Ente am Ende
Kleine Leute, kleine Sorgen; große Leute...
Donnerstag, 3. September 2009, 08:56

Der Schock ist beträchtlich: auf der oberen Titelseite der SZ wird über das traurige Schicksal berichtet, von dem sich Madeleine Schickedanz bedroht sieht, die ihren mühsam ererbten Besitz ("Quelle", "Karsatdt" usw.) u.a. der selbstlosen Aneignung jüdischer Vermögen im Zuge der Arisierung seitens ihres Vaters verdankt...
Nun mag es Otto Normalverbraucher und erst recht Ottilie Sozialschmarotza, die ja meist nicht einmal einen Erstwohnsitz ihr Eigen nennen und daher auch nicht wirklich viel verlieren, wenn ihnen etwa ihre Wohnung wegen Mietschulden zwangsgeräumt wird, schwer zu vermitteln sein, was es bedeutet, wenn gleich "zahlreiche Villen, Ferienhäuser und Grundstücke per Zwangsvollstreckung" hopsgehen; der Verlust ist einfach zu riesig, um nachvollziehbar zu sein.
So möchte ich hier abermals öffentlich dazu aufrufen: spendet, Leute, spendet, was die Kasse hergibt; wer ansonsten mittellos ist, auch gerne eine Niere oder ein anderes, von solventen Herrschaften nachgefragtes Organ, um die unermessliche Not dieser leidgeprüften Frau ein wenig lindern zu helfen.

senf dazu



jean stubenzweig, 2009.09.04, 15:13
Gestern, es mag vorgestern gewesen sein, verblüffte mich das öffentlich-rechtliche Erste nachrichtlich doch sehr, als es in einem Nachsatz vermerkte: Die Dame habe zugegeben, einiges ihrem Sohn überschrieben zu haben ...

Also, da hält sich meine persönliche Verblüffung doch in ziemlich engen Grenzen - spaßig wäre es freilich, wenn der Filius in seiner hoffentlichen Mißratenheit die Kohle blitzartig und ohne Muttern zu berücksichtigen komplett durchbrächte, so dass Madame am Ende tatsächlich in den Genuss einer (von ihr wohl bereits des Öfteren heraufbeschworenen) Hartz-IV-Karriere käme...
(Verzeihung für die Häme ; )


Ein Mißverständnis. Meine Verblüffung bezog sich darauf, daß dieser Hinweis tatsächlich kam. Normalerweise wird darauf gerne verzichtet, jedenfalls in den Nachrichten (ich meine, es waren die Tagesthemen). Anderenorts fehlt diese doch erhellende Information nahezu ausnahmslos: daß sie schon noch ein paar Kröten in ihre an anderen Orten gelegenenen Latifundien gerettet haben wird.

Sender wie den verlinkten nehme ich nicht ernst. Und Mitleid überkommt mich auch nichts gerade.

Oh, Verzeihung - meine lange Leitung. Stimmt schon: es ist immer wieder eine Riesen-Überraschung, wenn einem aus den öffentlich-rechtlichen (oder gar mal aus den privaten) Medien so etwas wie Wahrhaftigkeit entgegenweht...

senf dazu
 
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