Eigentlich hatte ich mir ja fest vorgenommen, zum Krieg in Gaza keine Stellung zu nehmen, zumal man bei differenzierter Sicht der Dinge ganz schnell von Parteigängern beider Seiten entweder als Antisemit (von hysterischen Antideutschen und anderen) oder aber als Reaktionär und/oder Islamophobiker verschrien wird - aber als ich eben in der blöden FAZ ("Das ungeliebte Land" von Wolfgang Günter Lerch - online blöderweise nur für Abonnenten, sonst auf S.10 der Printausgabe, die ich versehentlich hier zuhause habe) lesen musste, dass ultrarechte Siedler mit etwa 8000 Leutchen - bis 2005 von der Armee geschützt - 40% des Gaza-Gebiets von ca. 360km2 beanspruchten, in dem immerhin auch schon 1.500.000 Palästinenser lebten, da kriegte ich doch einen riesigen Hals.
Man muss sich das mal in Zahlen vorstellen: 8.000 Israelis auf 144km2 (macht 55,5 Menschen pro Quadratkilometer) stehen 1,5 Millionen auf 216km2 (= 6.944 Menschen pro Quadratkilometer) gegenüber - und das spiegelt wohl ungefähr das Verhältnis der Werte wieder, die die offizielle und eben leider auch ultrarechte israelische Politik einem israelischen und einem palästinensischen Menschenleben beimisst (nämlich 1 zu 125).
Natürlich ist es nicht hinnehmbar, dass aus dem von der Hamas regierten Gebiet ständig Raketen auf Südisrael fliegen, auch wenn diese fast immer wirkungslos irgendwo in der Wüste verpuffen. Aber anderthalb Millionen Menschen auf kleinstem Raum zusammenzupferchen, von Lebensmittellieferungen abzuschneiden und dann zu bombardieren, das ist ja nun wirklich das Allerletzte. Da kommen nicht nur Erinnerungen an die Townships aus der Zeit der südafrikanischen Apartheid auf, sondern auch solche an das Warschauer Ghetto - so geschmacklos sich dieser Vergleich auch ausnehmen mag.
kleiner korrekturanmerkung nebenher: Quadratmeter wäre wirklich etwas eng, sind wohl doch quadratkilometer, oder? Oder ist der Gazastreifen so groß wie unser Pennymarkt? ;-) Dann werden die Kassamraketen wahrscheinlich von der wc-abteilung aus abgeschossen, da deren Bedienende eh schon verschissen haben...wehe die israelis besetzen die weintheke!!
Es war lange klar, dass es mit dem Raketenbeschuß und immer neuen Provokationen der Palestinenser so nicht weitergehen kann.
Wenn der Hamas ihr eigenes Volk nur ein Penny wert gewesen wäre, hätten sie sie die Weiße Fahne rausgehängt, mit den Raktenbeschuß aufgehört und sich Verhandlungsbereit verhalten bevor die israelischen Bomben gefallen sind.
Diese Situation haben sie selber zu verantworten. Auch das Volk, welches sich hinter die radikal-islamistisch-terroristische Hamas stellt.
Und das sie auf so engem Raum leben sind sie ebenfalls selber schuld. Die se Hams und schon vorher die Fatach und der Arafat sie alle haben nie den Staat Israel akzeptiert. Sie haben sich mit dem Frieden nie anfreunden können...
Nun ja, "selber schuld" kann man ja wohl so nicht sagen - immerhin hat Israel das Gaza-Gebiet nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt und zur Besiedlung freigegeben, und da waren die Leute, die dort schon wohnten, scheißegal. Dass die arabischen Nachbarstaaten Israel von Anfang an bekämpft haben, ist m.E. soweit nachvollziehbar (wenn auch nicht zu rechtfertigen), dass der neue Staat als Quasi-Kolonie von UN-Gnaden gegen den Willen der betroffenen ansässigen Bevölkerung gegründet wurde - insofern wäre es tatsächlich historisch gerechter gewesen, man hätte den "Judenstaat" irgendwo im deutsch-österreichischen Grenzgebiet gegründet (sagen wir: Bayern + Niederösterreich ; ), wie es z.B Ahmadinedschad gelegentlich erwähnt, aber da waren natürlich nicht nur zionistische, sondern auch westlich-imperialistische Interessen davor.
Immer wieder wurde Israel angegriffen oder von anderen wie den römern und zu neutestatmentlichen Zeiten von den Römern beherrscht und trotzdem hat sie keiner kleingegekriegt.
Es ist nur recht und billig, dass sie auch wieder Ihr Land vor 60 Jahren zurückbekommen haben. Die Palestinenser wollten noch nie wirklich friedlich mit den Juden zusammenleben.
Man denek auch nru an die ganzen Selbsmordattentate die die Palestinenser in Israel verübt haben. Und die Raketen, so prmitiv sie auch gebaut sind, haben sehr wohl Opfer von den Israelis im Süden abverlangt. Davon ab leben 1 Millionen Juden im Süden unter dem täglöichen Beschuß und so ständig in Angst.
Dass nicht allzuviele Israelis durch den raketenbeschuß ums Leben gekommen sind hat aber nicht nur mit den amateurhaften Bau der raketen zu tun, sondern in erster Linie hat die Israelische Bevölkerung gelernt mit dieser ständigen Bedrohung zu lben und sich zu schützen.
Da gibts ne ziemlich gute Doku gerade auf der ZDF mediathek die unter anderem auch live zeigt wie dass kurz vor einem Raketenangriff abgeht. Da gibts überall im südliche Gebiet Radarantennen und angeschlossenen Sirenen und Lautsprecher, die dann 20 sekunden vorher warnen und die Leute müssen dann in extragebauten raketengeschützen Unterstände flüchten. Viele Dächer haben extra eingelasse Metallschutz in einer schräge an den Fenstern und die Doku zeigt einen Kindergarten, der komplett in einem gepanzerten Haus ist, ein Bunker für Kinder!
Ist ganz interessant der Titel der Doku lautet: Gefährliche Nachbarn
Momente mal:
"Israel historisch gesehen schon immer dieses Land bewohnt hat"???
Tatsache ist doch, dass seit der Niederschlagung des Aufstandes im Jahre 135 die Israeliten "in alle Winde zerstreut" waren und lebten (sog. "Diaspora"), wobei ein nicht unbeträchtlicherTeil auch unter Arabern/Muslimen gelebt hat und dies meist sogar besser als unter/mit Christen (wo es schon öfter mal zu Pogromen kam).
Wenn es "nur recht und billig" wäre, nach über 1800 Jahren "sein" Land zurückzuerhalten, müssten z.B. auch alle rechtselbischen Gebiete (= die vormalige DDR) den Slawen zurückerstattet werden, die da nämlich bis ins 10. Jahrhundert gewohnt haben (zugegeben: eine irgendwie bestechende Idee ; )
Von den Indianern und ihrem Exklusivrecht auf Amerika, das aus diesem Grundsatz erwachsen würde, gar nicht zu sprechen...
Klar ist es schlimm für die ganz normalen Israelis, wenn sie in ständiger Angst vor Selbstmordattentaten und Raketenangriffen leben müssen. Aber sie haben wenigstens die theoretische Möglichkeit, woanders hinzugehen, im Gegensatz zu den einkasernierten Gaza-Bewohnern.
Ganz im Gegenteil, eigentlich ist doch dann den Juden Ihr Recht zuteil geworden wofür zum Beispiel die Indianer heute noch kämpfen!
Also wie man mal wieder sieht kann man die Medallie immwer von zwei seiten sehen.
Jedenfalls nur wiel andere Ihr Lan dnicht zurückbekommen haben sollte man das Unrecht nicht als Gottgegeben oder den Normalfall ansehen, wenn dann doch mal Recht geschieht
Du schreibst mir aus dem Herzen. Wenn man beide Seiten kritisiert, die für diese Tragödie nunmal verantwortlich sind, bekommt man von 2 Seiten Prügel. Der beste Beweis, dass man so falsch nicht liegt.
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski