Ente am Ende
Na sowas...
Dienstag, 28. Juni 2011, 12:37

Die Empörung über den Zeitlupen-Ausstieg, dem jetzt auch die Grünen am Weltschamtag ihr Placet gegeben haben (adn berichtete), gebiert vorher kaum für möglich gehaltene Koalitionen: dass sich unter dem Offenen Brief: Jeder Tag Atomkraft ist einer zu viel von Greenpeace die üblichen Verdächtigen wie die ehemalige Schimmi-Gespielin Renan Demirkan, die Fassbinder-Muse Eva Mattes, die RAF-Aktivistennichte Katharina Wackernagel, die Fernseh-Kochlöfflerin Sarah Wiener, der Lindenstraßen-Berber Harry Rowohlt, der Allzweck-Philosoph Roger Willemsen, der Klavier-Kokser Konstantin Wecker, der Punkrock-Arzt Bela B. Felsenheimer oder der alte Öko-Reporter Franz Alt wiederfinden, ist ja weniger erstaunlich; dass aber auch Stefanie Hertel und Stefan Mross, das ehemalige Traumpaar der (oft - und das wohl meist zu Recht - als scheißreaktionär verschrieenen) volkstümlichen Musik, zu den Unterfertigten zählen, das finde ich dann doch eine schöne Überraschung!

senf dazu



cassandra_mmviii, 2011.06.28, 16:19
Atomkraft ist nicht konservativ. Warum sollten also nurLinke dagegen sein?

Gegen Atomkraft zu sein ist vielleicht auch nicht unbedingt progressiv. Seinen Namen für eine Greenpeace-Protestkampagne herzugeben, die sich gegen die aktuelle Regierung richtet, ist dann aber doch widerständiger, als ich den beiden Trachtenträgern zugetraut hätte; und ich könnte mir vorstellen, dass sie damit auch einige Sympathien in ihrer Zielgruppe aufs Spiel setzen.


ich sage seit ein paar Jahren immer das gleiche, aber irgendwie hört mir ja nie einer zu.

Also noch mal:
die Fronten haben sich verschoben. Wenn "früher" im Hofladen oder am Bio-Stand einkaufen was für Hardcore-Ökos war, trifft man da heute aucn ein ganz anderes Publikum.
"Naturschutz ist Heimatschutz" sagen die Nationalen und schockieren damit die Linke, die doch immer geglaubt hat dass sie als einzige den bedrohten Grünmantelfrosch oder den heimischen Zwerghamster ins Herz geschlossen haben.

Die "konservative" Partei wird von einer Frau geführt und die inoffizielle Nr 2 fordert die Frauenquote, einst ein Grüner Klassiker.

Sarah Palin ist Frau, konservativ und weit vom Heimchen am Herd entfernt.


Das ist alles etwas komplizierter geworden.

Ach, das war "früher" auch nicht so eindeutig; ich weiß noch gut, wie ich vor über 20 Jahren einmal im Reformhaus zu meiner Bestürzung auf recht(s) eindeutiges "Blut-und-Boden"-Schrifttum stieß...
Und dass sich bei den Grünen schon zu deren Gründerzeiten neben friedensbewegten Stricklieseln beiderlei Geschlechts auch extreme Rechtsausleger und dubiose Verschwörungstheoretiker allerlei Couleur tummelten, weiß ich auch noch ganz gut. (Der obenerwähnte Franz Alt stammt meines Wissens ja auch ein bisschen aus diesem Dunstkreis...)


die braunen Wurzeln der grünen Bewegung... irgendwann will ich mir das nch mal näher ansehen.

Als junger Teen war ich ja fest überzeugt, dass man Grüne an den eigenartigen Namen erkennt. Die "grüne Kolonie" bei uns im Dorf hatte irgendwie eigenartige Namen: Ortrun und Sieghild, Edelgart und wie sie noch alle hiessen. Heute alles ältere Damen... Als mir klar wurde, wer in welchem Jahrgang seine Kinder bevorzugt so genannt hat, war ich erstmal platt.

Und natürlich kann keiner was für seinen Namen oder die politischen Wirrheiten seiner Eltern.

Zu den bräunlich verfärbten Grünen fallen mir vor allem die Namen Herbert Gruhl und Alfred Mechtersheimer ein...
Und zu den nationalen Wurzeln des Ökologismus fand ich (auch wenn ich die WELT ungern verlinke) diesen Artikel ganz instruktiv.
senf dazu
 
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