Gibt es das eigentlich - Menschen, die von A bis Z Scheiße sind? Die immer schon Scheiße waren und es voraussichtlich auch für immer bleiben werden? "Nein!", möchte man da beherzt ausrufen, "das kann nicht sein" - jeder Mensch habe doch irgendwo tief drin in seinem Inneren einen guten, vielleicht winzigen, vielleicht längst verschütteten, aber doch guten Kern; und selbst Adolf Hitler war doch in seiner Jugend ein romantischer Schöngeist, wollte Malerei studieren, schwärmte für die Schmöker von Karl May und liebte die Musik Richard Wagners...
Tja. Und dann liest man (in der SZ vom Montag, 29.12.2008, S.3; leider nicht online), wie Kai Diekmann, seines Zeichens Bild-Chefredakteur, selbsternannter Anti-68er und humorloser Prozesshansel, von der eigenen 17jährigkeit schwadroniert, in der er gegen den Strom geschwommen sei, nämlich für die Nachrüstung demonstriert, einen Pro-Franz-Josef-Strauß-Anstecker getragen und in seiner Schülerzeitung ein siebenseitiges Interview mit Helmut Kohl gebracht habe; daraufhin zeigt diese arme Wurst stolz das damalige Portemonnaie her: "Vorne ist der Name Helmut Kohl eingeprägt. Er hat es mir geschenkt, damals, noch bevor er Kanzler wurde."
Es gibt sie also doch, solche Typen: die durch und durch Scheiße sind, waren und sein werden. Oder auch nicht sein werden. In diesem Sinne: Auf bessere Zeiten!
Dieser Beitrag hat mich sehr erheitert - gut so am Jahresanfang. Gibt ja nicht immer was zu lachen.
Wenn ich zu ein bisschen Heiterkeit beitragen durfte: Freut mich : )
Wobei ich mich natürlich selbst erstmal tierisch geärgert habe über das an Dummdreistigkeit und Selbstgefälligkeit kaum zu überbietende Geseier von diesem K.D. - vor allem die Behauptung, mit all den anderen Kohl-Wählern mehrheitlich gegen irgendeinen Strom geschwommen zu sein - au weia, ich kriege schon wieder ne Übersäuerung!
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski