Ente am Ende
Nazi Inside
Dienstag, 29. Januar 2013, 01:44

Wenn wir ehrlich sind, müssen wir wohl zugeben, dass wir alle unsere selbstverliebten, überheblichen, unterdrückerischen, hinterlistigen, betrügerischen, aggressiven, falschen Persönlichkeitsanteile haben, die ab und zu hervortreten – beim einen mehr, bei der anderen weniger, mal halbwegs reflektiert und oft erschreckend ungebremst; aber ganz frei davon ist wohl niemand so ganz. Ein paar Gene von Dschingis Khan hat wohl jeder von uns in sich - und den Dünkel, selber im Recht zu sein, teilen Gläubige mit Atheisten, Schlaumeier wie Dummköpfe, Rechte und Linke in ähnlicher Ausprägung (wenn auch mit gänzlich unterschiedlichen Konsequenzen). So benimmt sich jeder von uns ab und zu wie ein Arschloch (und jeder wird mir zustimmen: manche nur sehr selten, andere fast immer). Aber ich habe auch schon mal gesehen, dass sich Faschos für Schwächere einsetzen - und andererseits Antifas, wie sie zu zehnt irgendeine arme Sau zusammengetreten haben (auch wenn es in der Regel eher umgekehrt sein mag).

Ziel aber sollte (oder?) es doch wohl sein, nicht nur mit den "eigenen" Leuten, sondern auch den (uns) Fremden (auch und gerade, wenn sie uns nicht sympathisch sind) klarzukommen und sich also auf einen für alle Seiten optimalen Modus zu einigen, anstatt unrealistischerweise zu versuchen, sturheil die ganzen eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Das bedeutet zwar: unendliches Palaver, ewiges Erläutern und Selbsterklären und auch schmerzhafte Kritik; aber die Alternative wäre Gewalt - und die ist nur manchmal tödlich, aber immer schädlich und Scheiße.

"Moment!", höre ich da – zu Recht – die alten und neuen Marxisten rufen: "Und wo bleibt die Ökonomie?" Sicherlich: zum optimalen Zusammenleben gehört auch Verteilungsgerechtigkeit, sprich: wir alle müssten etwas abgeben – am meisten die Reichen. Die müssten wir zu überzeugen versuchen und wenn nötig auch überstimmen und zu ihrem Glück zwingen. Schließlich bekäme dann jede(r) einen gerechten Anteil – und selbst, wer unter dem Strich materiell weniger haben sollte (z.B. plötzlich auf Privatinsel, eigene Luxusyacht und Zweitvilla verzichten müsste), könnte dafür ganz neue Lebensqualität gewinnen: u.a. die Erfahrung und die Sicherheit (und dann sicherlich auch irgendwann das schöne Gefühl), sich unbeneidet, unumschleimt und gleich unter Gleichen aufeinanderzuzubewegen .

Und dann gibt's Sex & Drugs & Rock'n'Roll!
ॐ ॐ ॐ
Mann, ich hätte Prediger werden sollen...

senf dazu



conma, 2013.01.29, 11:36
Hm, genau das steht zum Beispiel in dem Bestseller Bibel. Jesus war ein großer Verfechter davon.

Jesus war ja sowieso Hardcore-Kommunist. Aber dann haben die christlichen Kirchen seine Lehre ins Gegenteil verkehrt - so kann's gehen...

Ja, wie so oft pervertiert das mittlere Management die Ideen des Chefs :-(

Besonders tragisch (aber auch irgendwie zwangsläufig) ist das, wenn der "Chef" eigentlich die Hierarchien abschaffen wollte.
senf dazu
 
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