
Nicht unbedingt empfehlenswert: bei Damenbesuch das Tausend Seiten starke, reich bebilderte Standardwerk Männerphantasien von Klaus Theweleit neben dem Bett liegen zu haben...
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Nachdem sich der designierte Kanzlerkandidat der immer wieder verräterischen Spezialdemokraten, laut Oskar Lafontaine "der Schlimmste der Agenda-Politiker", dezidiert gegen ein Bündnis mit den beiden (m.o.w.) fortschrittlichen Parteien im parlamentarischen Spektrum ausgesprochen hat, möchte ich meine alte Anregung wiederholen und Linken und Piraten dringend empfehlen, schon im Vorfeld der Bundestagswahl zusammenzuarbeiten und womöglich auch auf einer gemeinsamen Liste zu kandidieren - denn warum sollte im "Bund" nicht möglich sein, was in der hessischen Landeshauptstadt so trefflich funktioniert?!
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☞ Ceterum censeo capitalismum esse opprimendum.*
* "Außerdem bin ich der Meinung, dass der Kapitalismus überwunden werden muss."
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Gestern ist der Schauspieler, Synchronsprecher, Moderator und Komiker Dirk Bach völlig überraschend im Alter von nur(?) 51 Jahren und unter bislang unbekannten Umständen gestorben - er hinterlässt außer einem gewaltigen Rauschen im Blätterwald v.a. ein nunmehr halb verwaistes Dschungelcamp.
Ebenfalls gestern ist der marxistische Sozial- und Wirtschaftshistoriker Eric Hobsbawm nicht ganz so überraschend im Alter von 95 Jahren an Lungenentzündung gestorben - er (der seinen lustigen Nachnamen einem Großelternpaar namens "Obstbaum" verdankt) hinterlässt neben einer faszinierenden Lebensgeschichte und einem umfangreichen Œuvre (darunter auch das originelle Werk "Uncommon People: Resistance, Rebellion and Jazz" von 1998) auch folgende anrührende (und nur ein klein wenig eitle) Sentenz zum Ideal des Kommunismus, mit der ein sehr lesenswerter Nachruf von Franziska Augstein in der heutigen SZ (S. 11; leider - noch? - nicht online) schließt:
Ich weiß, dass der Weg in die Hölle mit Idealen gepflastert ist - und doch: Seine Ideale machen den Menschen menschlich. Ich glaube, dass Leute wie wir, die einst versucht haben, das Leben der Menschen zu verbessern, ohne irgendetwas für uns selbst erreichen zu wollen, an dem roten Faden wirken, der die politische Geschichte der Menschheit durchzieht.
Ganz so selbstlos würde ich es zwar nicht sehen, denn eine Verbesserung des Lebens der Menschen käme doch am Ende jedem Einzelnen zugute; aber an diesem roten Faden ein wenig mitzuspinnen, würde ich auch mir selber - und uns allen - als höchste Ehre anrechnen.
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* "Außerdem bin ich der Meinung, dass der Kapitalismus überwunden werden muss."
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Heute wird Günter Wallraff 70 Jahre alt, und eigentlich wäre mir das Lebenswerk des alten Einschleichers eine begeisterte Würdigung wert - hätte er sich in letzter Zeit nicht gelegentlich etwas fragwürdig betätigt (z.B. als grotesk schlecht zurechtgeschminkter "Afrikaner", wofür er auch von für ihn wohl unerwarteter Seite massiv kritisiert wurde) und geäußert (v.a. mit seiner jüngsten Forderung nach mehr Mohammed-Karikaturen).
Da möchte ich doch lieber eine schöne Stelle (Sure 73, Vers 10) aus dem Qur'an zitieren:
وَٱصْبِرْ عَلَىٰ مَا يَقُولُونَ وَٱهْجُرْهُمْ هَجْرًۭا جَمِيلًۭا
In der Übersetzung von Abdullah as-Samit/Frank Bubenheim & Nadeem Elyas heißt dies (über anti-islamische Spötter): Und ertrage standhaft, was sie sagen, und meide sie auf schöne Weise.
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Abermals sehe ich mich gezwungen, mich über den allgegenwärtigen Verpackungswahnsinn zu echauffieren (und ach! wo käme ich wohl hin, wenn ich meine diversen Empörungen nicht an dieser Stelle ventilieren könnte? Wahrscheinlich würde ich regelmäßig Amok laufen...)
In "meinem" (soll heißen: meiner Heimstatt nächstgelegenen) ALDI gibt es seit einiger Zeit einen "Backautomaten", dessen genauer Funktionsmechanismus mir bislang verborgen geblieben ist. Jedenfalls lassen sich dort per Knopfdruck diverse Brote und Teilchen ziehen, die dann in sogenannte Verbundverpackungen (ziemlich geräumige Tüten aus Papier und transparentem Kunststoff) geräumt werden sollen.
Um Müll zu vermeiden, habe ich dort vorhin zwei Mehrkornbrote und vier Brötchen in eine solche Tüte gepackt, die damit auch ziemlich voll war - sehr zum Unmut der Dame an der Kasse, die meinte, ich solle demnächst die Backwaren separat einpacken, da sie diese sonst schlecht zählen könne. Vielleicht aus Verärgerung über meine Erwiderung, das sei doch kein großes Problem, zwei große und vier kleine Teile, riss ihr beim Einscannen die Tüte ein, und zwei Brötchen kullerten heraus, woraufhin sie rief: "Sehen Sie? Die können sie jetzt nicht mehr essen, wenn ich die anfasse!" und mich aufforderte, die leckeren Dinger selber wieder aufzusammeln. (Zwischenbemerkung: Am Brotautomaten gibt es auch Einweg-"Hygienehandschuhe" aus Plastik "zur Entnahme der Ware", die z.T. tatsächlich auch benutzt werden...) Als ich entgegnete, natürlich könne ich die noch essen (schließlich sah die Dame nicht aus, als hätte sie schmutzige Hände und/oder ansteckende Krankheiten; abgesehen davon war das Kassenfließband sicherlich auch nicht klinisch rein) und ich wolle eben Verpackungsmaterial einsparen, sagte sie noch: "Von mir aus können Sie die Brötchen auch jeweils einzeln in sone Tüte packen - wir haben genug davon!"
Genug? Viel zu viel, würde ich mal sagen...
Ich empfehle daher dringend, überflüssige Verpackungen immer direkt im Laden zu lassen.
Nachbemerkung: Der von mir hier oben verlinkte Wikipedia-Eintrag Plastikmüll in den Ozeanen ist m.E. so abwiegelnd, dass der Verdacht naheliegt, da haben irgendwelchen Kunststoff-Lobbyisten mitgeschrieben (oder zumindest dafür bezahlt) - und auf der Diskussionsseite zum Artikel finden sich Vokabeln wie Grünpisspropaganda u.ä.
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"Warum Marx unrecht hat", will uns und seiner Kollegin Franziska Augstein ("Warum Marx recht hat"; s. dazu auch hier) der ehemalige "Vorwärts"- und heutige SZ-Redakteuer Nikolaus Piper erklären: auf irgendeine Art müssen Entscheidungen der einzelnen miteinander verknüpft werden. Und dazu gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder zentral mithilfe eines Plans oder dezentral mittels des Marktes. Im ersten Fall sind katastrophale Ergebnisse vorhersehbar.
Nun, hier wäre nachzulesen, wie sich die jeweiligen Vorteile dieser beiden Verknüpfungsmöglichkeiten elegant miteinander vereinen ließen: durch eine permanente plebiszitäre Planung bzw. Ermittlung der Bedürfnisse und eine marktwirtschaftliche Berechnung der entsprechenden Löhne und Preise.
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Liebe Süddeutsche,
du machst dir Sorgen um den guten(?) Ruf von Jenny Elvers-Elbertzhagen und wirfst dem NDR vor, dass er eine der schlimmsten voyeuristischen Entgleisungen des Jahres produziert hat, denn du findest es niederträchtig, die ehemalige Heidekönigin und heutige Schauspielerin und Schmuckdesignerin live interviewt zu haben, als es dieser vorsichtig ausgedrückt, nicht gut gegangen sei - "Lall-Auftritt", höhnte die Bild und zitierte ihren Mann Götz Elbertzhagen, dass seine Frau "ohne Frage ein Alkoholproblem" habe.
Aber ist es nicht auch ein wenig scheinheilig, sich einerseits über diese "Entgleisung" zu empören, andererseits aber zu mutmaßen, inzwischen habe vermutlich das halbe Land die NDR-Sendung Das! vom Montagabend gesehen und hinzuzufügen: Daran ändert auch die späte Bitte des NDR an Youtube nichts, Kopien des Videos zu entfernen?!?
Wir (pluralis maiestatis) sind da anders: wir freuen uns über öffentliche Auftritte, gerade auch von m.o.w. Prominenten, im völlig strunzbesoffenen Zustand, und verbreiten sie, solange möglich, auch gerne öffentlich weiter.
Prost!
Scheiß-Zensur! Sobald ich den Mitschnitt irgendwo wiederfinde (hatte das feuchtfröhliche Interview selbst noch gar nicht komplett gesehn), stell ich's hier wieder rein...
Hurra - es ist wieder da!!!
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Was mich an der Debatte um das islamfeindliche Machwerk Innocence of Muslims am meisten nervt, ist die Tatsache, dass irgendwelche angeblichen Experten (die sich damit aber als absolute Ignoranten entlarven, so wie gestern bei Maischberger) diesen billigen stupiden Scheißdreck mit dem Meistwerwerk Das Leben des Brian vergleichen, in dem ja angeblich Jesus aufs Gröbste verspottet werde.
Deshalb hier für all Jene, die (aus welchem Grund auch immer) letzteren Film noch nicht gesehen haben (was sie aber hier sofort nachholen könnten): Es geht dort nicht um Jesus (der nur in einer Szene kurz vorkommt, wie er seine Bergpredigt hält), sondern um einen Burschen namens (Überraschung:) Brian, dessen Leben zwar gewisse Parallelen zu dem von Jesus aufweist (so irren sich die Heiligen Drei Könige anfänglich in der Scheune und landen beim neugeborenen Protagonisten, der am Ende auch gekreuzigt wird), der aber z.B. keineswegs der Gottessohn ist (und das auch nie behauptet), sondern unehelicher Spross eines Römers namens Nixus Minimax; auch wird die Hauptfigur keineswegs über Gebühr veralbert, sondern eher die imperialistische Besatzungsmacht, das Spaltunwesen von K-Gruppen (Volksfront von Judäa gegen Judäische Volksfront, siehe unten) und die Bereitschaft fanatisierter Massen zu blinder Gefolgschaft.
Also: Ich bin zwar kein fanatischer Muslim, könnte mir aber vorstellen, dass mich selbst als solcher ein Film über einen unfreiwillig-falschen Propheten und Zeitgenossen von Mohammed nicht allzusehr auf die Palme bringen würde. Da ich aber andererseits ein großer Monty-Python-Fan bin, kann ich bei weiteren strunzdümmlichen und/oder böswilligen Verunglimpfungen dieser göttlichen Truppe für nichts garantieren...
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Trotz aller Hiobsbotschaften und eigenen frustrierenden Erfahrungen gibt es doch immer wieder Tage, an denen plötzlich so etwas wie allgemeine politische Erkenntnis aufblitzt bzw. zumindest möglich erscheint; so etwa am vorvergangenen Samstag (8. September), als in der SZ-Wochenendbeilage gleich zwei (mich) hoffnungsfroh stimmende Beiträge erschienen:
Einerseits der Aufruf Weiterbauen von Heribert Prantl, in dem er zu dem Schluss kommt: Deutschland braucht das Plebiszit; Europa braucht es auch. (Bliebe mir höchstens noch hinzuzufügen: Die ganze Welt bräuchte eine demokratische, plebiszitäre Struktur...)
Zum Anderen das Porträt über Jean Ziegler von Alex Rühle, in dem es u.a. so schön heißt: Aber der Aufstand des Gewissens wird kommen, eine neue Welt wird entstehen. ,Caminante, no hay camino, se hace camino al andar.'
Oder auch heute, da mich diese beiden (für sich genommen empörenden, in ihrer Wirkung aber hoffentlich aufrüttelnden) Meldungen bei "Google News" begrüßen:
(1.) Reiche trotz Finanzkrise immer reicher:
Die reichsten zehn Prozent der Deutschen verfügen über mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens, der unteren Hälfte der Haushalte bleibt gerade mal ein Prozent.
(2.) Romney lässt die Maske fallen:
Vor reichen Spendern hat Mitt Romney die Anhänger der Demokraten als "Opfer" und Wohlfahrtsempfänger geschmäht: "Mein Job ist es nicht, mich um diese Leute zu kümmern."
Vielleicht wird ja doch noch Alles gut der Untergang der Menschheit wenistens ein bisschen aufgeschoben...?
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Innerhalb des größeren Verblendungs-zusammenhangs, den wir Kapitalismus nennen, bricht der Journalist Tobias Kniebe eine Lanze für das Urheberrecht; denn er findet, dass es Wege geben muss, sehr, sehr reich zu werden und nennt als Beispiel die Milliardärin(!) Joanne K. Rowling. Mehr noch: Genauso muss es all die arroganten Rapper mit ihren Luxusvillen geben und ihren Garagen voller Luxuskarossen... aber warum eigentlich?
Der Punkt ist, dass sie eine symbolische Möglichkeit repräsentieren, aus dem großen Hamsterrad der Existenz schlagartig auszubrechen.
In diesem Punkt möchte ich dem Herrn sogar beipflichten. Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass es für diesen "Ausbruch aus dem Hamsterrad" obszöner Reichtümer bedarf (und schon gar nicht eines exorbitanten "Copy-Rights" samt drakonischer Strafen für kleine Schwarzkopierende), sondern - aber das könnt ihr euch sicherlich schon denken...
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Düsseldorf, den 12. 9. 2012
Sehr geehrter Herr Friedmann,
Sie haben gestern in Düsseldorf eine (wie ich finde) ziemlich gute Rede gehalten, in der Sie jeden Einzelnen in die Pflicht nahmen, gegen rechte Gewalt - und zwar bereits bei deren Anfängen, der Verächtlichmachung bestimmter Personengruppen - aufzustehen und einzutreten.
Ich hätte Sie allerdings gerne gefragt, ob Sie mit diesem Anliegen nicht in der falschen Partei sind; immerhin war es die CDU/CSU (neben der FDP), die nach 1945 vielen ehemaligen hochrangigen Nazis den Weg in die Parlamente der BRD geebnet hat - etwa dem Kommentator der Nürnberger Rassengesetze Hans Globke, der unter Adenauer Chef des Bundeskanzleramts wurde, oder Kurt Georg Kiesinger, Bundeskanzler 1966 bis 1969, der für seine NSDAP-Mitgliedschaft von Beate Klarsfeld öffentlich geohrfeigt wurde; und es war auch die CDU/CSU, die Willy Brandt einst im Wahlkampf als "Vaterlandsverräter" denunzierte, weil dieser im Widerstand gegen Hitler aktiv gewesen war.
Sie haben auch kurz an die rechtsradikalen Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen vor 20 Jahren erinnert; aber wie haben Sie sich eigentlich seinerzeit gegenüber ihrem Parteifreund Rudolf Seiters positioniert, der die Pogromszenen als Legitimation nahm, eine massive Einschränkung des Asylrechts durchzusetzen?
Auch hätten Sie vielleicht ein wenig auf die ökonomischen bzw. kapitalistisch-systemischen Funktionen und Interessen rechter Politik eingehen können; gerade hier in Düsseldorf sicherte sich Hitler 1932 im Parkhotel die Sympathien und die Unterstützung des deutschen Industriellen-Clubs, der dann von seiner Politik der Arisierung und Hochrüstung profitierte - so wie heute die parlamentarischen Arme der deutschen Wirtschaft (also v.a. FDP und CDU/CSU) nach dem alten imperialistischen Motto divide et impera mit Stimmungsmache gegen Ausländer die Unterdrückung und Ausbeutung der eigenen und anderer Bevölkerungen betreiben.
Ich fände es schön, wenn Sie Ihren Worten Taten folgen ließen und aus dieser rechtesten Partei im Bundestag austreten würden.
Mit freundlichen Grüßen usw.
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bringt mancherlei Verderben
In der SZ von heute (S. 30) ist zu lesen, dass rund 233 Milliarden Euro (...) im vergangenen Jahr bundesweit vererbt wurden, somit fünf Prozent des gesamten Geldvermögens aller privaten Haushalte in Deutschland. Dies nimmt die Zeitung zum Anlass, Zehn Gebote beim Erben zu veröffentlichen - u.a., um Besteuerungen zu umgehen.
Nun, die wahren Geschichten von Mord und Totschlag rund um große Hinterlassenschaften sind Legion, und nicht selten sind es die Erblasser selber, die noch zu Lebzeiten sogenannten Erbschleichern auf den Leim gehen oder auch vorzeitig zu Tode gebracht werden, da die Hinterbleibenden an ihre Reichtümer wollen. Aber solcherlei "Auswüchse" sollen hier nicht interessieren - die Frage ist, warum überhaupt etwas vererbt werden kann bzw. sollte.
"Nur in ganz wenigen Ausnahmefällen beruht Vermögen auf eigener Leistung", schreibt Sahra Wagenknecht sehr richtig (zit. nach SZ vom 3. 9. 2003, S.3). Das illustriert ganz anschaulich ein Blick auf die Vermögensverteilung in Deutschland für 2007: Die ärmere Hälfte der Bevölkerung (...) besaß (...) nur 1,4 % des Gesamtvermögens und damit weniger als die zehn reichsten Deutschen im selben Jahr. Dies lässt sich wohl kaum allein mit dem größeren Geschick und Fleiß dieser zehn Superreichen erklären...
Wer besitzt denn z.B. hierzulande den Grund und Boden? Die Mehrheit der Menschen hat davon gar nichts und muss im Gegenteil Miete zahlen für ein Dach über dem Kopf; dann gibt es Viele, die immerhin ein Eigenheim mit kleinem Garten zusammengespart haben. Der überwiegende Teil des Grundbesitzes ist aber in den Händen einiger weniger "adliger" Familien - und diese haben ihn geerbt von Vorfahren, die ihn wiederum im Mittelalter unter (vorsichtig formuliert) dubiosen Umständen an sich gebracht haben.
Es gilt also: Die Ungerechtigkeit von heute ist das Erbe früheren Unrechts. *
Und dagegen gäbe es ein ganz einfaches Mittel: eine Erbschaftssteuer von 100 Prozent!
* Gleiches gilt für die Verhältnisse zwischen den Staaten: die "Dritte Welt" von heute sind die Kolonien von einst, die reichen Industriestaaten dagegen die früheren Kolonialstaaten, die andere Länder "erobert" und ihre Bewohner unterdrückt und ausgebeutet haben.

Verteilung des globalen privaten Vermögens im Jahr 2000
(in Prozent pro Zehntel der erwachsenen Bevölkerung)
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Das könnte Schule machen
Wie passt das vielbeschworene Recht auf Bildung eigentlich mit der allgemeinen Schulpflicht zusammen?
Offenbar nicht so gut...
Zwar sind die Zeiten vorbei, in denen ehemalige Soldaten oftmals fast hundertköpfige Schulklassen mit dem Rohrstock in Schach hielten und ihnen die Flötentöne des Kasernenhofs beibogen; aber auch heute noch ist eine (manche würden sagen: die) Hauptaufgabe der Schule, die Kinder an einem sicheren Ort zu beaufsichtigen, zu disziplinieren und (per Benotung) zu selektieren.
So empfinden Schüler und Lehrer die Schule hauptsächlich als Zwang und reagieren zunehmend mit Unlust, Leistungsverweigerung und häufiger Abwesenheit einerseits, Notendruck, Disziplinarmaßnahmen und innerer Kündigung („Burn-Out“) andererseits. Dabei ist es eine pädagogische Binsenweisheit, dass Unterricht um so erfolgreicher ist, je mehr sich die Unterrichteten für den Lehrstoff interessieren und desto weniger äußerer Druck dabei ausgeübt wird.
Ich persönlich z.B. habe leider in den naturwissenschaftlichen Fächern (die an meiner Gesamtschule auch nur in den Jahrgangsstufen sieben bis zehn unterrichtet wurden, also dem Alter, in dem die Pubertät für mancherlei Ablenkung sorgt) bei durchweg unmotivierten und/oder unfähigen Lehrern so gut wie nichts gelernt – was ich heute derart bedauere, dass ich gerne noch einmal freiwillig in diesen Unterricht ginge (auch auf die Gefahr hin, mir auf billigen Holz- oder Plastikstühlchen die Bandscheiben zu ruinieren). Wenn ich dabei feststellen müsste, dass die Inhalte schlecht vermittelt werden, würde ich heute ebenso dagegen vorgehen wie gegen notorische Störer, denen ich nahelegen würde, ihre Zeit doch bitte anderweitig und anderswo zu verbringen. Dies ist aber leider nicht vorgesehen...
Als ehemaliger Schüler, Student, Lehrer und Dozent weiß ich zudem, wie unbefriedigend und uneffektiv es ist, wenn sich nur eine Minderheit der Anwesenden für den Stoff interessiert; denn die schiere Präsenz einer Mehrheit von Desinteressierten lähmt und verhindert die erfolgreiche Vermittlung und eine lebhafte Diskussion.
Schön wäre es also, wenn die Schule ein Ort wäre, an dem Lehrangebote gemacht würden, die von Interessierten gleich welcher Generation wahrgenommen werden könnten – ohne Pflicht zur Anwesenheit in bestimmten Klassen und ohne selektierende Benotung, in denen interessierte Gruppen verschiedenen (ja, sogar allen) Alters sich gegenseitig helfend gemeinsam wichtige und interessante Inhalte lernen könnten.
Aber dies ist natürlich Zukunftsmusik, solange wir in einem System leben, in dem es nicht darum geht, möglichst vielen Menschen möglichst viel Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, sondern darum, schon die Kleinsten an einen disziplinierten Tätigkeitstakt ab acht Uhr morgens, die unhinterfragte Hinnahme von Strukturen und Inhalten sowie Konkurrenz um gute Noten und Aufstiegschancen zu gewöhnen.
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In der Ostmark gibt es schon wieder ein offenbar gutgehendes Konzentrationslager...

Mangelernährung und Gewaltorgien: Herta L., 79, Chefin der „Sonderanstalt für mutmaßlich kriminelle Asylwerber“ auf der Kärntner Saualm
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➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski