Ente am Ende
Donnerstag, 10. Januar 2019, 16:37

In der Tat, das Ende ist nah — zumindest das meines Daseins als Hartzvieh, denn so wie es aussieht, werde ich ab kommenden Dienstag eine Vollzeitstelle für Gottes Mindestlohn nach § 16 i SGB II (eine brandneue "Förderungsmöglichkeit" für besonders betagte und hoffnungslose Langzeitarbeitslosenfälle) antreten...

Auf dass solche Prekärjobs (und überhaupt der schäbige, menschenvertilgende Kapitalismus) irgendwann der Vergangenheit angehören mögen, empfehle ich folgende Petition zu unterstützen:



Und wen es interessiert, was mich heute noch so beschäftigt hat, hier meine Replik auf den Artikel Es gibt sie immer noch: Die Nation in der (ansonsten meist sehr zu empfehlenden) Rationalgalerie des verdienten Genossen Uli Gellermann - Rotfront!

senf dazu



malone70, 2019.05.27, 01:14
Unerfreulich. Ich habe tief gegraben, um irgendeinen Ausweg zu finden, um nicht geängelt zu werden. Und mich dabei auf ein seltenes Talent besonnen. Mir ist klar, dass ein solches nicht jeder an den Tag legen kann, und ich bin in gewisser Weise dankbar für mein Glück. Ich bin nur um Haaresbreite an den Zärtlichkeiten von Hearts IV vorbegeschrappt. Darum würde ich niemals irgendwen verurteilen, dem dieses Glück nicht widerfahren ist. Aber: Diese ergriffene Chance verdanke ich dem Kapitalismus. Im Sozialismus müsste ich so oder so einen monotonen Alltag zwangsweise zu bewältigen haben. So wie du jetzt. Nur, dass es dir trotzdem noch besser geht als im Sozialismus.

Du müsstest dich vielleicht mal von der altbackenen Vorstellung lösen, dass Sozialismus immer gleich "wie in der DDR" bedeuten würde. Der dortige Pseudo-Sozialismus war eine Funktionärsdiktatur, die damalige Planwirtschaft eine Farce. Mit heutigen Mitteln (Internet) könnten wir unser Zusammenleben und -wirtschaften (natürlich von unten nach oben anstatt umgekehrt) so organisieren, dass es sehr viel effektiver (keine Butterberge und Milchseen, aber auch keine "Engpässe") und selbstbestimmter gelänge, als es im (auf dem Gegeneinander, dem Konkurrenzprinzip, basierenden) Kapitalismus jemals möglich wäre.

Es setzt sich immer DAS System durch, das am besten funktioniert und die Sozialismus-Anhänger oder Befürworter müssten sich vielleicht mal von der altbackenen Vorstellung lösen, dass Sozialismus eine Alternative zum Kapitalismus wäre, denn wenn es so wäre, hätte sich nicht der Kapitalismus, sondern der Sozialismus weltweit durchgesetzt.

Vielleicht hat Kapitalismus eine Zeit lang "gut funktioniert" (zumindest für Einige) und tut es aber heute nicht mehr?

Und vielleicht hat das, was damals "Sozialismus" genannt wurde und angeblich nicht allzu gut funktioniert hat, ja gar nicht mit dem wahren Sozialismus (= demokratische Selbstbestimmung) zu tun, wie er heute schon möglich wäre?
senf dazu
 
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Zur Petition Weiterentwicklung: Demokratie
Das Prinzip Permanentes Plebiszit

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