Ein wenig in Vergessenheit geraten im Jahr der tausend Jubiläen: heute vor 100 Jahren starb nach einem fast 80 Jahre langem, bewegten Leben der alte Schamane und zeitweilige Kriegshäuptling der Bedonkohe Gokhlayeh, besser bekannt als "Geronimo, Häuptling der Apachen"; was es mit den falschen Benennungen von Personen und Stämmen auf sich hat, mögen Interessierte selber im Wikipedia-Eintrag nachlesen - es ist und bleibt eine traurige Geschichte.
1829 geboren im südlichen Grenzgebiet von Arizona und New Mexico, schloss er sich 1858, nachdem seine Mutter, seine Frau und seine drei Kinder von Regierungstruppen niedergemetzelt worden waren, einer Gruppe Aufständischer um Cochise an, wurde später wiederholt in Reservationen eingewiesen, aus denen er immer wieder ausbrach, wurde drei Jahre ins Gefängnis geworfen und danach mit 60 Jahren ins Indianerterritorium (Oklahoma) verbannt, ohne jemals wieder in seine Heimat zurückkehren oder seine Sippe wiedersehen zu dürfen; 1903 konvertierte er sogar noch und wurde Methodist.
Angeblich wurden seine sterblichen Überreste 1918 von einer Bande Studenten, darunter Prescott Bush, Großvater von George W. Bush, geklaut und in ihr Verbindungshaus verbracht und bis heute nicht zurückgegeben - die Sache kommt jetzt offenbar endlich vor Gericht...
Die schlimmste Schändung seines Andenkens dürfte jedoch die üble Schnulze von Modern Talking sein: Geronimo´s Cadillac.
"Ich habe oft um Frieden gebeten (...) Ich habe nie Unrecht ohne Grund getan, und wenn ihr von Unrecht redet, oder auch nur an Unrecht denkt, so tätet ihr besser daran, an das Unrecht zu denken, das ihr dem Roten Manne zugefügt habt, und das tief und weit wie ein Ozean ist, durch den niemand mehr waten kann, ohne darin zu ertrinken.
Mein Unrecht dagegen ist wie ein kleiner ausgetrockneter Bachlauf, den habgierige Weiße mit den Tränen meines Volkes gefüllt haben.“
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski