Ente am Ende
Verschnürungstheorie
Montag, 29. August 2011, 15:59

So wie jedes der Sprache mächtige Wesen wahrscheinlich bestimmte Worte und Formulierungen besonders gerne hat, vernimmt und verwendet, so gibt es umgekehrt Vokabeln und Redewendungen, gegen die sich (aus Gründen konkreter oder diffuser Natur) Abneigungen entwickeln. Mir persönlich z.B. wird mittlerweile nahezu körperlich übel, wenn ich hören oder lesen muss, dass irgendwo von irgendwem wieder mal ein "Maßnahmen-" oder "Rettungs-Paket geschnürt" wird. Meistens geht es dann darum, dass irgendwelche "Maßnahmen" (in aller Regel Sparmaßnahmen) zusammengebastelt werden, die dann der zu "rettenden" Institution (z.B. einer Bank) zur Verfügung gestellt bzw. (z.B. einem Staat wie Griechenland) aufgenötigt werden. Dafür mag die Metapher des Pakets ja durchaus hingehen; nach meinem (zugestandenermaßen unmaßgeblichen) Sprachgebrauch aber wird ein Paket (ebenso wie ein Päckchen oder auch ein Koffer) gepackt und dann (mittlerweile aber eher selten) am Ende vielleicht noch mit Kordel verschnürt (oder häufiger doch mit Paketband zugeklebt); schnüren dagegen tut (in der Sprache der Waidmänner und -frauen) der Fuchs, wenn er hurtig durch die Gegend trabt.
Nun ja - mag sein, dass diese Politclowns und Wirtschaftsverbrecher, wenn sie uns erzählen, wie sie ihre Scheiß-"Pakete schnüren", den Eindruck erwecken wollen, sie wären ganz besonders ausgefuchst...

senf dazu



sturmfrau, 2011.08.29, 16:02
Was erwartest Du von einer Regierung, deren Witzfigur von einem Außenminister nichtmal gescheit Libyen sagen kann?

Von diesem Gruselkabinett erwarte ich in der Tat gar nichts mehr - Gutes ohnehin nicht.
Allerdings fände ich es beinahe tragisch, wenn besagter Außenminister ausgerechnet für seine m.E. einzig löbliche Amtshandlung - der Nicht-Teilnahme am Libyen-Krieg - jetzt zurücktreten müsste.
senf dazu
 
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