Ente am Ende
Trauerspiel
Freitag, 17. Mai 2013, 23:13

Ach ja, Marx - am 5. Mai war ja sein 195. Geburts-Jubiläum, hab ich doch glatt verschwitzt. Aber heute stieß ich zufällig auf einen (auch schon zwei Monate alten) Artikel aus dem Neuen Deutschland, in dem es u.a. heißt:

Die Emphase von Marx als größtem Sohn des deutschen Volkes würde im deutschsprachigen linken Spektrum bei einigen einen Aufschrei auslösen. (Bei mir auch.) (...) Was bringt es denn zu wissen, dass er (...) lange Zeit seines Lebens Furunkel an einer delikaten Stelle seines Körpers hatte?

Dies ist also das Niveau, auf dem sich eine (laut Untertitel) "Sozialistische Tageszeitung" im Jahr 2013 mit Marx auseinandersetzt; und immerhin: das mit den Pickeln am Arsch(?) war mir neu.
Aber wenn sich die Autorin schon auf eine derart dämliche Kategorie wie "größter Sohn des deutschen Volkes" einlässt, würde mich persönlich schon interessieren, wer das denn dann bitte schön sonst sein sollte - Römerschlächter Hermann der Cherusker? Bauern- und Judendenunziant Martin Luther? GröFAZ Adolf Hitler? (Quatsch, der war ja Österreicher...) Wiederbewaffner Konrad Adenauer? Notstandsgesetzgeber Willy Brandt? Oder vielleicht Ex-DKP-Mitglied Dieter Bohlen?

Es ist sooo traurig...

senf dazu



adimu, 2013.05.18, 00:41
Das mit den "Furunkeln" war, soviel ich weiß, ein äußerst ernsthaftes und äußerst unangenehmes Probem, das uns zumindest etwas über die Hygiene im 19. Jh. verrät (und den Schluß nahe legt, daß Marx sehr viel gesessen haben muß..).

Seine eigentliche Leistung sehe ich darin, das in seinen Augen relevante Wissen seiner Zeit in einem einzigen System zusammen-zudenken - in Gestalt der Wissenschaften, die er zu seiner Zeit für führend hielt: deutsche Philosophie (vor allem: Hegel), englische Nationalökonomie u. französische Gesellschaftslehre.

War das nich dieser Komiker aus Amerika? Der hatte noch ne Menge Brüder, wenn ich mich recht entsinne.

Und wer von denen hatte nun diesen Pickel am Arsch?

Der "größte Sohn des deutschen Volkes" ist überdies 2009 gestorben. Sein Name war "Klein". Natürlich.

http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/menschen-schicksale/id_17464236/hessen-groesster-deutscher-mann-gestorben.html

@adimu: Ein ungewaschener, unrasierter, verfressener Dickwanst, der vom vielen Rumsitzen und Grübeln gelegentlich Analfisteln zu beklagen hatte? Der Mann wird mir immer sympathischer! (Und ich ihm immer ähnlicher... 8)

Ohne mich aber (mangels profunder Lektüre) als echten Marxianer (oder gar Marxisten) bezeichnen zu dürfen, möchte ich doch konstatieren, dass seine (zusammen mit "Saufkumpan" Engels vorgenommenen) Anal(!)ysen der ökonomischen Gesetzmäßigkeiten heute noch (und vielleicht sogar mehr als zu seiner Zeit) zutreffend zu sein scheinen.

@Herr Herr: Manfred, Chico, Harpo, Groucho, Gummo und Zeppo; der älteste Bruder, Manfred, verstarb bereits im Kindesalter, vor der Geburt Chicos, an Hämorrhoiden.

Habbisch immer gesacht ...
die Dinger sind VOLL tödlich, Alda!

Haschisch auch imma geahnt...
senf dazu
 
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