Ente am Ende
Der Wittgenstein, der Wittgenstein...
Dienstag, 15. Februar 2011, 12:53

... der war ein wahres Trüffelschwein!
Aber im Ernst: Was der olle Ludewig in seinem Tractatus Logico-Philosophicus so alles herausgefunden hat, das passt kaum je auf eine Kuhhaut - allein der Paragraph 6.02 kommt knüppelhageldick:

Und so kommen wir zu den Zahlen: Ich definiere
x=Ω0x Def.
und
Ω'Ων'x=Ων+1'x Def.
Nach diesen Zeichenregeln schreiben wir also die Reihe
x, Ω'x, Ω'Ω'x, Ω'Ω'Ω'x,...,
so
Ω0'x, Ω0+1'x, Ω0+1+1'x, Ω0+1+1+1'x, .....
Also schreibe ich - statt »[x, ξ, Ω'ξ]« -
φ[Ω0'x, Ων'x, Ων+1'x]«.
Und definiere:
0+1=1 Def.,
0+1+1=2 Def.,
0+1+1+1=3 Def.,
(usf.)


Harter Toback, oder?

Unübertroffenen aber natürlich sein schönes Fazit (§ 6.54 und § 7):

Meine Sätze erläutern dadurch, dass sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie - auf ihnen - über sie hinausgestiegen ist. (Er muss sozusagen die Leiter wegwerfen, nachdem er auf ihr hinaufgestiegen ist.)
Er muss diese Sätze überwinden, dann sieht er die Welt richtig.


Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

Goldene Worte fürwahr...

senf dazu



artig, 2011.02.16, 09:52
Deine Gedanken gefallen mir, am besten gefällt mir: Wovon man nicht reden kann, darüber muss mann schweigen.
Darüber schweigen heißt nicht darauf verzichten.
Natürlich werden Gedanken am Ende unsinnig.
Dann müssen wir das Vertrauen zur Vernunft hinzunehmen, um weiter Sinn zu finden. artig.

Vielen Dank für die Blumen; aber der gelobte Gedanke war natürlich ursprünglich von Wittgenstein - genauer gesagt, "Wittgenstein I", der ja nach dem Tractatus für lange Jahre verstummte und seinen Frust als Jünglinge züchtigender Volksschullehrer auslebte, bis er dann in seinen Philosophischen Untersuchungen als "Wittgenstein II" wie Phönix der Asche entstieg und seine früheren Thesen allesamt selber gründlichst widerlegte ; )

senf dazu
 
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