kaputt - und sorgt so für eine finale Kernschmelze in diesem unserem Mutterlande der Reaktorsicherheit...
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Was immer auch gerade in und rund um Fukushima passiert - es geschieht auf jeden Fall mit und unter Hochdruck!
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Eigentlich sollte ja am heutigen St. Patrick’s Day (Sláinte!) alles so richtig schön grün sein (nicht politisch gemeint; die Olivgrünen kann man eh vergessen) - aber der Tag liegt schmutziggrau da wie unter einer Bleidecke (was in Zeiten radioaktiver Strahlung durchaus naheliegend ist - zum Röntgen kriegt man ja auch immer ne Bleischürze vor die empfindlichen Teile), in Japan kriegen die zahlreichen Freiwilligen die Kernschmelzen nicht in den Griff, in Berlin findet derweil (laut STERN) die Argumentationschmelze der Kanzlerin statt (ganz was Neues), und mein vorgestern so hoffnungsvoll gestarteter symbolischer Stromboykott scheint auch im Sande zu verlaufen, weil immer mehr Nörgler und Nixraffer auf den Plan treten; Gründe genug, einen alten Klassiker wieder aufzulegen und sich seinen Depressionen hinzugeben.
Ein kleines persönliches Highlight gab es für mich aber eben doch noch zu entdecken: Gestern konnte ich hier auf der Seite meinen ersten Gast aus Venezuela begrüßen (somit jetzt Besucher aus 96 Herkunftsländern *strunz*).
Stay Tuned, Hugo...
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Lustig - obwohl die Abschaltung von gestern Abend (s.u.) schon längst vorbei ist, wollen immer noch mehr Leute mitmachen - inzwischen sind's schon fast 4.700.
Gleichzeitig stelle ich fest, dass da doch tatsächlich der Aktivismus (oder gar das "Jagdfieber"?) vielleicht etwas mit mir durchgegangen sein könnte. Ist da am Ende etwas dran, dass ich (wie der Aktion auf der "Pinnwand" vereinzelt vorgeworfen wurde) mein privates Süppchen auf dem Rücken der verstrahlten Menschen in Japan gekocht hätte?!?
Ach nein - ich glaube eigentlich nicht!
Jedenfalls ist für mich die ganze Anti-Atom-Angelegenheit, wiewohl sehr wichtig, letzten Endes natürlich nur ein Nebenwiderspruch (im Marxschen Sinne) - innerhalb des kapitalistischen Systems wird sich das Problem nicht lösen lassen, weder durch Stromsparen noch durch den Umstieg auf "Ökostromanbieter" (wobei ich den Ausbau regenerativer Energien natürlich grundsätzlich begrüße). Es gilt also auch weiterhin, langfristig den Kapitalismus/Imperialismus (die bösartigste gesellschaftliche Organisationsform überhaupt) zu überwinden!
Bis dahin aber sollten wir natürlich trotzdem alle regelmäßig: Abschalten!
link (4 mal senf) schon 813 x druppjeklickt senf dazu
Mittlerweile ist der dritte Reaktor in Fukushima in die Luft geflogen, die Strahlung steigt, Ronald Reagan (in seiner Reinkarnation als Flugzeugträger) hat sich verpisst aus dem radioaktiven Staub gemacht, und in Japan warten sie auf den Schwarzen Regen.
Aber es gibt auch Positives zu vermelden: In Dütschland haben sich gestern relativ spontan über 100.000 Menschen (Hunde und Fahrräder nicht mitgezählt) an Hunderten von Anti-Atom-Kundgebungen beteiligt (in Düsseldorf am Heinrich-Heine-Platz und dann beim Marsch zum HBF waren es auch mindestens Tausend, auch wenn die doofe atomlobbygesponsorte RP behauptet, es seien nur 400 gewesen), und nächsten Montag um 18 Uhr sollen die Proteste weitergehen; und selbst das ebenfalls doofe atomlobbygesponsorte Häufchen Elend, dass sich "Regierung" schimpft, zeigt erste Wirkung, und spricht vom Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg...
Wahrlich: wir leben in interessanten Zeiten!
9:50 Uhr: Und da sich in solchen Momenten auch Zeichen und Wunder ereignen, bin ich soeben auch unter die Aktivisten gegangen und habe bei Facebook eine Veranstaltung erstellt:
Abschalten
Öffentliche Veranstaltung
Zeit: Heute (Dienstag, 15. März) · 22:00 - 22:30
Ort: Überall
Heute Abend um Punkt 22 Uhr schalten alle Spanier ihren Strom ab, für fünf bis 15 Minuten. Zuhause, bei der Arbeit, in Bars, Restaurants, usw. Aus Solidarität mit der japanischen Bevölkerung und gegen die Atompolitik der europäischen Politiker...
Sollten wir da nicht auch mitmachen?!
Also, ihr wisst Bescheid - und Wecker stellen nicht vergessen...
20:30 Uhr: Das hat ja einigermaßen gut geklappt - immerhin schon 3.370 Zusagen bis jetzt - und deshalb hab ich gleich noch eine Dauerveranstaltung eingerichtet - für Fratzbuchverweigerer hier die Daten:
Sonntag, 20. März um 20:00 - 24. April um 20:30
Ort: Überall
Gegen Atomstrom - für erneuerbare Energien:
Bis Ostern wollen wir jeden Sonntag von 20.00 bis 20.15 Uhr den Strom abstellen!
(Das Ganze dann auch noch in verschiedenen Sprachen; bisher nur Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Niederländisch - weitere Übersetzungen erbeten...)
Also, liebe Antiatomanerinnen und Antiatomaner - ihr wisst, was ihr zu tun habt... ; )
23:15: Hui, jetzt wär ich fast eingeschlafen im Dunkeln bei Kerzenschein; aber vorher hab ich noch Sterne gesehen vom Balkon aus. Schöne Sache! Und immerhin über 4.400 Leutchen, die am Ende ihr Mitmachen zumindest zugesagt haben...
Das lässt doch hoffen für nächsten Sonntag!
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Aktueller Stand der Katastrophe (2011.03.14.09.40 MEZ):
Ein zweiter Reaktor in Fukushima ist in die Luft geflogen, zwei weitere Atomkraftwerke in der Umgebung sind ebenfalls instabil.
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Der Sozialwissenschaftler, Sexualforscher, Suchtexperte und Kommunist Günter Amendt ist gestern zusammen mit anderen Prominenten (und Bekannten?) ausgerechnet von einem bekifften Immobilienmakler über den Haufen gefahren worden.
Ohne Das Sex-Buch aus seiner Feder wäre meine Pubertät womöglich noch sehr viel unangenehmer verlaufen...
Hier noch ein Nachruf!
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Ist das Fukushima-Syndrom am Ende eine Verschwörung der weltweiten Anti-Atom-Bewegung, um die Welt in eine stromlose Steinzeit zurückzuzwingen?
Diese These stelle ich für entsprechende Unsummen notgedrungen der Atom-Lobby zur Verfügung...
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So, jetzt wird es aber langsam höchste Zeit, die Apfelbäumchen zu pflanzen (und/oder zu tun, was sonst bisher noch unerledigt blieb...)
Und das alles ausgerechnet kurz vor Hanami!
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Gebe 天照大神, dass die Reaktoren dichthalten...
Nachtrag 12.3.2011, 9:20 Uhr: Sie haben leider nicht dichtgehalten!
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Jetzt, wo der vorerst letzte Große Zapfenstreich geblasen wurde und auch allmählich die Diskussion darüber abebbt, inwiefern der Wissenschaftsstandort Dütschland durch die gutsherrliche Plagiatsaffäre beschädigt worden sein könne, komme ich nicht umhin, auch ein paar Schnurren aus meinem eigenen Studium zum Besten zu geben, die zeigen mögen, dass dieser Standort auch schon früher (in den späten 1980ern und frühen 1990ern, um genau zu sein) nicht mehr so ganz heile war:
Da gab es etwa den Professor der Romanistik, der grundsätzlich mindestens eine halbe Stunde zu spät zum Seminar kam, dieses dann aber oft noch um eine gute Dreiviertelstunde bis in die Mittagspause hinaus ausdehnte, bis ihm auch die letzten Studis vezweifelt und mit knurrendem Magen entschlichen waren, und der für seine himmelweiten Abschweifungen berüchtigt war (so schwadronierte er beim Thema der linguistischen Valenz eine geschlagene Stunde lang über die Wertigkeit verschiedener chemischer Elemente, um seine gar nicht vorhandenen Kenntnisse auf diesem Gebiet vorzuführen);
oder den Professor der Anglistik, der seit Jahrzehnten in seiner "Einführung in die Phonetik" baren Unfug verzapfte: z.B. tatsachenwidrig behauptete, die englischen stimmlosen Verschlusslaute seien anders als die deutschen regelmäßig aspiriert bzw. behaucht (also [ph, th, kh], wie sie wahrheitsgemäß im Deutschen wie im Englischen, nicht dagegen in den romanischen Sprachen lauten), und damit den Erstsemestern eine ganz verkehrte Aussprache (nämlich mit völlig übertrieben intonierten [h]) nahebrachte - als ich, der die Phonetik bereits in der Germanistik zur Genüge hatte kennenlernen dürfen, ihn nach einer Sitzung darauf ansprach, schlug mir neben abwimmelndem Gefasel eine Fahne entgegen, die sogar Dionysos selbst ins Delirium gefegt hätte;
oder den Professor der Germanistik, der im Rahmen eines Kolloquiums, als die Sprache auf Shakespeare kam, diesen ohne Not und im Brustton der Überzeugung ins 12. Jahrhundert datierte (auf schüchternen Einspruch dann immerhin großzügig einräumte: "Gut, 12. bis 13. Jahrhundert") und damit mal eben um 400 Jahre daneben lag...
Wahrlich, es stand schon vorher hier und da nicht gut um die dütsche Wissenschaft.
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Hui, da hab ich aber eben erstmal einen gehörigen Schrecken gekriegt, als mir ein Brief von der Generalstaatsanwaltschaft in Bamberg ins Haus flatterte; sollte etwa der Herr von und zu Soundso bzw. eine(r) seiner ach so zahlreichen Verehrerinnen und Verehrer eine Anzeige wegen Beleidigung, übler Nachrede oder was weiß ich gegen mich erstattet haben?
Zum Glück stellte sich schnell heraus, dass es ganz im Gegenteil ich selber gewesen sein muss, der wenn schon nicht Strafanzeige gestellt, dann zumindest eine diesbezügliche Eingabe gemacht hat, die jetzt (deswegen die Mitteilung) von der Oberstaatsanwaltschaft in Hof weiterbearbeitet wird...
Daran kann ich mich gar nicht mehr so recht erinnern. Nun ja - tempus fugit, wie wir Pseudo-Doktoranden zu latinisieren pflegen.
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Träume sind schon etwas Wunderbares: soeben war ich Hauptfigur einer japanischen Teenie-Soap und habe dem gewaltaffinen Schulbollo durch Witz und Charme das schönste (wenn auch anfangs noch schnippische) Mädchen der Klasse ausgespannt...
Um so ernüchternder dann das graue Erwachen.
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So, jetzt ist erst mal wieder alles vorbei - Gott sei Dank, denn diese Alkoholexzesse machen mein altgewordener Körper und mein angegriffener Geist kaum noch mit.
Eine treffliche Umschreibung meines eigenen Zustandes am Ende eines solchen Dauerrausches entnehme ich dem hervorragenden Artikel "Großer Durst" (Titanic 7/2000, S32f.; leider nicht online) von Oliver Maria Schmitt über den bizarren Strohrum-Unfall des damaligen Sportreporters Rolf Töpperwien bzw. dessen mutmaßliche Vorgeschichte:
Der Asbach war schon alle und draußen es schon hell. Auf Krücken kam mählich der Morgen heran und erwischte Rolf Töpperwien eiskalt. Er schluckte. Bewegte die leere und dennoch schwere Drei-Liter-Jumboflasche wie prüfend hin und her. (...)
Fast ein Lächeln umflorte seine Mundwinkel, als er (...) endlich den Nagellackentferner fand und damit die noch in der Dose verbliebene Apfelschorle aufmöbelte. (...)
Dieser Sauerwhisky war ihm noch nie sonderlich gut bekommen. Er wirkte eigentlich nur, wenn man sofort eine Flasche Burgunder nachlegte, besser aber Kümmerling oder Küstennebel, der fegt das Sodbrennen wie eine Feuersbrunst aus dem Magensack. (...)
Nunc est bibendum! Dachte er und ärgerte sich. Er war ja derart planiert, daß er schon wieder fließend Latein lallen konnte. Das muß sich schleunigst ändern, ein Rausch muß her! Ein kapitaler, kolossaler und freilich auch komatöser Rausch, der ihn wenigstens kurzzeitig erlösen mochte von diesen elenden Pausen zwischen den Alkoholvergiftungen. Die brachten doch rein gar nichts. (...)
Er dachte nach, ob er sich einen Negroni genehmigen sollte.
Einen herrlich roten Negroni aus Wermut, Campari und Gin, mit Eiswürfeln und Orangenschnitz. Lechz! Obwohl, Eis und Orange, das war ja nur Kosmetik, warf einen ja nur zurück, war außerdem unerreichbar fern in der Küche. (...)
Gin war sowieso genug da. Seit sie auf Gasheizung umgestellt hatten, war der Öltank im Keller ja freigeworden, und an 4000 Litern hatte selbst ein Herr seines Formats ein Weilchen zu knabbern. Zu schlürfen. (...)
Begeistert trank er mit sich selbst Brüderschaft und den Wermut nieder. Schmeckte auch ohne Campari und alles, fast besser als das Davidoff-Gebräu, das quasi von selbst hinterhergegurgelt kam. (...)
Lieber einen Tennessee Cloisterwoman Sunset aus 10 cl Jack Daniels, 10 cl Southern Comfort, 0 cl Orangensaft und 10 cl Klosterfrau. Auch wäre ein Whisky-Hütchen nicht zu verachten. (...)
Töppi, trink einen Rum! raunte es aus der Steckdose, deutlich hörbar, wenn man nur hinhörte. Durst ist der beste Kellner. (...)
Ja, genau so war das wohl damals bzw. ganz ähnlich gerade gestern bei mir auch noch.
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski