Da soll es also irgendwo (in Neukölln, wo denn sonst; ohne diesen Bezirk hätten all die Sarrazins, Schwarzers und Seehofers ja gar nichts mehr zu melden) zu Mobbing gegen deutsche Kinder gekommen sein? Unschöne Worte wie "deutsche Kartoffel" seien gefallen? Na prima - das ist der Bundesfamilienministerin (wie vor kurzem ja auch schon dem Volksverhetzungsspezialblatt BILD) gleich einen medialen Großeinsatz wert.
Womit sie natürlich - und so blöd ist sie nun bestimmt auch wieder nicht, dass sie das nicht wüsste - eine Steilvorlage dafür liefert, dass in all den Schulen dieses Landes, in der die Ausländerkinder (Gottlob!) in der Minderheit sind (das dürften so um die 99% sein), diese elenden Kümmeltürken, Ölaugen, Spaghettifresser, Schlitzaugen, Fidschis, Bimbos, Polacken und überhaupt Kanacken endlich wieder (bzw. jetzt erst recht und quasi "amtlich") zurückgemobbt werden dürfen, wobei sich ein Teil der Elternschaft sicherlich gerne wort- und tatkräftig mit einbringt.
Bravo, Frau Köhler - so leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Integrationsdebatte und für den sozialen Frieden hier im Lande!
Vor gaaaaanz langer Zeit bin ich mit einem haufen Flüchtlingskindern aus dem Kosovo immer samstags schwimmen gegangen. Da ich ein Mädchen bin, war ich in der Mädchenumkleide.
Ein paar männliche Genossen untertützten uns, beim Umziehen waren die in der Männerumkleide.
Soweit, so antirassistisch.
Aber was die lieben Kleine abliessen, als da mal ein schwazafrikanisches MKind sich auch umzog... da war die linke, antiautoritäre Pädagogik am Ende und Genosse P. drohte, den Übeltäter so wie er war (nackicht) rauszuwerfen.
Rassismus kommt auch da vor, wo die Leute sich eigentlich slebst in den Arsch treten.
Klaro, gegen Rassismus ist niemand gefeit, weder aktiv noch passiv. Diese "Ausländer", die da die Deutschen mobben, beschimpfen sich ja untereinander auch herkunftsspezifisch...
Aber das in solch einseitiger Form wie die Frau Ministerin zum Thema in der gerade sowieso schon sehr rechtslastigen "Integrationsdebatte" zu machen, finde ich doch reichlich populistisch und einfach Scheiße!
Beide Seiten stehen sich gegenüber und beteuern: "Sind sie doch!"-"Nein, sind sie nicht!"
Dagegen ist "Rübennase!" schon fast anspruchsvoll.
Das es ein Problem mit Armut unter Migranten gibt ist bekannt.
Dass es ein Problem mit Viertelbildungen gibt- auch ein alter Hut.
Das mach unten getreten und nach oben gebuckelt wird ist in Deutschland ja auch altbewährt.
Das nicht jeder Migrant ein Paradebeispiel für ein aufgeklärtes Weltbild ist... das zu erwarten ist Rassismus.
Aber anstatt sich mal über "Soziale Spannungen in der BRD- Ursache und Wirkung" auseinanderzusetzen machen wir mal wieder einen auf Kopftuchdebatte.
Damit kann man Stimmen holen, wenn die eigenen Umragewerte Schwierigkeiten haben, in den Keller hochzukommen oder man wie Frau Schröder unter Unbekanntheit leidet.
Die gute Frau will ja auch dringend gegen den gewaltbereiten Linksextremismus vorgehen. Irgendwas muss sie tun, um aus von der Leyen Schatten zu treten.
Wir haben hier Inder, Ägypter, Deutsche und Chinesen. Alle toll integriert miteinander. Warum? Weil wir mittlerweile in Suburbia wohnen und hier nicht wichtig ist, wo du wech bist. Dafür grenzt man sich vom Plebs in den Wohnsilos ab.
Mein altes marxistisches Reden - die entscheidenden Grenzen verlaufen nicht zwischen Völkerschaften, sondern zwischen den Klassen bzw. oben und unten ; )
Und bei "Rübennase" kommt mir gleich noch der alte Dialog in den Sinn:
- "Wir sind die Volksfront von Judäa. Wer ist unser Hauptfeind?"
- "Die Römer?"
- "Quatsch - die Judäische Volksfront!"
(o.s.ä.) : D
RÜBENNASEN!
Es ist doch wohl offensichtlich, dass Integration ohne Kopftücher wunderbar funktionieren würde.
Aber mal ernsthaft: Dass man sich als Ministerin, Ministerpräsident oder ähnliche Figur solche Reden erlauben darf und das landläufig für völlig unbedenklich gehalten wird, demonstriert den S-Effekt ja wohl hinreichend.
im Chor: "Wir sind alle verschieden!"
Abweichler: "Nein, ich nicht, ich bin gleich!"
Ich lasse mir ja (allerdings mehr aus Faulheit) gelegentlich einen kleinen Rauschebart wachsen, der mir schon vielfach den Vergleich mit Osama bin Laden (aber leider noch nie den mit Kalle Marx) eingebracht hat...
Die jungle world ist ja nicht wirklich für ihre Nähe zur CDU bekannt.
http://jungle-world.com/artikel/2010/41/41861.html
Es scheint alles ein bisschen komplizierter zu sein.
Schon wieder Neukölln - da muss es ja tatsächlich finster zugehen. Aber deshalb ist dieses Ghetto ja trotzdem nicht maßgeblich für ganz Dütschland.
Ich rate, das schnell nachzuholen. Dann können Sie Ihre Unterlippe weiter zittern lassen und das Rauchereck wird nicht geschlossen.
➥ Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
➥ Das Prinzip Permanentes Plebiszit
We were all just hanging around waiting to die and meanwhile doing little things to fill the space.
Charles Bukowski