Obwohl ich mich vor gut zwei Jahren zu diesem Thema schon einmal kurz geäußert hatte und trotz meines zugegebenermaßen befremdlichen gelegentlichen Faibles für TV-Trash der übelsten Sorte ("Familien im Brennpunkt" u.a.) habe ich mir bisher keine Minute von Frau Klums Mädchenverwurstungs-Format angeschaut (von den Schrecksekunden zwischen versehentlichem Rein- und sofortigem Wegzappen einmal abgesehen). Da dies aber anscheinend einem Gut(?)teil der Bevölkerung anders ergeht und sogar m.o.w. seriöse Medien wie die SZ oder die RP zuweilen über diesen frauenverachtenden Mumpitz berichten, erfuhr ich, dass beim übermorgendlichen Finale der diesjährigen Scheiße Staffel eine väterlicherseits aus Afghanistan stammende Dame mitposen darf - ein m.E. pikantes Detail angesichts des Krieges, mit dem "wir" seit nunmehr einem Jahrzehnt dieses Land überziehen. Zunächst fragte ich mich, ob das nun die Chancen der Betreffenden eher erhöhen (nach dem Motto: "wir haben ja eigentlich nichts gegen die") oder verringern ("die haben unsere Jungs auf dem Gewissen") würde; da ich aber inzwischen weiß, dass die Gewinnerin gar nicht vom Publikum gewählt (bzw. "gevoted"), sondern von einer Jury u.v.a. den Sponsoren der Sendung ausgekungelt wird, stellt sich diese Frage wohl so nicht.
Egal: einen schönen Kommentar (wenn auch nicht ganz so schön wie der von Roger Willemsen: "Sechs Sorten Scheiße") zu dieser Zwangsprostitution mit öffentlicher Dauerdemütigung und Knebelverträgen hat m.E. Martina Hill bei "Switch Reloaded" abgegeben: ...als Leberwurst muss man von der ersten Sekunde an hundertprozentig da sein.
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In Ermangelung der nötigen Energie für einen eigenen Erguss hier heute mal - passend zur kommenden Sommerurlaubszeit - ein kleines feines Gedicht des großen Robert Gernhardt †:
Deutscher im Ausland
Ach nein, ich bin keiner von denen, die kreischend
das breite Gesäß in den Korbsessel donnern,
mit lautem Organ "Bringse birra" verlangen
und dann damit prahlen, wie hart doch die Mark sei.
Ach ja, ich bin einer von jenen, die leidend
verkniffenen Arschs am Prosecco-Kelch nippen,
stets in der Furcht, es könnt jemand denken:
Der da! Gehört nicht auch der da zu denen?
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Ich möchte (nun, da der "Wonnemonat Mai" vorbei ist) einen wahrscheinlich eher unpopulären Gedanken zu Protokoll geben, der mir aber schon seit einiger Zeit durch den Kopf geht: dass nämlich wenn schon nicht das ganze, so doch ein Großteil Unglück der Menschheit von der simplen Tatsache herrührt, dass wir uns zweigeschlechtlich fortpflanzen.
Und damit meine ich nicht nur die ganz privaten Irrungen und Wirrungen in "Liebes"-Dingen, die uns von Anbeginn der Pubertät bis ans Ende unseres Lebens zwar so manche schöne Stunde, aber meist vor allem mannigfach Kümmernisse und heulendes Elend bescheren; ich meine auch die allgemeine Verfasstheit der Welt, in der die Weibchen allzu oft machtlos und unterdrückt sind, während die Männchen in einer ständigen Konkurrenz um Reviere, Ressourcen und letztlich Fortpflanzungserfolg allfällig Gewalt ausüben und aber auch ausgesetzt sind; ich meine das Elend der Überbevölkerung genauso wie die testosterongesteuerten Verbrechen im Kleinen wie im Großen, von der "ganz normalen" Übergriffigkeit und Vergewaltigung, Mord und Totschlag aus Eifersucht oder um der "Familienehre" willen bis hin zu Rassismus, Krieg und Völkermord.
Vielleicht (und ich glaube: bestimmt) könnte die Erde ein schönerer Ort sein, wenn uns allen die Sexualhormone schlagartig ausgingen, jedwelche sexuelle "Spannung" von uns abfiele und wir uns stattdessen anderen (schöneren?) und ergiebigeren (befriedigenderen?) Genüssen hingeben könnten - den schönen Künsten sowie Wissenschaft und Forschung etwa. Womöglich würde die Menschheit dann bald aussterben; oder es ergäbe sich eine Möglichkeit, durch Klonung oder Parthenogenese ("Jungfernzeugung") kommende Generationen zu zeugen (die in letzterem Falle dann allesamt weiblich wären). Aber so oder so würde es wahrscheinlich friedlicher zugehen als heutzutage.
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Da hast Du aber einen schönen langen Brief geschrieben. Und weißt Du was? Das Meiste von dem, was Du geschrieben hast, kann ich nachvollziehen. Eines aber hat mich doch ziemlich geärgert: Du schreibst ungefähr so, wie ein kinderloser Pädophiler mit einer Fünfjährigen sprechen würde, und das wahrscheinlich auch nur in einer dieser langweiligen Alte-Leute-Sendungen mit Christine Neubauer. Und das finde ich ehrlich gesagt ziemlich respektlos.
Der Redaktion von ZEIT ONLINE hat es gefallen, diesen meinen Leserkommentar umgehend zu löschen:
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf derartige Vergleiche und bemühen Sie sich zukünftig um eine konstruktive Kritik. Danke. Die Redaktion/ag
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Die Gepflogenheiten im horizontalen (und angeblich weltweit ältesten) Gewerbe und dessen Umfeld sind ja manchmal schon etwas rätselhaft. Wieso, fragt sich da der Laie, empfindet es (wie dem Vernehmen nach gestern in Eschweiler geschehen) eine Frau, die sich mit dem nackten Arsch auf das Gesicht eines ihr unbekannten Mannes setzt, als dermaßen anstößig, wenn dieser ihr (angeblich aus Atemnot) an selbigen Poppes fasst, dass sie ihm daraufhin mehrfach eine Wodkaflasche über den Schädel zieht?
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Morgen wird der alte Haudegen Charlie Watts, der doch tatsächlich immer noch die Schießbude bei den Rolling Stones verwaltet, ehrwürdige 70 Jahre alt - und wie ich das gerade lese, erinnere ich mich an einen heißen Tag vor beinah 30 Jahren, den 5. Juli 1982, als ich die Ehre und das Vergnügen hatte, mit grade einmal 15 Lenzen im Müngersdofer Stadion zu Kölle die "Steine" live zu erleben.
Mein Kumpel Kian und ich hatten eigentlich nur Karten für die Gegengrade, aber im Getümmel der 72.000 Rocker konnten wir zwei Hänflinge irgendwie in den Innenraum durchflutschen und uns bis ziemlich weit vor die (etwa 100 Meter breite) Bühne mogeln.
Als erstes spielte BAP (damals noch relativ unverbraucht), als nächstes der glücklose Peter Maffay, der (wie auf allen Stationen der D'land-Tournee) gnadenlos ausgepfiffen und mit Unrat beworfen wurde, sodann die J. Geils Band (die damals mit Centerfold einen veritablen No-1-Hit hatte) und schließlich die Legenden selbst - mit einem unglaublichen Brimborium, u.a. einem Kranausleger über das Publikum und 100.000 Luftballons beim letzten Stück ("Satisfaction"), aber ohne eine einzige Zugabe, was mich damals zu der mauligen Aussage verleitete, die einstigen Wilden Kerle seien ja doch schon etwas alt geworden - dabei waren sie damals (außer Bill Wyman, Jahrgang 1936) allesamt jünger als ich heute; und während ich jetzt meine Frührente (alias Hartz IV) verzehre und ansonsten kaum mal in die Senkrechte komme, rocken diese Tiere irgendwie immer noch...
Höhepunkt des Abends war dann allerdings, als die Mamma meines Kumpels, die uns am Stadion mit der Karre abholte*, davon berichtete, dass in der Zweiten Finalrunde der WM in Spanien (die vorher mit dem 1:2 gegen Algerien und der Schande von Gijón so unrühmlich begonnen hatte) die Derwall-Truppe dank eines 0:0 zwischen England und Spanien ins Halbfinale eingezogen war (während Brasilien am selben Tag gegen Italien verloren und damit verkackt hatte).
* Wie wurde sowas eigentlich damals ohne Handy koordiniert?
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Hier einige Szenen aus Berlin von Montagabend, Haus Schlesische Str. 25 in Kreuzberg: Bei der Räumung des besetzten Hauses wurden zwei Frauen von den Bullen krankenhausreif geschlagen, es gab etliche weitere Verletzte. (Richtig derbe zur Sache geht's ungefähr ab Min 3:30)
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Und wieder Bilder von Polizeigewalt gegen friedfertige Demonstranten: am Sonntag wurde auf der traditionsreichen Place de la Bastille in Paris ein (mit der spanischen Jugend solidarisches) Protestcamp geräumt. Dazu kann ich jetzt vor allem eines empfehlen: Indignez-vous - Empört Euch!
CRÉER, C'EST RÉSISTER.
RÉSISTER, C'EST CRÉER.
Hier noch ein paar rustikalere Szenen:
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Schwarzer Tag für Schwarzer*: Kachelmann** freigesprochen!
* Es liest sich ja heute schier unglaublich, wenn man erfährt, dass diese Dame früher mal mit Koryphäen des undogmatischen Humors wie den späteren Titanic-Gründern F. K. Waechter, F. W. Bernstein und Robert Gernhardt in der Pardon-Redaktion gesessen hat. Letzterer schrieb dazu schon 1994: Sie ist der seltene Fall einer Person, die ihren natürlichen Humor unterdrückt und vorgetäuschten Ernst für ihre Zwecke instrumentalisiert.
** Dass der Wetterarsch, der sich übrigens auch nicht zu doof war, mit Sackgesichtern wie Arnulf Baring, Wolfgang Clement oder Oswald Metzger in der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft gemeinsame schlechte Sache zu machen, als Mensch und gerade, was seinen Umgang mit der Frauenwelt angeht, offenbar eine regelrechte Katastrophe darstellt, bleibt immerhin als Erkenntnis dieser juristischen Schmierenkomödie.
link (6 mal senf) schon 864 x druppjeklickt senf dazu
Hochanständig: Nato entschuldigt sich für Tötung von Kindern! Mit welchen Worten wohl? "Sorry, folks - their fathers were meant to be killed"?!? Und wenn es demnächst mal wieder einen von "unseren" Bundis erwischt, heißt es dann sicherlich beleidigt: "Aber wir hatten uns doch entschuldigt!"
Auch ein veritabler Kriegsgrund übrigens: Iran blockiert Merkels Indien-Flug (nur "kurzfristig" zwar, aber trotzdem)! Dabei geht es bei der Fernreise doch um einen wahrhaft guten Zweck: Die Kanzlerin will bei ihrem Besuch auch für das Kampfflugzeug Eurofighter werben. Das Eurofighter-Konsortium von Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien bewirbt sich um einen Auftrag der indischen Luftwaffe für 126 Maschinen im Wert von sieben Milliarden Euro.
Also, Perverser: noch so'n Ding, und es rummst!
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Bei ZEIT ONLINE lese ich soeben ein Interview mit den Zwillingen Cameron und Tyler Winklevoss, die aktuell zum wiederholten Male gegen Mark Zuckerberg klagen, dieser habe sie um ihr Lebenswerk betrogen, nämlich die Idee zu Facebook geklaut.
Nun muss man wissen, dass diese beiden Quadratschädel auf Privatschulen gegangen sind, seit ihrem sechsten Lebensjahr Klavier spielen und erfolgreiche Ruderer sind: Bei den Olympischen Spielen in Peking traten sie im Zweier an und wurden Sechste. Momentan trainieren sie für die Olympischen Spiele 2012. Und: Es heißt, Sie hätten schon 65 Millionen Dollar bekommen, 45 Millionen in Anteilen und 20 Millionen Dollar in bar. Reicht das nicht? Darauf geben sie die Antwort: Es müsste weit mehr sein.
Ohne in die genauen Hintergründe eingeweiht zu sein (und natürlich traue ich auch dem "süßen Mark" jedwede Abzocke zu), finde ich es doch etwas merkwürdig, dass zwei Endzwanziger, die offenbar schon mit goldenen Löffeln im Mund aufgewachsen sind, heute Olympioniken und Multimillionäre, eine halbgare Idee aus dem Jahre 2002, die sie sogar zu faul oder zu doof waren, selbst umzusetzen, weshalb sie einen Programmierer (eben MZ) engagierten, für ihr "Lebenswerk" halten; und ich frage mich obendrein, weshalb sie mit den 65 Mios, die sie dafür schon kassiert haben, nicht zufrieden sind. Aber natürlich: es geht um Moral, es geht um Integrität (...) wir sind auch ein Land, das Unmoral verabscheut. (...) Deswegen ist Amerika Amerika...
- No further comment -
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In Spanien steht's um unsre Sache schlecht - in Barcelona wurden heute friedliche Demonstranten gewaltsam ihres Demonstrationsrechtes beraubt.
Ich kann nur hoffen, dass mein Herr Sohn sich nicht unter den über 100 Verletzten befindet...
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Tja, was ist denn davon zu halten?
Die Polizei hat am Donnerstag in Lübeck den mutmaßlichen Betreiber der Mobbing-Webseite iShareGossip festgenommen. (...) Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft hatte am Morgen einen Haftbefehl wegen des Verdachts der Volksverhetzung erwirkt.
Nun, das finde ich dann doch etwas übertrieben, denn auch wenn der Beschuldigte dazu aufgerufen haben soll, "100 Prozent anonym an deiner Schule, Universität oder Arbeitsplatz [abzu]lästern", kommt das ja allenfalls einem Aufruf, einer Anstachelung bzw. einer Anstiftung zum Mobbing gleich - Volksverhetzung ist da schon eine etwas andere Hausnummer (§ 130 StGB).
Es handelt sich eher (nicht zum ersten Mal) um die Frage, inwieweit ein Provider für die auf seiner Plattform getätigten Aktivitäten haftbar zu machen ist, und letzten Endes (auch wenn für solcherlei anonyme üble Nachrede kaum Sympathien zu mobilisieren sein werden) um eine Form der Internetzensur...
Mal gespannt, was Piraten, CCC und Co. dazu verlautbaren werden.
Up(s)date 12.30 Uhr: Da haben die Zielfahnder wohl danebenverhaftet: Der festgenommene angebliche Betreiber war anscheinend doch nur ein Trittbrettfahrer...
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Nicht viel los in den Nachrichten momentan: Fukushima und Libyen bieten bei aller Katastrophizität nicht viel Neues, Kachelmann und Strauss-Kahn geben auch nicht mehr viel her, die Islandvulkanstaubflugverkehrschaoswiederholung fällt aus, Fussi hat Pause, und die Eurokrise hängt auch allen zum Hals raus; wie gut, dass da wenigstens eine vielversprechende Epidemie ins Haus steht: EHEC.
Aktueller Stand der Panikmache: Die Spanier sind schuld (typisch: erst den Euro runterwirtschaften, dann wochenlang nur protestieren und jetzt auch noch verseuchtes Gemüse auf unsere Märkte werfen) - sie haben ihre Gurken mit giftiger Kacke gedüngt und schicken die Dinger jetzt zu uns hoch. Tjä, auch bei mir kommt regelmäßig rohe ungeschälte Gurke auf den Tisch, da ist so ein Hämorrhagisches Fieber oder wie diese blutige Scheißerei heißt, wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Auf der Suche nach Dingen, die noch schlimmer wären, möchte ich hier aber einen ulkigen Parasiten aus dem Amazonasgebiet vorstellen: den Penisfisch! Dieser lustige kleine Geselle beißt sich gewohnheitsmäßig in den Kiemenöffnungen größerer Fische fest und ernährt sich dort von deren Blut; es soll aber auch vorkommen, dass er männlichen Menschen, die unvorsichtigerweise im bzw. unter Wasser pinkeln, angelockt durch die Pisse in die Harnröhre schwimmt und dort dann operativ entfernt werden muss.
Subjektiv beurteilt: Sehr viel schlimmer geht's nimmer!
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O Oʻzbekiston, du vielgebeutelte
Perle Zentralasiens;
Herz des alten Türkistan;
stolzes Land an der Seidenstraße;
sei hundertundeinsfach willkommen!
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So bedauerlich das im Vergleich zu 2007 magere Abschneiden der Linken bei der Bremischen Bürgerschaftswahl auch ist; der Wiedereinzug ist offenbar immerhin geschafft. Und Grund zur Freude (und Häme) bieten immerhin die Tatsachen, dass die CDU mit gerade mal 20 Prozenten deutlich hinter den Grünen nur noch drittstärkste Partei im Landtag sind und den Pseudoliberalen bei ihrem Ergebnis mit der neuen Bezeichnung Fast Drei Prozent (FDP) fast schon geschmeichelt wird...
Damit liegen sie sogar hinter der (unerfreulich vielgewählten) rechtsradikalen Islamhasserpartei "Bürger in Wut", die via Bremerhaven voraussichtlich sogar einen Sitz im Parlament vollscheißen dürfen.
Durchwachsen auch die Ergebnisse der Regional- und Kommunalwahlen in Spanien: Während die regierenden Sozialdemokraten von der PSOE wie abzusehen kräftig verloren, konnten die Rechtskonservativen von der PP unverständlicherweise offenbar zulegen; dabei richtete sich der Massenprotest der spanischen Jugend (s.u.), der seit vorvergangenem Sonntag die Zentren der Großstädte beherrscht, explizit gegen diese beiden als zutiefst korrupt und unfähig empfundenen Großparteien...
Nun ja. Bleibt als etwas schaler Trost vielleicht die alte (oft Tucholsky zugeschriebene) Spruchweisheit: "Wahlen ändern nichts - sonst wären sie verboten."
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In Spanien demonstriert die Jugend (wie vor ein paar Monaten mit Erfolg die Jugend von Tunesien und Ägypten) seit einer Woche auf öffentlichen Plätzen in Madrid und anderen Großstädten gegen den real-existierenden Kapitalismus - heute trotz Verbot so zahlreich wie nie. Grund genug, ein paar goldene Worte aus dem spanischen Manifest zu zitieren:
Wir sind normale Menschen. (...) Einige von uns folgen klar definierten Ideologien, manche unter uns sind unpolitisch, aber wir sind alle besorgt und wütend angesichts der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Perspektive, die sich uns um uns herum präsentiert: die Korruption unter Politikern, Geschäftsleuten und Bankern macht uns hilf- als auch sprachlos. (...)
Es ist an der Zeit, Dinge zu verändern. Zeit, miteinander eine bessere Gesellschaft aufzubauen. Deswegen treten wir eindringlich hierfür ein:
* Gleichheit, Fortschritt, Solidarität, kulturelle Freiheit, Nachhaltigkeit und Entwicklung, sowie das Wohl und Glück der Menschen müssen als Prioritäten einer jeden modernen Gesellschaft gelten.
* Das Recht auf Behausung, Arbeit, Kultur, Gesundheit, Bildung, politische Teilhabe, freie persönliche Entwicklung und Verbraucherrechte im Sinne einer gesunden und glücklichen Existenz sind unverzichtbare Wahrheiten, die unsere Gesellschaft zu befolgen hat. (...)
* Das veraltete und unnatürliche Wirtschaftsmodell treibt die gesellschaftliche Maschinerie an, einer immerfort wachsenden Spirale gleich, die sich selbst vernichtet indem sie nur wenigen Menschen Reichtum bringt und den Rest in Armut stürzt. Bis zum völligen Kollaps.
* Ziel und Absicht des derzeitigen Systems sind die Anhäufung von Geld, ohne dabei auf Wirtschaftlichkeit oder den Wohlstand der Gesellschaft zu achten. Ressourcen werden verschwendet, der Planet wird zerstört und Arbeitslosigkeit sowie Unzufriedenheit unter den Verbrauchern entsteht. (...)
* Wenn wir es als Gesellschaft lernen, unsere Zukunft nicht mehr einem abstrakten Wirtschaftssystem anzuvertrauen, das den meisten ohnehin keine Vorteile erbringt, können wir den Missbrauch abschaffen, unter dem wir alle leiden.
* Wir brauchen eine ethische Revolution. Anstatt das Geld über Menschen zu stellen, sollten wir es wieder in unsere Dienste stellen. Wir sind Menschen, keine Produkte. (...)
Und wann sind die dödeligen Dütschen endlich soweit?
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83.000 Ocken für einen Rudelbums in Budapest?! Aber das sind doch wahrlich nur Peanuts im Vergleich zu dem, was es den Kollegen Strauss-Kahn gekostet hat, als er einmal die Kohle für eine Gewerbsmäßige sparen wollte...
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski