Ente am Ende
Drei traurige Jubiläen
Montag, 17. Januar 2011, 03:11

1.) Heute vor 50 Jahren wurde Patrice Émery Lumumba (eigentlich Tasumbu Tawosa) ermordet. Der freche Negerbengel hatte es nämlich gewagt, als erster Staatspräsident des gerade "unabhängig" gewordenen Kongo für soziale Wohlfahrt, medizinische Versorgung und ein Bildungssystem einzutreten und wollte zu diesem Zwecke ein paar ehemalige belgische Kolonialkonzerne (über deren Machenschaften - Handabhacken als massenhafte Disziplinierungs-maßnahme für leistungsschwache Arbeitssklaven usw. - u.a. Joseph Conrad in seinem Roman Heart of Darkness schrieb) enteignen; und für solche sozialistischen Anwandlungen (er hatte es sogar gewagt - nachdem die USA ihn abgewiesen hatten - die UdSSR um Hilfe zu bitten) wurde er natürlich kurzerhand mit Hilfe Belgiens und der CIA und mit ausdrücklicher Billigung bzw. auf Anweisung von Belgiens König Baudouin und US-Präser Eisenhower weggeputscht, zu Tode gefoltert und dann in Säure aufgelöst. Das Erbe dieses wirtschaftspolitisch motivierten Eingreifens genießt der Kongo noch heute.

2.) Heute vor 20 Jahren begann mit der Operation Desert Storm (medial geschickt vorbereitet von einer New Yorker PR-Firma im Auftrag der kuwaitischen Machthaber) der von den USA angeführte Krieg gegen den Irak, der im Prinzip heute noch anhält...

3.) Heute vor einem Jahr starb der US-amerikanische Literatur-wissenschaftler, Schriftsteller und Rabbinersohn Erich Segal, Autor des Drehbuchs für Yellow Submarine (aber leider auch für Love Story) im Alter von 72 Jahren an Herzinfarkt. (Na gut, ich geb's zu: der steht hier vor allem, weil aller traurigen Dinge auch immer noch drei sein sollten!)

senf dazu



menschtier, 2011.01.17, 12:19
Mein "deuxieme pere" flüchtete als Mitglied der Demokratiebewegung in Zaïre vor Mord und Folter, viele seiner Verwandten und Freunde überlebten die Verfolgung durch franz. Fremdenlegionäre und internationale Kriegshetzer nicht. Reichhaltige Vorkommen von Bodenschätzen wie Coltan und Erdöl "legitimierten" das internationale Eingreifen, das darin bestand Dörfer auszulöschen und Spuren zu anderen Dörfern zu legen, um damit eine instabile Region zu schaffen. Nächster Schritt: Waffen wurden gegen Schürfrechte an Warlords verkauft, Kindersoldaten auf Nachbardörfer gehetzt oder in Coltanminen verheizt.

Wofür das alles?

Damit wir Livestylewichser immer das neueste Handy zu Schleuderpreisen am Markt platziert sahen.

So sieht's aus!
In diesem Zusammenhang darf ich übrigens erleichtert vermerken, dass ich noch nie ein Handy besessen und dies auch weiterhin nicht vor habe...


Vorbildlich!

Mit meinem 3310, welches ich seit etlichen Jahren immer wieder durch das gleiche Modell auf dem Gebrauchtwarenmarkt ersetze, habe ich schon genug Mord und Totschlag versursacht, wobei wieder einmal offensichtlich wird:

Veganer sind Mörder!

"Veganer sind Mörder!"
Huch?!
Diese Beweisführung war jetzt aber derart tollkühn, dass ich sie nicht spontan nachvollziehen konnte...
(Peinlicherweise fällt mir dazu momentan nur der alte Langhans ein, wie er bei der Dschungelprüfung versehentlich ein paar Schaben zertritt...)


Vielleicht hätte ich mich etwas klarer ausdrücken sollen:

Auch Veganer sind Mörder!

; )

so sei es

Ach so - verstehe.
Obwohl - alle?
(War Hitler eigentlich auch Veganer? Oder "nur" Veget-Arier?)

..jaja, kein handy besitzen, aber vom besitz aller anderen nach möglichkeit gebrauch machen..;-)! Gibts leider keine pluspunkte vor'm letzten gericht für..! ;-) Ich denke, Handyproduktion und -besitz wäre (nicht nur theoretisch) auch ohne Bürgerkrieg möglich, genauso wie Eier ohne Dioxin 'machbar' sind!

Das verbessert auf alle Fälle unser aller Coltan-Bilanz : )
Und klaro, möglich ist vieles. Wird halt bloß n bissken teurer...

Wie hieß das Buch von Hidolf Atler:
Kein Mampf!

Zur Frage:
Neee, weder Veget noch Arier (wasn das?), Perlhuhn gehörte wohl zu seinen Leibspeisen und lediglich der verkorkste Magen sollte mit fleischarmer Kost geschont werden.


Nächste Frage:
"Obwohl - alle?"

Das übersteigt meinen beschränkten Horizont. Es soll da ja so Asketen geben, die jeden Kontakt mit Tieren vermeiden, um deren Leben nicht zu gefährden. Die fahren kein Fahrrad und achten genau wohin sie ihre Füße stellen, damit kein Käfer oder Würmeli dran glaubt.

Mörder im klassischen Sinne, also jemand der menschliches Leben mit Vorsatz nimmt, um sich einen wie auch immer gearteten Vorteil zu verschaffen, diese Beschreibung ist meiner unmaßgeblichen Überzeugung nach auf alle Menschen anwendbar, die von einem Mördersystem profitieren.

Sei mensch ein Revolutionär und bekämpfe das System der Mörder mit Herzblut, kaufe er bei Mördern BILLIG Fresschen, so ist doch Mord an Schwächeren sein Spiel.

Hihi - "Kein Mampf", das passt ja köstlicherweise genau zum Thema...
senf dazu
 
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