Ente am Ende
Musikalische Folter
Dienstag, 23. Oktober 2012, 01:48

Auf 3Sat lief soeben (23.00 - 23:25) die löbliche Doku Bei lebendigem Leibe - Folteropfer erzählen, die allerdings - und das halte ich für einen mehr als kleinen Schönheitsfehler - ausgerechnet mit dem Streicher-Intro von The Unforgiven endet, also einem Lied der Band, deren Sänger James Hetfield sich (pikanterweise in einem Interview bei 3Sat) als stolz darauf bekannt hat, dass seine Musik in Guantanamo als Folterinstrument* zum Einsatz kam.

* Das ist übrigens schon ein relativ alter Hut...

senf dazu



tama, 2012.10.23, 01:51
Möglicherweise haben sie es ja gerade deshalb gespielt, so als abschließenden Aufrüttler oder Anreger zum Denken?

Hmm - für so tricky halte ich die Leute eigentlich nicht... aber wer weiß?
senf dazu
 

chudn, 2012.10.23, 17:59
hab ich auch gesehen, auch die jackyll&hyde-doku vorher.. zwar streckenweise informativ, aber alles in allem fand ich die dokus über das BÖSE ungefähr so geistreich wie einen x-beliebigen ZEIT-Föllitong-artikel über vgl.bares thema..

Was mir auffiel: nie im leben recherchiert doch so ein redakteur/drehbuchschreiberling für eine einzige doku allzulang, eher wird man doch auf bücher, und zwar wissenschaftliche zurückgreifen (a la: das jackyll&hyde-Motiv in der Geschichte....) - im abspann wird aber nie & nix dergleichen erwähnt, etwa weiterführende Lit. bzw. dank an die Autor_innen der Bücher xyz - so als wäres alles selbstgemacht. Ist das auch plagiat?

Wenn so ne Doku als wissenschaftliche Abschlussarbeit eingereicht würde, gälte sie dann wohl als durchgefallen...

Eine löbliche Ausnahme ist ja Le dessous des cartes ("Mit offenen Karten") auf ARTE, wo am Ende immer (allerdings französischsprachige) Literaturtips gegeben werden.
senf dazu
 
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