Ente am Ende
Alberne Assoziationskette
Donnerstag, 15. April 2010, 15:29

"Thema des Tages" auf Seite 2 der SZ ist heute wieder einmal Missbrauch und Misshandlungen in der Katholischen Kirche und überschrieben: "Wenn Hirten irren". Sowie ich das (also nur die Überschrift) eben las, dachte ich bei mir: "Da wäre doch mehr drin gewesen" (rein wortspieltechnisch), und prompt drängte sich mir die Zeile auf: "Wenn Hirten flirten".
Auf den ersten Blick ein astreiner Reim - aber natürlich nur orthographisch. Denn tatsächlich wird ja hier (von ganz Unbelehrten vielleicht abgesehen) in anglisierender Manier ein kurzes /œ/ artikuliert. So gäbe es auch keinen echten Endreim in dem (zugegebenermaßen völlig hirnrissigen) Zweizeiler
"Als ob es meine Olle störte,
dass ich mit Dörte flirte..."
,
eben weil in der ersten Zeile ein langes, geschlossenes /øː/ artikuliert wird. "Dörte und "flirte" dagegen reimen sich, ob sie wollen oder nich.
(Vgl. dazu auch: "Dirty Börti (Vogts)")
Aber es gibt ja auch noch das schöne, allerdings schon fast ausgestorbene Verb "flirren"; also z.B.:
"Was so manchen Seelenhirten
für obszöne Bilder vor Augen flirrten"
-
naja, auch nicht gerade der Stein der Weisen.
Vielleicht wäre es aber schon besser gewesen zu schreiben: "Als Hirten irrten"?
Schon schlimm, wenn man sonst nichts zu tun hat...

senf dazu


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