Ente am Ende
Staubwirbel, stinkend
Freitag, 23. Januar 2009, 15:18

In letzter Zeit stauffenbergt´s ja auf allen Kanälen, im Blätterwald und sogar im Kino derartig, dass es nur so staubt - schön, dass Richard J. Evans im SZ-Magazin endlich mal daran erinnert, dass dieser C.S.G.v.S. keineswegs der dufte Typ war, als der er jetzt gerne dargestellt wird, sondern genauso ein rückwärtsgewandtes, gutsherrliches, dünkelhaftes, stinkstiefeliges, herren-menschelndes Adelsarschloch wie die meisten seiner bekackten Wehrmachtsoffizierskollegen, einschließlich seiner dilettantischen Mitverschwörer.
Was ich mich frage: wieso hat nicht einer dieser heldenhaften Herren einfach mal seine Knarre gezückt und seinem Boss kurzerhand ne Kugel zwischen die Augen geknallt? Stattdessen dieses stümperhafte Rumgemache mit selbstgebastelten Höllenmaschinchen - peinlich, peinlich...

senf dazu



orwel1984, 2009.01.23, 21:42
würde mal sagen, dass weiterhin viele quellen deutscher nationalsozialischer vergangeheit oder unter verschluss sind, oder mit absicht manipuliert und dem volke verkauft werden.
der artikel ist teilweise gut gelungen, nur wird die wichtigste tatsache "übersehen"/"verschwiegen"/oder wusste der author nichts davon...stauffenberg und seine mithelfer waren seitens des britischen geheimdienstes beauftragt worden, den attentat zu verüben.ziel war, die deutsche wehrmacht aus "verlorenem" westeuropa richtung ost (russland) zu schieben, um den kommunismus zu beseitigen.somit wäre ein ideal des nationalsozialismus verwirklicht, und westeuropa wäre befreit von zwei übeln...deutschland hätte sicherlich gute karten wenn der ausgang des plans so beendet wäre, wie churchill sich dies ausdachte.er wollte allerdings, falls nicht bekannt, direkt nach der beendigung des II wk mit usa russland angreifen...eins seiner sätze: hatte mit vielen tieren zu tun, aber das paviane (kom. russen) was vorspielen?
senf dazu
 

jean stubenzweig, 2009.01.25, 01:48
Meine Befürchtung ist ja, daß es die wenigsten wirklich interessiert, wie es tatsächlich war. Nicht nur bei Stauffenberg. Hauptsache, es unterhält. Dazu trägt das US-amerikanische Verständnis von Geschichtsaufbereitung eine Menge dazu bei. Allein darüber könnten meine Erfahrungen in einem besonderen Fall ein Buch schreiben.

Bei diesem Desinteresse kommen nämlich unter anderem die Defizite zustande, die die aktuelle(n) Gesellschaft(en) ausmachen.
senf dazu
 

diess, 2009.01.25, 20:34
Ich frage mich, warum gibt es keinen Film über Dietrich Bonhoeffer! Er wurde auch hingerichtet. Allerdings wollte er nicht töten. Das ist wohl der wesentliche Unterschied. Er hat lange vor Stauffenberg und Co. gegen Hitler und Co.geschrieben und gesprochen.

Tja - zu wenig Action ; )
Allerdings gibt es einen solchen Film sehr wohl: Bonhoeffer - Die letzte Stufe (Deutschland / Kanada / USA 2000) mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle... war aber wohl kein großer Kassenschlager.

senf dazu
 
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