Ach, wie abgeschmackt...
Schon 2007 produzierte die ARD ein Filmchen mit dem Titel "Annas Alptraum kurz nach 6", dessen Wiederholung letzten Donnerstag die hochgeschätzte Frau Berg bereits per Twitter stoßseufzen ließ: ratlos. gestern auf 3 sat "Annas Alptraum kurz nach 6" fast 1 zu 1 murmeltier kopie. dürfen die das? denken die kein ami sieht das?, und tatsächlich sind die Parallelen zu dem durchaus vergnüglichen Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" von 1993 (jemand erlebt den gleichen Tag wieder und wieder und erobert dabei nach und nach jemandes Herz) frappierend.
Heute Abend nun der "große Sat.1-Spielfilm" "Zurück zum Glück" (nebenbei erwähnt, ist schon der Titel von einer Tote-Hosen-Platte geklaut), in dem folgendes passiert: Ines ... landet plötzlich im Jahr 1986 [als 17jährige Schülerin]. Jetzt hat Ines endlich Gelegenheit, ihr angeblich so verpfuschtes Leben in neue Bahnen zu lenken.
Na, liebe CineastInnen, merkt ihr was? Genau: "Peggy Sue hat geheiratet" (1986)...

... und gestern schon wieder so ein Fall: "Wiedersehen mit einem Fremden" im Ersten, ein Abklatsch des US-Spielfilms "Sommersby" von 1993 (iimerhin mit Jodie Foster und Richard Gere), der wiederum eine "Bearbeitung" des französischen Films "Die Wiederkehr des Martin Guerre" von 1982 (mit Gerard Depardieu) darstellt, welcher seinerseits auf einer wahren Begebenheit aus der Mitte des 16. Jahrhunderts beruht... hmmm, vielleicht war ich doch etwas zu streng mit unseren hausbackenen TV-Produktionen? Das intertextuelle Prinzip zieht sich ja doch nicht erst seit vorgestern durch die Kulturgeschichte - man denke da nur an die vielfältigsten Versionen der Artussage quer durch die Jahrhunderte und Länder, oder an die Wechselwirkungen zwischen z.B. Kurosawa und westlicher Kultur ("Ran" < "Macbeth"; "Die sieben Samurai" > "Die glorreichen Sieben") usw.