Dass das mein wahrlich nicht verwöhntes Berliner Fußballerherz noch erleben darf: nach Jahrzehnten demütigender Niederlagen und Abstürzen von Vereinen wie Tasmania (1966 als erfolglosestes Team in der Geschichte der Bundesliga abgestiegen, 1973 bankrottgegangen), Tennis Borussia (immerhin in den 1970ern zweimal in die höchste Spielklasse auf-, jeweils aber auch sofort wieder abgestiegen), Blau-Weiß 90 (1985-1987 in der Bundesliga, dann als Tabellenletzter abgestiegen und 1992 in Konkurs gegangen) und nicht zuletzt Hertha BSC (alle Berlin) stehen letztere (nach dem 3:1 gestern bei den blöden Cottbussern) nun mit vier Punkten Vorsprung an der Spitze - seit Einführung der Liga 1963 zu diesem späten Saisonzeitpunkt das beste Ergebnis, und die dritte Deutsche Meisterschaft (nach 1930 und 1931*) scheint möglich; gleichzeitig schickt sich in der 3. Liga der 1. FC Union (auch Berlin) an, mit weitem Abstand (nach dem 2:1 heute gegen die scheißrechten Dresdner) endlich den Aufstieg zu schaffen. Grund genug, gleich mal die von der sympathischen Ex-Punkette und berüchtigt bodenständigen Esoterikerin Nina Hagen gesungene Hymne anstimmen zu lassen:
Wir aus dem Osten geh`n immer nach vorn
Schulter an Schulter für Eisern Union
Hart sind die Zeiten und hart ist das Team
Darum siegen wir mit Eisern Union usw.
* Nicht verschwiegen werden sollen aber auch die historischen Erfolge des Berliner TuFC Union 1892 (Deutscher Meister 1905) und des Berliner TuFC Viktoria 1889 (Deutscher Meister 1908 und 1911) - auch schon ein ganzes Weilchen her - sowie des Berliner FC Dynamo (1979 bis 1988 immerhin zehnmal in Folge DDR-Meister)...
:-)
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski