Ente am Ende
Allah, Allah!
Dienstag, 27. April 2010, 18:10

Kaum rutscht einer designierten CDU-Ministerin aus Versehen mal was Gescheites raus, schon wird sie von ihren Partei"freunden" zurückgepfiffen und nimmt alles zurück - sowas Rückgratloses aber auch. Schämen sollen sie sich, alle!

senf dazu



teleporter, 2010.04.28, 02:34
Ich habe das auch nicht verstanden. Für was brauchen wir denn überhaupt Religion (an Schulen). Die Unterrichtszeit könnte man doch sinnvoller nutzen z.B. für Sprachen oder sowas.

Das Volk muss doch seine Dosis Opium verabreicht kriegen...
senf dazu
 

der_simon, 2010.04.28, 18:11
Also zwei Fragen:

1. Was hat eine muslimische Frau als ministerin in einer angeblich christlichen Partei zu suchen?

2. Wenn es keine Kruzifixe und Kopftücher mehr geben soll, dann sollten ebenso Gebetsräume, die seit einem Urteil des Verfassungsgerichts Pflicht wurden, so wie das Verbot von Schweinefleisch an deutschen Schulen ebenfalls abgeschafft werden. Wieso hat Sie das nicht auch genannt?

Ich würde beide Fragen so beantworten, dass sich diese olle muslima ohne Kopftuch bloss von einer Partei vor den Karren spannen lässt um in NRW die Wahlen doch noch zu gewinnen!

Zum Kopftuch möchte ich einen Beitrag aus folgender Quelle zietieren: http://forum.spiegel.de/showthread.php?postid=5421095

Kopftuchtragen wird hierzulande bei den jungen Muslimas im Wesentlichen nicht als religiöses Symbol eingesetzt, sondern um eine starke Präsenz zu zeigen, und zwar keine religiös zu vertehende.
Bei den älteren Frauen scheint es auch mehr Tradition zu sein. Zumindest vor Jahren noch trugen unsere Omas ja auch häufig Kopftücher und es gab eine Zeit in Europa bzw. Deutschland, da waren bunte Kopftücher, in einer bestimmten Form umgebunden, en vogue.

Nachmeinem Verständnis ist auch nicht das äußere Bekenntnis der Religionszugehörigkeit der Grund, warum z.B. um das Kopftuchtragen insb. in Ämtern des öD bis vor den EuGH prozessual gekämpft wird, sondern es geht in Wirklichkeit um die Macht-Präsenz, um ein Politikum.
Nur ein Beispiel
Früher Nachmittag, vor Augen im fast sommerlichen Berlin Treptow:
Kleine Gruppe junger Muslimas, fast schon burka-ähnlich schwarz zugekleidet, nur Gesicht frei, Augen stark mit Kajal ummalt, teilweise mit Nasenpiercing, kräftig Lippenstift aufgetragen, rot-lackierte Fußnägel an unbestrumpften Füßen, die teilweise in high heels-Sandaletten stecken.

Nicht dass ich gegen dgl. dekorative Kosmetik und sexy Sandaletten Bedenken hätte (alles eine Frage des persönlichen Geschmacks), doch stellt sich da nicht die Frage, wie es mit der Religiösität des Kopftuchtragens zusammenpassen soll, wenn sich junge Frauen so aufbrezeln.
Dabei soll nach religiösem Verständnis ihr Anblick doch den (lüsternen) Blicken der Männer auch mittels Kopftuch verborgen sein.

Inzwischen ist "Kopftuch" wegen des unterschiedlich interpretierten Symbolikcharakters ein solches Reizthema, dass Frau Özkan gewiss keines umbinden würde. Ihre politische Karriere lief zügiger als bei den meisten "Bio"-Deutschen; Kopftuch wäre dabei hinderlich gewesen.

Hoffentlich nehmen ihr das nicht einige ihrer konservativen (migrativen) Landsleute nicht übel.
Angeblich gibt es bereits Morddrohungen gegen Ministerin Özkan. So wird sie bereits rund um die Uhr von zwei LKA-Beamten beschützt.

Zwar wird in gewohnter Weise sofort das rechtsradikale Milieu in Deutschland verantwortlich gemacht.
Doch hat die Ministerin mit ihren vorauseilenden öffentlichen Kommentaren (Kopftuch, Kruzifix, TR in die EU) nicht selbst - ohne Not, doch erfolgreich - zwei Fronten geschaffen, die letztlich nicht sonderlich hilfreich für das soziale Gefüge über NS hinaus in Deutschland sind?

Ich persönlich finde, es sollte jedem Kind und jeder/m Erwachsenen selbst überlassen bleiben, was sie oder er auf dem Kopf trägt - ob Mütze, Kopftuch (als Nonnenhäubchen, muslimisch-korrekte Bedeckung oder Modeaccessoire), Iro, Perücke, Vokuhila oder Glatze (mit einer gewissen Einschränkung vielleicht, z.B. im Unterricht, für Gesichtsvermummungen wie Sturmhaube, Motorradhelm oder Schleier). Auch die Gewährung eines Gebetsraumes oder das Angebot schweinefleischfreier (oder auch bei Bedarf koscherer) Mahlzeiten kann ja nicht so schlimm sein, solnage kein Zwang ausgeübt wird, solche Angebote auch wahrzunehmen.
Das Argument, dass ein Kruzifix (und letztlich auch ein einfaches Kreuz) letztlich eine Folter- und Hinrichtungsszene (bzw. ein Folter- und Hinrichtungsgerät) darstellt und bei nichtchristlich erzogenen Kindern Irritationen auslösen könnte, halte ich persönlich zwar für etwas überzogen, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen - auch sehe ich es nicht als Aufgabe des Staates bzw. hier der Landesregierungen an, eine bestimmte Religion gegenüber anderen zu bevorzugen und zu fördern, aber das ist natürlich ein weites Feld.
Was eine Muslima bei der CDU will (vermutlich Karriere machen) und warum sie medienwirksam kurz vor einer Wahl ins Rampenlicht gerückt wird (sicherlich aus Publicity-Gründen), sind freilich berechtigte, wenn auch einfach zu beantwortende Fragen.


mir wurde mal sehr glaubhaft von einer rcds-landesvorsitzenden erklärt, dass christlich und christdemokratisch nicht zwangsläufig kongruent sein müssen.

Die Politik der C-Parteien als "christlich" zu bezeichnen, erfordert jedenfalls eine sehr eigenwillige Auslegung dieses Begriffs.

senf dazu
 
 schon 713 x druppjeklickt

Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski