Ach, der Sloterdijk wieder - schon allzulang hat er sich ja von seinen Wurzeln (der Frankfurter Schule) entfernt und distanziert, um als schlechtfrisierter Fernseh-Onkel für abgebrochene Vielosaufie-Studenten und reaktionäres Enfant terrible beim Sarrazin-Publikum Karriere und Kasse zu machen...
Jetzt meldet er sich (wie originell!) "mit deutlichen Worten" gegen die Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin und sondert dabei unter anderem die pegida-abartige Scheißhausparole ab, der Nationalstaat (dem er ein langes Leben prophezeit) habe "keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung", womit er auch gleich den gewünschten und kalkulierten Sturm im Blätter- und Twitterwald (also mithin im medialen Wasserglas) auslöst.
Diesem (entweder einem kommerziell motivierten Alterszynismus oder übermäßiger Selbstbeweihräucherung plus Weinkonsum geschuldeten) Schwachsinn darf ich - durchaus frankfurter-schulmäßig mit Hegel, Marx und Freud - entgegenhalten, dass der Nationalstaat mitsamt seiner obsoleten Grenzen ein längst überlebtes Konzept ist, heute höchstens noch dazu geeignet, durch die Mobilisierung von Gruppenegoismus und Fremdenhass die Selbstzerstörung der Menschheit voranzutreiben, und daher dringend überwunden werden müsste.
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Charles Bukowski