Vor ein paar Tagen schrieb ich hier, die Haitianer seien größtenteils "Nachfahren afrikanischer Sklaven", was ich aber nach nochmaliger Korrekturlektüre abänderte in "Nachfahren versklavter Afrikaner". Warum dies?
Prädikatenlogisch ist die Sache ja gewissermaßen gehupft wie gesprungen - es handelt sich in beiden Fällen bei den Vorfahren um Elemente mit den Eigenschaften:
[+ menschlich], [+ afrikanisch] und [+ versklavt].
Grammatisch allerdings besteht ein erheblicher Unterschied, nämlich der zwischen Substantiv und Adjektiv. Ersteres bezieht sich ja auf die Substanz, also das Wesentliche des Bezeichneten, während letzteres das ad-iective, das Hinzugefügte bezeichnet.
War es für diese Menschen also wesenhaft, afrikanisch bzw. Afrikaner ("aus Afrika") zu sein, so war das Sklavenhafte an ihnen eher akzidentiell, gewissermaßen zufällig und (zumindest theoretisch) vorübergehend.
Eine kleine, zuweilen aber nützliche Unterscheidung...
Übrigens Dank für den HTML-Hinweis.
Wer kann das auflösen?
Also versklavte, von Europäern aus arabischem Besitz erworbene Afrikaner dann? Auch das soll es ja womöglich gegeben haben - die Angelegenheit wird tatsächlich immer unübersichtlicher. Ob sich nicht der Multikulturalität halber noch ein Chinese, ein Maori und ein Inka einbauen ließen?
Hey, das klingt wie der Anfang eines dieser Siebziger-Jahre-Witze: "Ein Amerikaner, ein Russe und ein Ostfriese..."
(Fortsetzung folgt - oder auch nicht)
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski