Ente am Ende
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Keine Jobs mehr bei Apple
Donnerstag, 6. Oktober 2011, 19:11

Die iGeneration trauert um ihren Kaiser und Gott: #SteveJobs #ThankYouSteve #iSad Rest in Peace Visionär Genie - so und so ähnlich lauten heute die meistgegebrauchten Begriffe auf Twitter, und im Blätterwald rauscht ebenfalls ein gehöriger Herbststurm durch die Apfelbäume...
Nun mag es ja sein, dass dieser nicht mehr ganz jung, nicht gänzlich unvermögend und auch nicht völlig unerwartet gestorbene Herr auf dem Gebiet der Informationstechnologie einiges Bahnbrechendes geleistet hat; mir dagegen ist er vor allem im Bewusstsein als einer (wie Bill Gates), der vorrangig die Monopolisierung und Standardisierung der Netztechnik vorangetrieben hat und damit nebenbei (z.T. auf Kosten seiner Mitentwickler und Untergebenen, v.a. aber der zahllosen "Endabnehmer") stinkreich geworden ist; insofern halte ich (der ich allerdings offen gestanden auch nie einen Apple, einen iPod oder ein iPhone mein Eigen nennen durfte) die allgemeine, fast ungeteilte öffentliche Trauer über sein Ableben für etwas übertrieben.

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Mittwoch, 5. Oktober 2011
Jetzt geht's los...?
Mittwoch, 5. Oktober 2011, 16:00

Ein kleiner Tipp für alle Fratzbücherwürmer bzw. Facebouquinistes: Banken verstaatlichen, Aktionäre enteignen - das virtuelle Volksbegehren zum Anfang vom Ende des Kapitalismus!?

Der Text zur Gruppenbeschreibung:

Der Bevölkerung der EU wird ein „Rettungsschirm“ nach dem anderen auf die Augen gedrückt, verbunden mit Arbeitszeitverlängerungen und Massenentlassungen sowie drastischen Kürzungen von Lohn- und Sozialleistungen.

Dies dient einzig und allein dazu, die großen Bankhäuser, ihre Vorstände und Großaktionäre vor Verlusten zu bewahren. Während also die große Mehrheit der Menschen immer ärmer wird, steigen die Gewinne dieser Hasardeure, die die ganze Finanzkrise mit ihren Spekulationen und Luftbuchungen mit inexistenten Phantasiewerten erst verursacht haben, in schwindelerregende Höhen.

So darf das nicht weitergehen! Wir fordern, die privaten Großbanken zu enteignen und in Staatsbesitz zu überführen. Expropriiert die Expropriateure!

Wer das Anliegen dieses Volksbegehrens unterstützt, möge nicht nur teilnehmen, sondern auch möglichst viele weitere Leute dazu einladen – denn erst bei einer großen Teilnehmendenzahl wird sich vielleicht auch mediale Aufmerksamkeit einstellen.

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Dienstag, 4. Oktober 2011
Klartext von unerwarteter Seite
Dienstag, 4. Oktober 2011, 15:51

Wie ich aufgrund allzu heftiger Feierlichkeiten im Vorfeld des Einheiztages jetzt erst erfahre, wurde vergangene Woche bei einer CDU-Sitzung erfreulicherweise einmal Fraktur gesprochen bzw. geschrieen: ausgerechnet Kanzleramtschef Ronald "Regen" Pofalla (rechts) soll seinen Intimfeind (vulgo: "Parteifreund") Wolfgang "Fiffi" Bosbach (auch ziemlich rechts, popelnd), als der sich aufs Grundgesetz berufen hatte, entgegengeschleudert haben: Lass mich mit so einer Scheiße in Ruhe und Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen - und während er mit Ersterem eine weitverbreitete Haltung unter sog. "Christdemokraten" wiedergegeben haben dürfte, war Letzteres sicherlich einer breiten Mehrheit der Bevölkerung aus tiefster Seele gesprochen (was freilich nicht nur für "Oje - Toupet" Bosbach gilt, sondern für die gesamte Personage dieser abgehalfterten Regierung, insbesondere für "Pofalte" bzw. "Pofaller" Pofalla selbst).

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Neues vom Spocht
Dienstag, 4. Oktober 2011, 06:36

Das passt ja: am Nazi-Feier-Tag der deutschen Schweinheit ("Auferstanden als Ruine" bin ich gestern übrigens auch) spielte die Düsseldorfer Fortuna (wo seit gefühlten 1000 Jahren "fleißig für ein neues Dreiunddreißig" geübt wird) gegen und in Braun(!)schwein; und dass die beiden Tore durch Foulelfmeter zustandekamen und die Leistung des "Unparteiischen" auch eher als faul zu bewerten gewesen sein soll, ist meines Erachtens ebenfalls dem Datum durchaus angemessen.

So sieht sie aus, die deutsche Feinheit - aufgenommen am 3. Oktober 2010 in Stuttgart...

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Freitag, 30. September 2011
Die Liebe höret nimmer auf währete nur kurz
Freitag, 30. September 2011, 12:04

Das war ja eventuell vorauszusehen ([adn] berich-tete), dass missgünstige Kleingeister (die Ex-Ehefrau, der uneheliche Sohn usw.) der jungen Witwe des Frankfurter Bierbarons und Umwelt-Mäzens B.H. Schubert (1919-2010) ihr Erbe nicht gönnen würden; dabei hatte die Dame ihren nur unwesentlich (64 Jahre) älteren Gatten über ein Jahr lang aufopferungsvoll gepflegt und ihm sicherlich dabei so manche schöne Stunde beschert.
Der Vorwurf, sie habe ausgerechnet ihm, dem Distributor der vortrefflichen Henninger-Gerstenkaltschalen, am Ende Flüssigkeit vorenthalten und ihn somit verdursten lassen, ist an Perfidie wohl kaum noch zu überbieten...

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Donnerstag, 29. September 2011
Wer war's?
Donnerstag, 29. September 2011, 15:43

Im Parlameter ist's schon nachzulesen...
Die sogenannte "Kanzlerinnenmehrheit" steht also, Neuwahlen fallen erstmal aus. Scheiße!
Interessante Marginalien am Rande: bei den Grünen hat nur Einer gegen den bleiernen Rettungsring gestimmt: Hans-Christian Ströbele, der seit 2002 das einzige Bundestags-Direktmandat im Wahlkreis 84 (Berlin-Friedrichshain – Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost) innehat und bei dem sich die Frage stellt, wieso er nicht schon längst zu den Linken (die geschlossen dagegen waren, wobei sechs gar nicht erst mitgestimmt haben) übergetreten ist; gleiches gilt auch für den Agenda-2010-Kritiker und Lafontaine-Kumpel Ottmar Schreiner, der sich als Einziger von der "SPD" enthalten* hat.

Bei den Spezialdemokraten gab's allerdings auch eine Gegenstimme, nämlich die eines gewissen Wolfgang Gunkel...

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Ein schwarzer Tag
Donnerstag, 29. September 2011, 11:46

Heute entscheidet der Bundestag über die sogenannte EFSF-Aufstockung (die Debatte läuft bereits) - und lediglich die Linken werden wohl geschlossen dagegen stimmen, weil sie (zu Recht) eine Garantie-Erklärung für Löhne, Renten und Sozialleistungen vermissen und anprangern, dass vor allem private Banken und Spekulanten gerettet und abgeschirmt werden sollen.

* * *

Heute vor 100 Jahren begann ein Libyen-Krieg, wie er momentan (mit Beteiligung der NATO) auch wieder tobt; damals ging es der Regierung Italiens darum, auf Kosten des Osmanischen Reiches und ohne Rücksicht auf Verluste eine Kolonie zu ergattern. Lenin schrieb dazu: ein vervollkommnetes, zivilisiertes Massaker, ein Abschlachten der Araber mit neuzeitlichsten Waffen...
Da hat sich offenbar nicht allzuviel verändert.

* * *

Heute vor 70 Jahren verübten deutsche Einsatzgruppen das Massaker von Babi Jar bei Kiew; dabei wurden innerhalb von 36 Stunden über 33.000 Juden erschossen. Und, wer hätte das auch gedacht: Keiner der Wehrmachtsoffiziere, die sich an Vorbereitung, Durchführung oder Vertuschung des Massakers beteiligt hatten, musste sich vor Gericht verantworten.

* * *

Heute vor 25 Jahren starb viel zu früh der große österreichische Schauspieler, Schriftsteller und Kabarettist Helmut Qualtinger, der "Herr Karl", der sich auch sehr um die Entlarvung des kleinbürgerlichen Mitläufer-Faschismus (wie er auch in Babi Jar zutage getreten war) verdient gemacht hatte.

* * *

So viele Tote; aber es gibt auch etwas zu feiern: den 75. Geburtstag von Lustgreis Silvio Berlusconi.

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Mittwoch, 28. September 2011
Ein paar aktuelle Sätze vom Alten Meister
Mittwoch, 28. September 2011, 18:50

Gefunden beim trefflichen, um nicht zu sagen prächtigen Herrn Precht (Die Kunst, kein Egoist zu sein, München 2010, S. 321f):
Der Trieb der Schatzbildung ist von Natur maßlos. Qualitativ oder seiner Form nach ist das Geld schrankenlos, d.h. allgemeiner Repräsentant des stofflichen Reichtums, weil in jede Ware unmittelbar umsetzbar. Aber zugleich ist jede wirkliche Geldsumme quantitativ beschränkt, daher auch nur Kaufmittel von beschränkter Wirkung. Dieser Widerspruch zwischen der quantitativen Schranke und der qualitativen Schrankenlosigkeit des Geldes treibt den Schatzbildner stets zurück zur Sisyphusarbeit der Akkumulation. Es geht ihm wie dem Welteroberer, der mit jedem neuen Land nur eine neue Grenze erobert.
(Karl Marx: Das Kapital. I. Band: Der Produktionsprozeß des Kapitals, 1. Aufl. 1867; S.147)

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Dienstag, 27. September 2011
Lecker!
Dienstag, 27. September 2011, 17:15

Lokalpatriotismus ist ja eigentlich eine recht unfeine Angelegenheit, und allzu viele Gründe, sich in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt besonders wohl zu fühlen oder gar auf sie stolz zu sein, gibt es ja nun auch nicht; trotzdem erlaube ich mir als langjähriger Bewohner, auf die zur Zeit stattfindende Großausstellung im hiesigen Museum Kunstpalast über die sogenannte Düsseldorfer Malerschule hinzuweisen und bei dieser Gelegenheit ein Gemälde der geborenen und auch gestorbenen Düsseldorferin und dazwischen inoffiziellen Studentin der Kunstakademie, Emilie Preyer, zu präsentieren.
So ein Stillleben ist zwar nicht unbedingt jedermenschs Sache, aber es passt zumindest ganz gut in die Jahreszeit. Wohlsein!

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Montag, 26. September 2011
Merksatz zur Lage
Montag, 26. September 2011, 15:52

Ein Papst aus Marktl, eine Kanzlerin namens Merkel - und regieren tun uns die Märkte!

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Sonntag, 25. September 2011
Ganz große Oper!
Sonntag, 25. September 2011, 22:33

Hier jetzt also wie unlängst angedroht die Erstveröffentlichung der (einstmals) aufstrebenden Nachwuchscombo "The Outlawed Jesters", abgemischt nach allen Regeln der damaligen Tontechnik im Dezember 1985 und komplett mit ausgeklügeltem Audiocassetten-Coverartwork. Play It Loud!

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Ein Anruf beim Anwaltsbüro
Siemantel, Götz und Wollenberg
Sonntag, 25. September 2011, 11:57

(Die neue Azubine hebt ab)
"Anwaltsbüro Siemantel, Götz und Wollenburg... nee Quatsch: Berg. Also nochmal: Anwaltsbüro Siemantel, Berg und Wollengö... auch nicht. Sieberg, Wollmantel - verdammte Scheiße. Anstaltsgüro Siegers - Siebert - Fuck die Henne! Eh alles eine Soße! Gantelmann, Wutz und Söderberg. Oder wie? Ach, lecken Sie mich doch einfach am Arsch!!!"
(legt auf)

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Freitag, 23. September 2011
Viel Feind! Viel Ehr?
Freitag, 23. September 2011, 15:19

Nun, das war ja zu erwarten: kaum hat die Piratenpartei in Berlin den fulminanten Einzug ins Landesparlament geschafft, gehen die Querelen los: intern wird um Verdienste und Beuteanteile gestritten, von außen wird der Verfolgungsdruck stärker...
Aber so ist das vielleicht zwangsläufig für die Bukaniere von heute - einerseits geliebt wie Jack Sparrow, andererseits verhasst wie die Freibeuter am Horn von Afrika...

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Donnerstag, 22. September 2011
Give the Pope a Piece of Dope
Donnerstag, 22. September 2011, 19:06

Anlässlich der gerade stattfindenden - und natürlich stinklangweiligen - Papstrede im Reichstag hat irgendein gottloser Ketzer Jünger des Bösen Spaßvogel bei Twitter die Rubrik #filmtitelmitpapst aufgebracht, an der ich mich natürlich gerne beteilige; u.a. mit
* Holy Shit - Der Heilige Stuhl
* Hör mal, wer da spricht
* Betmann - Die dunkle Bedrohung
* Marktl am Inn Pope - Ich mach den Krach auf jeden Fall
* Hitlerjunge Sepp
* Ein Himmelhund auf dem Weg zur Hölle
* Undead Man Walking
* Unterm Dirndl wird gebetet
* Nicht ohne meine Hostie
* Ein Papst für alle Fälle
* 84 Jahre für ein Halleluja
* Es kann nur einen geben!

etc. pp. ad inf. ...

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Mittwoch, 21. September 2011
Sic fecit gloriam mundi
Mittwoch, 21. September 2011, 18:33

Ich komme nicht umhin, mich nochmals mit dem Jung(?)autor und Rezensenten Thomas von Steinaecker zu beschäftigen, dem ich vorgestern einen kleinen Brief geschrieben hatte.
Auf der ihm gewidmeten Wikipedia-Seite sprang mir ein gewisses Missverhältnis zwischen (eher bescheidenem) bisherigen Schaffen und (verdächtig begeisterter) Darstellung (samt Foto und sogar "Autograph") in die Augen. Ich schaute mir die verschiedenen Versionen dieser Seite an und stellte fest, dass v.a. ein gewisses "Somes7" (das nicht mehr von sich preisgibt, als dass es - wie Thomas von Steinaecker - in Augsburg wohnt) fleißig an der Gestaltung dieser Seite mitwirkt; und siehe da: dessen bisheriges Treiben auf Wikipedia beschränkt sich nahezu ausschließlich auf die Seite "Thomas von Steinaecker".
Einzige Ausnahmen:
1.) die Seite "Geist (Begriffsklärung)", auf der es am 12. August 2008 hinzufügte, der Begriff "Geister" stehe u.a. für einen "Roman von Thomas von Steinaecker", was mittlerweile wegen offensichtlicher Irrelevanz von berufenerer Hand gelöscht wurde;
2.) die Seite "Norbert Busè", auf der es am 1. Mai 2009 (offenbar ein Tag der Arbeit für "Somes7") aus einem schnöden "T.v. Steinaecker" ein strahlenderes "Thomas von Steinaecker" machte;
3.) die Seite über Jörg Albrecht, ebenfalls ein (noch etwas jüngerer) Autor, dessen Inhalt der Nutzer "Somes7" am 4. Dezember 2008 (am selben Tag, an dem es sich bei einem anderen Wikipedistling über Löschungen auf der Seite "Thomas von Steinaecker" beschwerte und ein halbes Jahr, nachdem ebendieser Jörg Albrecht zusammen mit Thomas von Steinaecker und Anderen noch das Literaturfestival PROSANOVA bespaßt hatte; im dazugehörigen zweiteiligen Werkstattbuch durfte J.A. jeweils den ersten Beitrag beisteuern, T.v.S. dagegen nur den jeweils letzten) lustigerweise fast zur Hälfte löschte, mit der Begründung: Wikipedia ist keine Werbeplattform...
Das, sehr (von sich selbst) geehrter Herr von Steinaecker alias "Somes7", sollten Sie zur Strafe mindestens hundert Mal in Ihren nächsten Wikipedia-Eintrag schreiben.

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Montag, 19. September 2011
Offener Brief
Montag, 19. September 2011, 18:25

Leserbrief zum Artikel Quappen und Quirlverleiher von Thomas von Steinaecker in der SZ vom 19. September 2011, S.14

Sehr geehrter Thomas von Steinaecker,

in Ihrer Rezession des illustrierten Sprachspiels Dudenbrooks schreiben Sie:

Möglich, dass (...) Jochen Schmidt deshalb einen besonderen Sinn für (...) Nonsens hat, weil er in einem inzwischen verschwundenen Land aufwuchs, in dem Surrealismus in gewisser Weise zum Alltag gehörte: in der DDR; ein Land, in dem die Not zwangsläufig erfinderisch machte.

Lassen Sie sich bitte folgendes gesagt bzw. geschrieben sein: der Alltag in der DDR war mitnichten bedeutend "surrealer" als der im real existierenden Kapitalismus, in dem Sie aufgewachsen sind und in dem wir nunmehr alle leben müssen; und auch die Not war dort nicht wesentlich größer (eher geringer) als hier und heute.

Mit Verlaub: ich finde, derart abgedroschene und obendrein törichte Klischees sind Ihrer als Schriftsteller unwürdig.

Mit freundlichen Grüßen usw.

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APPD für Null-Promille-Grenze?
Montag, 19. September 2011, 10:11

Alle, die sich für Details der gestrigen Wahl in Berlin interessieren - etwa, welche der sogenannten "Sonstigen" (zu denen demnächst auch die "Freiheitlichen Demokraten", s.u., zu rechnen sein werden) wieviele Stimmen abgefangen haben - mögen sich das (erst nach aufwendiger Recherche entdeckte) vorläufige amtliche Wahlergebnis zu Gemüte führen.
Dort sehen wir: die NPD hat deutlich mehr Stimmen (2,1%) als die FZP ("Fast Zwei Prozent", vormals "FDP": 1,8%*). Zusammen mit den anderen Rechtsradikalen von "pro Deutschland" (1,2%) und "DIE FREIHEIT" (1,0%) hätte es für die Nazis zwar immer noch nicht für die Fünf-Prozent-Hürde gereicht, aber Kohle für ihre Wahlkampfkosten kriegen wohl alle diese drei Fascho-Parteien**...
Respektables Ergebnis (1,5%) auch für die "Tierschutzpartei" ("Pferde - Mädchen - Abenteuer"), wohingegen die PARTEI mit 0,9% leider ganz knapp die Ein-Prozent-Hürde für die Wahlkampfkostenerstattung verfehlte (und trotzdem gut abfeierte; s.u.).
Bei den Großen läuft es wohl auf eine Rosa-Grüne oder gar eine (unverständlicherweise immer noch so genannte) "Große" Koalition hinaus; die rechnerisch ebenfalls gut denkbare Option "Spezialdemokraten+Linke+Piraten" wird seltsamerweise anscheinend nirgendwo auch nur ernsthaft erwogen.
Schlusslichter sind übrigens ausgerechnet die honorige Bergpartei mit lediglich 671 und die altehrwürdige APPD mit sogar nur 401 Kreuzchen, was jeweils 0,0% entspricht - zumindest bei Letzteren gehen da Stimmenanteil und Blutalkoholwert sicherlich weit auseinander.

* Das alte Projekt 18 - bloß diesmal nicht Prozent, sondern Promille...
** Wie ich soeben erfahre, fehlen den Sarrazin- und Wilders-Arschlöchern von DIE FREIHEIT 492 Stimmen (0,03%) für die staatliche Parteienfinanzierung - zu guter Letzt also doch noch eine halbwegs positive Nachricht.

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Sonntag, 18. September 2011
Hitlerjunge Sepp
Sonntag, 18. September 2011, 14:57

Wenn der sympathische Transvestit Ratzinger Sepp aus Oberbayern, von manchen auch "Loisl", von anderen irrtümlich auch "Benedikt" oder gar "Papst" genannt, demnächst eine Rede hält, und zwar nicht im Regensburger Dom vor seinen Spatzerln oder zünftig auf der Wiesn in München, sondern im Bundestag, dann tut er das nicht etwa als Capo der Katholischen Kirche bzw. deren ehemaliger Großinquisitor, sondern als Staatsoberhaupt des Vatikanstaates, immerhin einem Gemeinwesen mit 0,44 km² Grundfläche und doch ganzen 993 Einwohnern.
Recht so! Und demnächst dürfen wir dann wohl erwarten, dass auch der Fürst von Monaco, der Präsident von Nauru und die Capitani von San Marino in "unserem" Parlament ein paar bewegende Worte äußern werden - und zwar hoffentlich in einer halbwegs verständlichen Sprache wie Französisch, Englisch oder Italienisch und nicht ausgerechnet auf Bairisch...

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Wen wählen?
Sonntag, 18. September 2011, 12:41

Da ich nicht (mehr) in Berlin wohne, stellt sich mir die Frage zwar nicht, aber ein bisschen klugscheißern will ich natürlich trotzdem.
Normalerweise wäre die Partei meiner Option die Linke*, aber ich kann durchaus verstehen, dass diese nach zehnjährigem Mitregieren und vielen zumindest fragwürdigen Entscheidungen für viele Berlinerinnen und Berliner nicht (mehr) die erste Wahl darstellt.
Dann wäre da noch die PARTEI, die zwar durch ihr beeindruckend klares Programm zu bestechen weiß, allen (natürlich gefälschten) Umfragen zufolge aber keine realistische Aussicht auf den Übersprung der Fünf-Prozent-Hürde hat (aber wohl eher noch als die - wie hieß sie noch gleich - "FDP"?).
Und dann wären da noch die PIRATEN, die sich erfreulicherweise für Informationsfreiheit, Datenschutz, Transparenz, direkte Bürgerbeteiligung, freie Bildung und die Legalisierung von Cannabis sowie ein bedingungsloses Grundeinkommen, einen allgemein kostenlos nutzbaren öffentlichen Nahverkehr u.v.a. die direkte Demokratie einsetzen und damit wohl in den Senat einziehen werden, wo sie meines Erachtens einen prima Koalitionspartner für die bisherige rosa-rote Regierung abgäben.
Über alle anderen ohnehin für normale Menschen unwählbaren Parteien möchte ich heute gnädigst den Mantel des Schweigens breiten.

* Eine lustige(?) Marginalie am Rande bzw. Ende: Gregor Gysi hörte bei Finanzfrage auf Verona Pooth - nämlich keine Aktien zu kaufen. Aber, aber, lieber Gregor - brauchtest du für diese naheliegende Entscheidung tatsächlich den Ratschlag von der Dame "mit dem Blubb"?

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WwW - Welch widerliche Wichser
Sonntag, 18. September 2011, 12:07

Da geraten in Berlin ein paar jugendliche Halbstarke, mutmaßlich ziemlich breit, an einem sehr späten Freitagabend (objektiv: Samstagmorgen) aneinander; ein angehender Bundeswehrsoldat(!) italienisch-bulgarischer Herkunft* wird dabei (wahrscheinlich in Ermangelung hieb- und stichfester Kleidung und tödlicher Schusswaffen) so panisch, dass er quasi kopflos auf eine befahrene Straße flüchtet (und dort unglücklicherweise tatsächlich den Kopf verliert); sein ebenfalls stiften gegangener Kumpel(?) äußert die Vermutung(!!), bei den drei Kontrahenten habe es sich um "Nordafrikaner oder Araber"** gehandelt - und gleich kriechen hier (und auch hier) die rechten Ratten aus ihren Löchern und schwadronieren über Multikulti, Todesstrafe, ''Ausländer raus'' u.ä.
Es ist wieder mal einfach nur zum Kotzen!

* Unpassenderweise fällt mir dazu ein alter Witz auf Kosten der einstigen "Waffenbrüder" (Zweiter Weltkrieg) ein:
"Wie sieht die italienische Kriegsflagge aus?" - "Weißes Kreuz auf weißem Grund!"
(Es darf meinetwegen gelacht werden, aber bitte nicht zu laut...)

** Diese Vermutung war offenbar falsch - laut Berliner Morgenpost haben sich zwei der drei Gesuchten freiwillig gestellt und sind weder Araber noch Nordafrikaner, sondern "türkischen Ursprungs" - aber solche feinen Unterschiede sind den faschistischen Maulhelden ja ohnehin schnurz- und piepegal.

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