Jetzt meckern und mosern sie wieder alle, auf Twitter (#esc, #usfm, #cascada) und im Feuilleton: "Unser Song für Malmö" (i.e. der diesjährige Beitrag zum Eurovision Song Contest, formerly known as Grand Prix Eurovision de la Chanson) sei Frikadellen-Pop und repräsentiere die Dicofoxdiktatur der Festzelte (Hans Hoff in der heutigen SZ); ja sogar Volkes vermeintliche Stimme barmt: Haben wir wirklich nichts Besseres für den Grand Prix? und bemängelt u.a., dass das Stück ein Wiedergänger des Vorjahressiegers sei...
Ist ja alles richtig. Aber was soll's? Radiohörer, "Fachjury" und Fernsehzuschauer haben ziemlich einhellig gewählt - und mal ehrlich: was könnte dieses sexismusgebeutelte Land besser vertreten als eine prollige blonde Walküre (die Dieter Bohlens Schwester sein könnte) in einem reichlich knappen Lederdirndl mit plattestem Kirmes- und Ballermann-Gestampfe, obendrein einem Plagiat (Musik: T. Guttenberg; Text: A. Schavan, heißt es hämisch im Netz)? Teutonischer geht es doch kaum, zumal die Band Cascada mit 30 Millionen verkauften Tonträgern auch optimal zum Exportweltmeister passt.
Recht launig hat es Die PARTEI auf Fratzbuch kommentiert: Deutschland entging knapp der Katastrophe: Miss Piggy fährt nach Malmö. Bestimmt kann sie auch besser blasen als diese halbwüchsigen Bayern. (Gemeint sind wohl die zweitplatzierten wackeren Waldschrate LaBrassBanda)
Also: gute Demokraten und Patrioten holen laden sich jetzt ein paar der einschlägigen Natalie Horler Desktopmotive runter und erweisen somit Ehre, wem Ehre gebührt!

Oder hätten "wir" am Ende etwa eine Malmöerin nach Malmö schicken sollen?

Sie lesen zuviel Meinung, Herr 666. Dabei haben Sie eine derart hübsche eigene Solche.

Was es bei Frau Horler großartig von sich zu spritzen gäbe, erschließt sich mir nicht. Wenn sie denn tatsächlich dermaßen übergewichtig wäre, wie überall behauptet wird ... vielleicht.
Speck ist sexy, sogar bei Plagiatblondinen.

Ich persönlich hätte mich bzw. mein fachliches Lob als musikalischer Laie lieber auf die Sängerin der Musikkombo "Mobilée" ergossen, zumal das für zivilisiert zu vollziehenden Vollzug benötigte Mobiliar im Beitrag schon mit inbegriffen war ... für mich der Inbegriff von Klasse und Anstand.

Wäre das großdeutsche Reich noch immer am Erlangen der Weltherrschaft interessiert, empföhle sich Ben Ivorys Bühnenshow ... zumindest für europäische Epileptiker die größte Gefahr für Leib und Leben im trällernden Feld.
Der heutzutage eher verkappt vorhandenen Fremdenfeindlichkeit zuzutraun gewesen wäre ebenso der Export eines arischen Duos mit der Vokabel "Blitz" im Namen.


Ich hoffe auf einen verdienten letzten Platz für Deutschland beim Contest. Die relativ erfolgreichen Raab-Jahre wirkten auf mich irgendwie .... ungut ... als habe sich eine interdimensionale Anomalie aufgetan ... es lief der sprichwörtliche "falsche Film".

Verlogen freundliche Grüße.

Ich fand den Sieg von Cascada, wie oben genannt, auch recht logisch. Ein Kompromiss aus den 3 "Jurys".
Mein Song wäre Mojca Erdmann mit den Priestern gewesen. Platz 2 Nica & Joe. Platz 3: Cascada.