Ente am Ende
Wen wählen?
Sonntag, 18. September 2011, 12:41

Da ich nicht (mehr) in Berlin wohne, stellt sich mir die Frage zwar nicht, aber ein bisschen klugscheißern will ich natürlich trotzdem.
Normalerweise wäre die Partei meiner Option die Linke*, aber ich kann durchaus verstehen, dass diese nach zehnjährigem Mitregieren und vielen zumindest fragwürdigen Entscheidungen für viele Berlinerinnen und Berliner nicht (mehr) die erste Wahl darstellt.
Dann wäre da noch die PARTEI, die zwar durch ihr beeindruckend klares Programm zu bestechen weiß, allen (natürlich gefälschten) Umfragen zufolge aber keine realistische Aussicht auf den Übersprung der Fünf-Prozent-Hürde hat (aber wohl eher noch als die - wie hieß sie noch gleich - "FDP"?).
Und dann wären da noch die PIRATEN, die sich erfreulicherweise für Informationsfreiheit, Datenschutz, Transparenz, direkte Bürgerbeteiligung, freie Bildung und die Legalisierung von Cannabis sowie ein bedingungsloses Grundeinkommen, einen allgemein kostenlos nutzbaren öffentlichen Nahverkehr u.v.a. die direkte Demokratie einsetzen und damit wohl in den Senat einziehen werden, wo sie meines Erachtens einen prima Koalitionspartner für die bisherige rosa-rote Regierung abgäben.
Über alle anderen ohnehin für normale Menschen unwählbaren Parteien möchte ich heute gnädigst den Mantel des Schweigens breiten.

* Eine lustige(?) Marginalie am Rande bzw. Ende: Gregor Gysi hörte bei Finanzfrage auf Verona Pooth - nämlich keine Aktien zu kaufen. Aber, aber, lieber Gregor - brauchtest du für diese naheliegende Entscheidung tatsächlich den Ratschlag von der Dame "mit dem Blubb"?

senf dazu



symbolon, 2011.09.18, 23:31
ich empfinde die piraten als alternativlos

in meinem freundes und bekanntenkreis(18-28) wählt sie fast jeder

ich danke der partei für ihre anstöße, sie muss nicht gewählt werden um zu wirken :)

Wär ja schön gewesen, wenn die Piraten jetzt mit den Linken und den Spezialdemokraten die Regierung bilden würden - aber das scheint ja gar nicht zur Debatte zu stehen. Statt dessen läuft es jetzt wohl am Ende sogar auf eine SPD-CDU-Koalition hinaus - gegen drei m.o.w. "linke" Oppositionsfraktionen...

ihre träume möcht ich mal haben. gerade in berlin sind linke und piraten sowas von derart unkompatibel...
die piraten sind die zweite der postmaterialistischen parteien, die es in ein parlament geschafft hat. das wird für sich schon spannend genug, ob die neuen sozialen bewegungen a) sich in dieser richtung überhaupt weiterhin manifestieren, und b) ob es dann auch diese partei überhaupt überlebt. was für mich ok wäre. (auch wenn sie von "pirat*innen" noch weit entfernt sind.)

Über persönliche Querelen und Verwerfungen weiß ich nichts, aber von der Programmatik her sehe ich zwischen Linken und Piraten doch mehr Gemeinsames als Trennendes.
Und ein paar kaum gebrauchte, scheckheftgepflegte Träume hätte ich auch günstig abzugeben...
senf dazu
 
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