Ente am Ende
Druckfehlerteufel flüchtig
Donnerstag, 28. April 2011, 16:49

Ein Vorkommnis, wie abgekuckt aus den Annalen der Stadt Schilda und eines Dorfes, das gern Weltstadt wäre, würdig: die 100 Seiten dicken und in Hunderttausender-Auflage gedruckten Programmhefte für den ESC müssen von Hand nachbearbeitet werden, denn auf Seite 45 wird irrtümlich ein "Aktionstag der Schwulen" angekündigt, der eigentlich den Schulen vorbehalten sein sollte; diese schelmische Bedeutungsverschiebung wurde dann auch prompt ins Englische übersetzt ("Gay's Day of Action"), woraufhin die BLÖD-Zeitung ungewohnt spaßig - nein Verzeihung, es ist doch der ehrenwerte BILD-Blog - titelt: Wenn das Schwule macht!
Nun werden die coolen Checker an den Schulen dieses Landes ohnehin feststellen, dass dieser gesamte Schlagerzirkus sowieso nur was für Schwule sei, womit sie (wie die Ueckerin erzählt) gar nicht mal so unrecht hätten. Mein Mitgefühl gehört in dieser Angelegenheit übrigens weniger den Verbrechern des romanhaft ausgewalzten Programmheftes, also der "Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH", sondern den armen Ein-Euro-Jobbern, die jetzt all diese Aufkleber in die Schwarten einpflegen (und obendrein bei der englischen Version noch das I in "Wielcome" überpinseln) dürfen. Und vermutlich wird für den Schaden auch noch irgendein armes Würstchen in der Druckerei haftbar gemacht...

senf dazu



uwe sak, 2011.04.28, 19:33
Ich kenne auch einige Hetero-Anhängerinnen des Wettbewerbs. Nun bin ich ein Hetero-Sch....-Träger, wie die Feministinnen wohl sagen würden. Und auf dem Wettbewerb stehe ich in der Tat nicht. Das Ergebnis interessiert mich schon irgendwie, aber die ganze Nacht das Tralala schauen, von Songs die am anderen Tag kein Schwein mehr kennt, nö.

Ich zapp da auch immer wieder mal rein - allerdings nicht bei den Liedern, sondern bei der Punktevergabe, die ich meistens ganz spannend zum Mitraten finde...
senf dazu
 

jotwede, 2011.04.28, 22:50
Ich arbeite im druckenden Gewerbe. Die Story war heute Betriebsthema und wir haben uns köstlich beömmelt.
Kommt gar nicht selten vor, auch bei uns.
Und Schuld. Schuld hat der, der vor Drucklegung den Korrekturabzug abgesegnet hat.
Das ist oft der Autor selbst, der hat den Text schon 17 mal gelesen und ist somit betriebsblind, Fehler überließt man dann.
Also mein Tip, sollten Sie jemals in so eine Situation kommen:
Lassen Sie lieber ein drittes und viertes Auge den Text lesen.

Wahrscheinlich gibt es ja in diesem Fall keinen einzelnen "Autor" - aber wer auch immer da beim Lektorat geschludert hat, wird sicher nicht viel zu lachen gehabt haben.
(Wobei ich ja stark vermute, dass das überzählige W nicht ganz zufällig da hingeraten ist. Für einen "normalen" Tippfehler ist es auf der Tastatur einfach zu weit von den umgebenden Buchstaben H und U entfernt... ; )
senf dazu
 
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