Grade ne Doku auf MDR gesehen über den Lynchmord an Jesse Washington, einem 17jährigen Schwarzen, der im Jahre 1916 der Vergewaltigung und des Mordes an der (weißen!) Frau seines Chefs (der diese wohl selber umgelegt hatte) für schuldig befunden und dann aus dem Gerichtssaal weg zu einem im Stadtzentrum errichteten Scheiterhaufen geprügelt, dort aufgehängt, geteert, angezündet und langsam geröstet, wobei ihm noch Finger, Ohren und Genitalien abgeschnitten wurden, alles bei zunächst noch lebendigem Leibe und am hellichten Tage; gut 15.000 brave Bürger von Waco/Texas (etwa die Hälfte der Einwohner) machten begeistert mit bei dem Spektakel (das sie launig als "Barbecue" bezeichneten); nahmen die Kinder auf die Schultern, damit diese besser sehen konnten; schossen fröhlich Fotos, von denen einige hinterher als Postkarten (s.o.) verkauft und verschickt wurden; und nahmen sich Teile der Leiche als Andenken an diesen unvergesslichen Spaß mit nach Hause.
Zu irgendeiner Art von Rechenschaft wurde keiner der Beteiligten gezogen. Dazu war das Geschehen wahrscheinlich einfach zu alltäglich. Auch heute noch freuen sich rechte Amis gelegentlich, wenn ihnen Schwarze zu frech werden, scherzhaft auf eine Lynching Party, so wie heuer Fox-Nachrichtenmann Bill O’Reilly mit Blick auf die First-Lady-to-Come Michelle Obama...
Bin mal dran vorbei gefahren, da gute: in der Nähe ist Austin!
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski