Ente am Ende
Horst Seehofers theatralische Sendung
Samstag, 16. Oktober 2010, 16:12

Kaum zu glauben, dass dieser baumlange Kerl aus Oberbayern, bei dem es zwar nie zum Abitur, aber immerhin zur Ehrendoktorwürde der Nationalen Agraruniversität der Ukraine gereicht hat, vor Jahren einmal als das "soziale Gewissen" der Union und sogar als "Herz-Jesu-Sozialist" gehandelt wurde.

Anette Fröhlich - hatte die Frau das nötig?Sein Bild in der Öffentlichkeit dürfte eher von der sattsam ausgeschlachteten außerehelichen Affäre mit einer CDU-Bundestagsangestellten und der daraus erwichsten erwachsenen Leibesfrucht geprägt worden sein als durch sein Wirken als Bundesgesundheitsminister unter dem späten Kohl oder sein glückloses Agieren als Ministerpräsident und Vorsitzender einer rapide schrumpfenden CSU...

Jetzt aber ist der brave Mann in aller Munde, hat er doch (gemeinsam mit Alice Schwarzer, die auch ein frischverzapftes Buch zu vergolden hat) den Staffelstab von Thilo Sarrazin als oberster Hüter und Beschützer der Nation vor der verderbnisbringenden Gefahr sonder Zahl in die Deutschen Gaue hereinströmender muselmanischer Horden übernommen - und ist damit nun fast täglich mit einem neuen, hehren Anliegen zum Schutz vor Überfremdung und Durchrassung des Volkskörpers zu vernehmen.

"Multikulti ist tot", erschallte es da eben noch unberufen aus seinem ebenso warnend wie triumphierend aufgesperrtem Schlund - und nun legt er einen Sieben-Punkte-Plan vor bzw. nach, der zwar anscheinend nirgendwo in den Medien sauber aufgelistet werden kann, aber so bahnbrechende Erkenntnisse enthält wie die, dass "Deutschland kein Zuwanderungsland" sei (in der Tat ist es, wie mittlerweile wohl allseits bekannt, vielmehr ein Abwanderungsland).

Hier jetzt meine eigenen Sieben-Punkte-Projekte:

Ich wünsche diesem Herold der Deutschtümelei, dessen Intelligenzquotient eher sieben Punkte unter als über dem Durchschnitt liegen dürfte, dass er mit seiner reaktionären Soße und seiner abgehalfterten Partei bei allernächster Gelegenheit noch wesentlich weniger als sieben Prozentpunkte Wählerstimmen einfahren möge, möglichst sogar weniger als fünf, damit dieser schwarzbraune Spuk endlich ein Ende nehmen möge.

Und seinem nur unwesentlich sympathischeren Heimatverein Bayern München wünsche ich, dass zu den historisch rekordbedeutend schlechten acht Punkten nach sieben Spieltagen allenfalls noch sieben bis zum Ende der Hinrunde hinzukommen und dann nach entsprechender Rückrunde der Abstieg aus der höchsten Spielklasse erfolge - vielleicht könnte der Seehofer Horst dann das Amt als Vereinspräsident vom Hoeneß Uli übernehmen, der bis dahin sicher längst vor Wut geplatzt sein dürfte.

Fromme Wünsche, ich weiß - aber das wird man ja wohl noch mal träumen dürfen!

senf dazu



uwe sak, 2010.10.17, 11:35
In diesem Fall träume ich gerne mit....

Wer nicht?
senf dazu
 
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