Ente am Ende
Stalingrad 2.014
Montag, 14. April 2014, 15:47

Angesichts der völlig einseitigen Berichterstattung und des Alarmismus, in dem sich doitsche Politiker und "Leitmedien" bei der Kommentierung der (bislang nicht einmal bürgerkriegsähnlichen) Unruhen im Osten und Süden der Ukraine schier überbieten, könnte man fast vermuten, die hiesigen "Eliten" wünschten sich pünktlich zum Dreifachjubiläum (125 Jahre Adolf Hitler, 100 Jahre Erster und 75 Jahre Zweiter Weltkrieg) einen neuerlichen Waffengang gegen Russland - als Rache für die beiden so schmählichen militärischen Niederlagen (wobei sich die Letzere nach 1945 ja als ökonomischer Triumph entpuppte), aber diesmal nicht als Zweifrontenkrieg gegen Frankreich, Großbritannien, USA und den halben Rest der Welt, sondern alle zusammen auf den Konkurrenten und Erbfeind im Osten...

Zwei (nicht einmal herausragend widerliche) Beispiele: der FAZ-Autor Volker Zastrow schreibt, "wir" (Doitschen?!) hätten die "Hosen voll", und das sei "wenig verwunderlich – nach den Kriegsverbrechen, die Deutsche in Russland und Russen in Deutschland begangen haben"; allein diese Gleichsetzung (und Verschweigung von sowohl Ursache und Wirkung als auch Ausmaß der Verbrechen) ist eine derartige Geschichtsverfälschung und Nazi-Verharmlosung, dass einem das kalte Kotzen kommen könnte. Und er kommt zu dem (gleichermaßen waffenindustriefreundlichen wie menschenverachtenden) Schluss: "Die guten Jahre sind vorbei, der Westen muss aufrüsten."

Der SPD-Vorsitzende und stellvertretende Bundeskanzler Sigmar "SS-Siggi" Gabriel wiederum lässt sich heute zitieren mit den Worten, Russland sei "bereit, Panzer über europäische Grenzen rollen zu lassen" - und bereitet so den "präventiven" Erstschlag an der Seite der alten westukrainischen Hilfstruppen und faschistischen Waffenbrüder verbal vor...

Es sei noch einmal in Erinnerung gerufen: die Ukraine war vor 1991 niemals ein eigener Staat, aber zu großen Teilen jahrhundertelang (auch sprachlich) integraler Bestandteil Russlands (andere - kleinere - Teile waren zeitweise von Polen und/oder Österreich-Ungarn annektiert); und wenn sich Teile der Bevölkerung heute lieber gen Osten, andere dagegen Richtung Westen orientieren möchten, dann steht zu hoffen, dass diese inneren Angelegenheiten halbwegs bzw. möglichst friedlich und demokratisch geregelt werden und nicht im Rahmen einer gewaltsamen "Entweder-Oder"-Lösung.

Wenn aber die Staaten der NATO (und allen voran Doitschland) auf eine "militärische Option" drängen sollten, dann werden sie womöglich wieder eins auf die Schnauze kriegen, wie anno 1943 in Stalingrad; wahrscheinlicher aber ist, dass damit ein Weltenbrand entfacht würde mit weit mehr Opfern als den 60 Millionen Toten im letzten Weltkrieg, der leicht sogar das Ende der Zivilisation und der Menschheit insgesamt bedeuten könnte.

Also, haltet euch mal bitte etwas zurück, ihr elenden Kriegstreiber und vermeintlichen Kriegsgewinnler, wenn euch überhaupt noch irgend etwas heilig bzw. lieb und teuer ist.

senf dazu


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