Ente am Ende
ZeitZeichen
Donnerstag, 31. März 2011, 08:25

In kriegerischen Zeiten wie diesen ist es vielleicht lehrreich, an eine Sternstunde amerikanischer Kriegsgerichtsbarkeit zu erinnern: Heute vor 40 Jahren, am 31. März 1971, wurde William Calley, einer der Verantwortlichen für das Massaker von My Lai, bei dem drei Jahre zuvor über 500 wehrlose vietnamesische Zivilisten, mehrheitlich Frauen und Kinder, teilweise erst nach erfolgter Vergewaltigung, zusammen mit ihrem (und wie ihr) Vieh abgeschlachtet worden waren, zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt.
Lehrreich freilich auch die (in diesem Falle besonders große) Milde des Staates: Nachdem einige Bundesstaaten ihre Flaggen aus Solidarität mit dem Angeklagten auf Halbmast gesetzt und ihre Gouverneure (u.a. Jimmy Carter) zu Sympathiekundgebungen für Calley aufgerufen hatten, wurde dieser bereits einen Tag später von Präsident Nixon begnadigt uns aus der Haft entlassen.
Aber immerhin bekam der Lümmel dann für seine Ungezogenheit Hausarrest!
Ein Jahr später schrieb der (damals immerhin schon fast dreißigjährige) alte Haudegen dann seine Biographie - Titel:
Ich war gern in Vietnam...

senf dazu



chudn, 2011.03.31, 11:53
'Das waren noch Zeiten!' - wird sich da mancher Ami denken, wo heut für jeden nicht nur gefolterten, sondern gleichzeitig und/oder im anschluss auch fotographisch dokumentierten terroristen die ganze welt mit (auf)heult und gerichte sogar ein 'lebenslänglich' für den demokraten verhängen..

Da fallen die Strafmaße heute wahrscheinlich nur darum höher aus, weil die Verletzung des Rechtes am persönlichen Bild schärfer geahndet wird als früher.
senf dazu
 
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