Ente am Ende
Nomaden gegen Immobilisten
Montag, 11. Mai 2009, 16:07

In letzter Zeit recht beliebt: Reportagen und Dokumentationen über VermieterInnen, bei denen sogenannte Mietnomaden vorübergehend sessil geworden sind und die jetzt mit allen Mitteln versuchen, diese frechen Mietzinsdrücker oder gar -verweigerer wieder aus ihren Anwesen zu ekeln und zu klagen...
Ob es an der einseitigen Berichterstattung liegt oder daran, dass ich selbst schon so manches Sträußchen mit Hausmeistereien und -verwaltungen auszutragen hatte (und, zu meiner Schande sei´s gesagt, dabei stets den Kürzeren zog) oder einfach, weil diese Immobilieninhabenden sich oftmals so erzreaktionärer Sprüche und Methoden bedienen - meine klammheimlichen bzw. jetzt auch veröffentlichten Sympathien liegen meist eher auf Seiten des fahrenden Volkes ("Die Karawane zieht weiter" ; ).
Besonders schmunzeln muss ich jedesmal, wenn die am Ende dann doch wieder verlassene Wohnung inspiziert wird und die (natürlich inzwischen hochverschuldeten) Besitzer vor Ekel regelmäßig Plaque kriegen, weil z.B. in der Küche noch ein ungespültes Saftglas steht oder im Bad der Urinstein nicht restlos entfernt wurde - hihi, die müssten mal bei mir zu Hause in die Ecken kucken. Oder vielleicht doch lieber nicht...
Auf alle Fälle aber interessant, dass der uralte Konflikt zwischen (sesshaften) Ackerbauern und (umherziehenden) Viehzüchtern offenbar immer noch für so manches Scharmützel gut ist.
Die schlimmsten Geschichten machen aber wohl immer noch Hausbesitzer oder auch schon mal Laubenpieper unter sich aus.

senf dazu



chudn, 2009.05.12, 14:17
der uralte Konflikt scheint ja doch fast 'gelöst' nach über 10000 Jahren der Reise nach Jerusaelm! Letzte Nomaden in Kasachstan oder irgend nem kargen Winkel Afrikas oder meinetwegen die Inuit bestätigen ja (erst recht nach der Erfindung von Bauernhöfen) die Regel. - Ausgerechnet da chudn mussten sich als beinah lezter auf den Stuhl/ oder auf den letzten freien Stuhl setzen und grenzen um sich ziehen - die haben "das Spiel resp. die Reise" wohl zu wörtlich zu genommen!!
Bloß: Sich irgendwo nachträglich oder vorübergehend einzuquartieren um das Quartier in vier Teile zu zerknüddeln, zieht logischerweise Ärger auf sich - selbst bei totaler Sozialisierung der Wohnungen würden solche Typen doch nerven, oder!?! (Auf die Gefahr hin spitz bis spießig zu klingen...(-;)- Den Kleinkrieg deswegen 'vom Gartenzaun' zu brechen scheint zuguterletzt dann doch auch wieder ne Nr. zu hart...

Naja, dass eine Wohnung im Laufe der Jahre und des Bewohntwerdens an Wert verliert, ist ja normal, und genau dafür wird ja auch der Mietzins erhoben. Und dass eine Renovierung sinnvollerweise beim Einzug und nicht beim Auszug vorgenommen werden sollte, ist ja wohl auch Konsens...?

senf dazu
 
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