Ente am Ende
1. Zustandsbeschreibung
Freitag, 1. Februar 2013, 11:16

Wir stehen am Anfang eines neuen Jahrtausends. Weltweit nehmen die Vermögensunterschiede weiter zu. Die Schere zwischen armen und reichen Ländern klafft täglich weiter auseinander, ebenso wie jene zwischen Besser- und Schlechtergestellten innerhalb der einzelnen Staatsgemeinschaften.

In jahrhundertelanger Akkumulation haben die Erben vergangenen Unrechts ihre ökonomische und politische Macht immer weiter ausgebaut. Die Nachfahren der Raubritter von einst sind heute in der Regel „adlige“ und politisch einflussreiche Großgrundbesitzer; frühere Kolonialstaaten gehören heute der Ersten, ehemalige Kolonien der Dritten Welt an. Einzelne Milliardenerben verfügen bei ihrer Geburt bereits über mehr Vermögen, als die gesamte Einwohnerschaft mancher Entwicklungsländer im Jahr erwirtschaften.

Die Regierungen der Industrienationen bauen die Sozialsysteme immer mehr zurück und begründen dies mit der Notwendigkeit zur Konkurrenzfähigkeit auf dem globalen Markt. Das Vertrauen in die Politik schwindet rapide dahin, die große Mehrheit der Menschen, die angesichts sogenannter „Demokratie“ hauptsächlich Ohnmacht empfinden, ist ratlos bis verzweifelt. Die Organisation der Lebenswelten folgt den „Erfordernissen der Ökonomie“, nicht umgekehrt.

Es wird tagtäglich deutlicher, dass dieser Fortschritt auf einem falschen Weg stattfindet. Die entfesselte Marktwirtschaft stürzt immer größere Massen in immer bitterere Armut. Die Verteilungskämpfe werden härter. Zunehmende Aggressivität, Kriminalität, Terror und Krieg sind die logischen Folgen.

Es ist an der Zeit, über eine globale Zusammenarbeit nachzudenken, um der weltweit wütenden Macht des Kapitals Einhalt zu gebieten.

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senf dazu



malone70, 2019.05.22, 14:58
Das ist so nicht richtig: https://www.weforum.org/agenda/2019/01/seven-charts-that-show-the-world-is-actually-becoming-a-better-place Unbestritten liegt viel im Argen, manches wird schlimmer, aber insgesamt kann man offenbar eine positive Entwicklung beobachten. Einige ehemalige Kolonialstaaten haben nicht nur aufgeholt, sondern sind heute in den G20 vertreten. Und die meisten ehemaligen Kolonien wären heute überhaupt nicht entwickelt ohne westliche Einflüsse. Das soll Ausbeutung und Verbrechen nicht rechtfertigen, aber Straßen, Eisenbahnen, Universitäten, Krankenhäuser etc. hätten viele Regionen bis heute nicht entwickelt, es sei denn der Westen hätte sein Wissen und Können verschenkt.

Wissen und Können verbreiten sich doch zum Glück auch ohne verschenkt oder verkauft zu werden - sonst würden wir in Nordeuropa ja immer noch als Jäger und Sammler im Wald leben...

Universitäten und Krankenhäuser sind meines Wissens übrigens zuerst in der islamischen Welt entstanden, bevor sie im christlichen Europa "abgekupfert" wurden.

Und wie postkolonialistische Strukturen immer noch die Ausbeutung afrikanischer Länder organisieren, ist beispielhaft in diesem Artikel auf dem (gutmenschlich-linksgrünversyphter Spinnereien wohl unverdächtigen) "LGT Finanzblog"* zu lesen.

* Liechtenstein Global Trust, ein Finanzunternehmen des Fürstenhauses von Liechtenstein

Es gab Krankenhäuser schon im alten Rom (Valetudinaria) und die älteste Universität ist umstritten (natürlich nehmen die Moslems das für sich in Anspruch, wie auch die Entdeckung Amerikas). Und der Islam ist gerade die Ideologie, die am meisten abgekupfert hat, nämlich zum Beispiel von den Persern, die sie überfallen und mit Waffengewalt "bekehrt" haben. Die größten islamischen Denker - im Vergleich zu den Griechen immer noch lachhaft wenige - profitierten von den unterworfenen Zivilisationen und wurden dann selbst von Salafisten angefeindet Die Moslems haben Nordafrika unterjocht, das zu der Zeit das Blütezentrum des Christentums war, und dann sagen Islamapologeten, das Christentum sei rückständig gewesen. Kein Wunder, da davon nur gerade eben bekehrte "Barbaren" im Norden übrig blieben. Natürlich hat sich der Westen viele Verbrechen anzukreiden, bestreite ich ja nicht, aber die islamische Welt gewiss nicht weniger. Heute hat der Westen mehr Einfluss, klar, aber im Positiven wie im Negativen. Was mich immer wundert: Wenn wir den Afrikanern angeblich die Lebensgrundlagen entziehen, wie können sie dann mit über drei Prozent eine der höchsten Bevölkerungswachstumsraten der Welt haben?

Die negative Korrelation zwischen Lebensstandard und Kindern pro Kopf ist ziemlich gut belegt - wenn Kinder für die Meisten die einzige mögliche Alterssicherung darstellen und/oder Verhütung zu teuer ist.
Oder glaubst du tatsächlich, dass es der Mehrheit der Menschen in Niger oder Tschad "eigentlich doch ganz gut" geht...?
senf dazu
 
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